Ex-Weltmeister Tom Lüthi (37) brachte als Manager Noah Dettwiler (18) in die Töff-WM. Deshalb fährt mit dem Solothurner Talent nach zwei Jahren Durststrecke ab 2024 wieder ein Schweizer im GP-Sport mit.
Doch jetzt ist Lüthi nicht mehr Dettwilers Manager. Jedenfalls nicht mehr in der bisherigen Form. «Wir teilen im Team die Aufgaben neu auf», sagt der frühere Töffstar zu Blick. Der Berner selber hilft künftig seinem Schützling explizit dort, wo er seine Erfahrung aus der viertlängsten WM-Karriere der GP-Geschichte am besten einbringen kann: im sportlichen Bereich. Lüthi: «Ich werde nicht Noahs Trainer. Aber ich berate ihn bei allen Fragen zum Training, zur Arbeit an der Rennstrecke oder zur Zusammenarbeit mit dem Team.» Also bei allem, was zur Methodik eines Rennfahrerlebens dazugehört.
Kriech wird zum Gesicht an Dettwilers Seite
Als graue Eminenz bleibt Lüthis früherer Manager Daniel Epp weiter an Bord, er kümmert sich ums Finanzielle. Das Administrative in Dettwilers Management übernimmt hingegen neu der St. Galler David Kriech (39). Der selbstständige Software-Unternehmer aus dem Rheintal wird 2024 im Gegensatz zu Lüthi bei den meisten Grands Prix vor Ort sein und zum Gesicht an der Seite von Dettwiler werden. «Eine sehr spannende, neue Aufgabe», sagt Kriech. Der enge Austausch mit dem französischen CIP-Rennstall, die Kontaktpflege zu den Sponsoren, das ganze operative Management – das läuft nun alles über ihn.
Wer ist David Kriech? Er hat wie Lüthi Benzin im Blut, fuhr Kartrennen und organisierte Kart-Meisterschaften mit. Dann begann er vor 18 Jahren mit seinem Bruder Remy, für Fans Reisen an Formel-1- und DTM-Events zu organisieren.
Vom Motorsportreisen-Organisator zum Piloten-Manager
Weil Kunden immer mehr nach MotoGP-Reisen fragten, expandierte ihre Reisefirma «MSR Prime Switzerland» 2016 in die Töff-WM. Und blieb. Die Kriechs wurden Partner vom belgischen MarcVDS-Team, wo Lüthi 2018 MotoGP fuhr. Nun sind sie Geschäftspartner. MSR Prime gibt er jetzt an den Bruder ab, um mehr Kapazität für Dettwiler zu haben.
Lüthi band Kriech aber auch schon dieses Jahr stark ein. Bei den Verhandlungen mit möglichen Teams war auch der St. Galler mit dabei. «Es war sehr viel Arbeit. Niemand wartete in der WM auf einen Schweizer Fahrer», sagt Kriech.
Deshalb ist der neue Manager nun besonders froh, dass Dettwiler 2024 bei CIP-KTM fährt und nicht beim ebenfalls evaluierten deutschen Prüstel-Team, das sich vergangene Woche überraschend aus der WM zurückzog.