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Das Leben von Dupasquier (†19)
Mit fünf sass der verstorbene Jason erstmals auf dem Töff

In der kleinen Schweizer Töff-Szene ist Dupasquier schon seit Jahrzehnten ein klingender Name. Jetzt hat die Familie mit Jason eines ihrer drei Kinder beim gefährlichen Motorsport verloren.
Publiziert: 30.05.2021 um 17:18 Uhr
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Aktualisiert: 30.05.2021 um 23:00 Uhr
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Jason Dupasquier: Der Romand wuchs in einer Töff-Familie auf.
Foto: STEFAN BOHRER
Matthias Dubach

Es ist September 2017, als Jason Dupasquier (†19) erstmals für hochgezogene Augenbrauen in der Töff-Szene sorgte. Als 16-Jähriger setzte er sich unter 109 Töffli-Buebe durch und qualifizierte sich für die illustre Nachwuchsserie Rookies Cup. Damit war klar: Mit dem kecken Talent aus Sorens FR wächst womöglich der nächste Tom Lüthi heran.

2020 schafft Jason dann tatsächlich den Einstieg in die kleinste WM-Klasse. Mit Lüthi als Mentor. Der Oldie und der Youngster haben denselben Manager und trainieren regelmässig zusammen.

Dupasquier wirkte reif für den GP-Eintritt – der Romand war ein offener Typ, witzelte viel, auch über sich selber. Wie etwa über sein Deutsch, das er als verbesserungswürdig bezeichnete – aber dann trotzdem munter drauflos redete.

Jason wird letztes Jahr zum ersten Schweizer WM-Neuling seit neun Jahren. Dabei ist seine WM-Debüt-Saison erst sein sechstes Jahr auf Asphalt.

Der Vater war Weltklasse im Motocross

Zwar fuhr auch Dupasquier schon als Fünfjähriger erstmals Töff. Aber es ist ein Töff für Stock und Stein. Natürlich, in dieser Familie! Sein Vater Philippe arbeitet für die Töffmarke KTM und ist der erfolgreichste Schweizer Offroad-Pilot aller Zeiten. Er fuhr in der Motocross-WM an der Weltspitze mit und sammelte nationale Titel in Serie.

Jason wuchs mit Benzin im Blut auf. Während Jahren tingelte die Familie von Rennen zu Rennen. Der Camper der Dupasquiers – er gehört bei den kleinen Rennen irgendwo auf einem Waffenplatz wie in Bière VD oder auf der winzigen Rennstrecke von Lignières NE stets zum familiären Fahrerlager, wo tagsüber gefahren und abends am Grill gefachsimpelt wird.

Im Laufe der Jahre wurde der Fuhrpark bei Dupasquiers immer grösser. Neben Vater Philippe sind auch die Söhne Jason und Bryan (heute 16) auf ihren kleinen Töfflis in den Junioren-Klassen dabei. Mutter Andréa ist immer als gute Seele dabei. Auch Tochter Alyson (23) verbringt als Teenagerin oft die Wochenenden im Fahrerlager. Heute ist sie die einzige in der Familie, die nicht total dem Töff-Virus verfallen ist. Wohl Einmaliges schaffen die Dupasquiers 2016: Der Vater, Jason und Bryan werden am selben Tag alle in ihren Kategorien Supermoto-Schweizermeister.

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Daheim dreht sich alles um den Töff-Sport

Doch dann geht Jason seinen eigenen Weg und wird Rundstrecken-Fahrer. Er träumt von der MotoGP. Sein Vater unterstützt ihn natürlich, auch wenn er sagte: «Ich bin beeindruckt vom hohen Tempo, das Jason auf diesen kleinen Reifen fährt. Im Motocross habe ich nie solche Tempi erreicht.»

Doch die Leidenschaft ist in allen Töff-Klassen dieselbe. Daheim in Sorens FR zeugt ein zweistöckiges Gebäude neben dem Wohnhaus davon. Es ist bis unters Dach mit Maschinen, Werkzeugen, Reifen, Lederkombis und Kleinkram gefüllt. Nur seine Helme sind Jason so heilig, dass sie sogar in seinem Kinderzimmer an der Wand hängen. Er hat sie alle selber designt.

Trotz Kinderzimmer mit KTM-Bettwäsche – Dupasquier reiste meistens alleine an die Grands Prix und war dabei, erwachsen zu werden. Nun bleibt er tragischerweise für immer 19-jährig.

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