Ab 2022 ist das VR46-Team dank Saudi-Sponsor am Start
So reagiert Rossi auf die «Blutgeld»-Vorwürfe

Egal was mit seiner Karriere als Fahrer geschieht: Superstar Valentino Rossi bleibt der MotoGP erhalten. Ab 2022 wird er ein eigenes Team in der Königsklasse haben. Dank Öl-Geld aus Saudi-Arabien, was ihm viel Kritik einbringt.
Publiziert: 02.05.2021 um 11:56 Uhr
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Aktualisiert: 02.05.2021 um 12:03 Uhr
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Er bleibt am Start: Valentino Rossi wird auch ab 2022 in der MotoGP verteten sein. Zumindest mit einem eigenen Team.
Foto: keystone-sda.ch

Superstar Valentino Rossi startet in die Saison 2022 mit einem eigenen Team in der MotoGP. Der Rennstall des neunmaligen Weltmeisters wird nach Engagements in der Moto3 und Moto2 zur kommenden Saison den Sprung in die Königsklasse wagen.

Der Rennstall wird den Namen «Aramco Racing Team VR46» tragen. «2022 wird das VR46 Team gemeinsam mit Tanal Entertainment Sport & Media und mit Saudi Aramco als neuem Hauptsponsor von 2022 bis 2026 sein Debüt in der Klasse MotoGP geben», heisst es in einer Pressemitteilung. Noch unklar ist, mit welchem Motorrad-Hersteller das Team zusammenarbeiten wird.

Das Saudi-Geld ermöglicht Rossi also den grossen Traum, MotoGP-Teamboss zu werden. Ein Karriereschritt, über den schon seit Jahren gemunkelt wird. Saudi Aramco ist grösstenteils in Staatsbesitz. Es handelt sich dabei um die grösste Erdölfördergesellschaft der Welt. Rund 1,5 Billionen US-Dollar ist das Unternehmen wert und ist damit weltweit die Nummer 2 hinter Apple.

«Er bringt Blutgeld in die MotoGP»

Der Deal bringt aber auch viel Kritik mit sich, wegen den Menschenrechtsverletzungen im autoritären Regime des Wüsten-Staats. Auf Twitter muss sich Rossi bereits einiges anhören. «Er bringt Blutgeld in die MotoGP», schreibt etwa ein User.

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Ein anderer meint, Rossi helfe den Saudis, einen Ort zu schaffen, wo Journalisten ohne internationale Kritik ermordet werden können. Natürlich in Anlehnung an die Ermordung des regimekritischen Journalisten Jamal Khashoggi 2018.

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«Vielleicht können wir etwas tun, um die Situation zu verbessern»

Rossi will sich auf die Menschenrechtsdiskussion nicht einlassen. Als er vor dem GP Jerez von Medien vor Ort darauf angesprochen wird, weicht der 42-Jährige aus: «Aramco hat in den vergangenen Jahren schon viele unterschiedliche Sportarten unterstützt. Für uns ist es ein sehr wichtiger Partner, der uns helfen kann, das MotoGP-Team aufzustellen. Darüber sind wir sehr glücklich, denn ohne diese Partnerschaft wäre es sehr schwierig geworden mit dem MotoGP-Team.»

Für die MotoGP sei das Unternehmen ebenfalls ein wichtiger Sponsor, der zuletzt auch in der Formel 1 viel investiert habe. «Was den Rest angeht, mal sehen», so Rossi lapidar. «Vielleicht können wir etwas tun, um die Situation zu verbessern.» Etwa sei auch von des Baus eines VR46-Freizeitparks die Rede, so wie er mit Ferrari in Abu Dhabi realisiert wurde.

Er selber habe mit der Ausarbeitung des Deals nichts direkt zu tun gehabt, so Rossi. Bei VR46 würden viele Leute arbeiten, er sei nur der Boss. «Ich spreche nicht direkt mit den Sponsoren.»

Fährt Rossi noch weiter?

Ob Rossi selbst 2022 fahren wird, ist noch offen. Im eigenen Team wolle er keinen Platz besetzen. «Auch wenn wir auf dieser Welt niemals etwas ausschliessen dürfen.»

Rossi würde gerne weiter bei Petronas-Yamaha im Sattel sitzen, es hängt aber auch von den Resultaten in dieser Saison ab. Der 42 Jahre alte Italiener steht in der laufenden Saison beim Yamaha-Kundenteam Petronas unter Vertrag, in drei Rennen hat er einen zwölften Platz als bestes Ergebnis vorzuweisen. Seinen letzten Sieg feierte Rossi 2017, sein letzter WM-Titel liegt zwölf Jahre zurück. (sid/sme)

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