Einer der ganz, ganz Grossen des Töff-Sports tritt ab!
Der neunfache Weltmeister Valentino Rossi (42) hört Ende Jahr auf. Rossi nutzt den ersten Grand Prix nach der Sommerpause, um seine Entscheidung bekannt zu geben. Er sagt in Spielberg am Tag vor dem ersten Training: «Ich habe mich in der Sommerpause entschieden, Ende Jahr aufzuhören. Es war ein schwieriger Entscheid.»
Rossi ist für den Töff-Sport das, was Michael Schumacher in der Formel 1 war oder Michael Jordan in der NBA.
Der Italiener, Spitzname «The Doctor», macht bei seiner Sonder-Pressekonferenz keinen Hehl daraus, wie schwer ihm der Schritt fällt. «Leider wird das mein letztes Halbjahr in der MotoGP. Es ist ein trauriger Moment. Es ist hart zu wissen, dass ich nächstes Jahr nicht mehr Motorrad fahren werde. Ich mache das seit mehr oder weniger 30 Jahren, mein Leben wird sich also stark verändern. Aber es war eine grossartige Zeit mit vielen unvergesslichen Momenten. Mehr gibt es eigentlich nicht zu sagen.»
Legendäre Karriere
Damit werden die neun verbleibenden GPs der Saison zur grossen Rossi-Abschiedstour. Die Töff-WM verliert mit dem neunfachen Champion seine Lichtgestalt. Ein Fan-Liebling sondergleichen, der sich mit Spektakelfahrten, vielen Siegen und legendären Jubel-Aktionen unsterblich machte.
In 433 GP-Starts (Rekord) holte er 235 Podestplätze, davon 115 Siege. Den letzten allerdings bereits vor vier Jahren in Assen, den letzten Podestplatz 2020 in Jerez. Den letzten Titel gabs 2009.
Jetzt wird Rossi MotoGP-Teamchef
Seit 1996 fährt Rossi in der WM. Und bereits seit 21 Jahren in der Königsklasse. Rossi ist längst der einzige MotoGP-Pilot, der schon in der alten 500-ccm-WM dabei war. Noch letzten Winter wechselte die Ikone nochmals sein Team. Doch diese Saison im privaten Petronas-Yamaha-Rennstall wurde Rossi zum Hinterbänkler. Mit ein Grund für den Rücktritt, wie der Italiener bestätigt.
Ein kleiner Trost für die Rossi-Fans: Der Italiener bleibt der MotoGP erhalten. Er betreibt schon seit Jahren in den kleinen WM-Klassen sein eigenes VR46-Team. Mit seinem Rennstall steigt er nun 2022 in die Königsklasse ein. Bis zuletzt gab es Gerüchte, dass Rossi doch nochmals in seinem eigenen Team ein Jahr anhängt. «Ja, ich hatte ein Angebot von meinem eigenen Team», sagt der Töff-Oldie lachend.
Bereut er etwas? Rossi: «Ein bisschen, dass ich trotz mehrerer Chancen nicht meinen 10. Titel holen konnte. Aber ich habe viel gewonnen, ich kann mich nicht beschweren!»
