Nico Hischiers Kondi-Trainer rudert mit
Schweizer Team vor Coup beim Pazifik-Wahnsinn

Vor Hawaii zeichnet sich ein Schweizer Rudermärchen ab. Bei der verrückten Pacific Challenge ist das Quartett namens Kiwi Fondue auf Sieg- und Rekordkurs.
Publiziert: 09.07.2023 um 20:57 Uhr
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Aktualisiert: 12.07.2023 um 08:48 Uhr
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Das Schweizer Team Kiwi Fondue: Hier noch auf einer Trainingsfahrt in der Bucht vor Monterey, momentan mitten auf den Pazifik auf dem Weg zum Sieg.
Foto: World's Toughest Row
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Matthias DubachLeiter Reporter-Pool Blick Sport

Der Name ist in der Szene der Segel-Abenteurer schon jetzt Kult. Und nun sieht alles danach aus, dass das Schweizer Ruderteam «Kiwi Fondue» seinen Namen auch gleich in die Siegerliste einträgt.

Wo? Beim verrückten Ruderrennen Pacific Challenge, 4444 Kilometer nonstop vom kalifornischen Monterey bis nach Hawaii.

Für die Organisatoren des Pazifik-Wahnsinns ist klar: Es ist das härteste Ruderrennen der Welt. Rund 1,5 Millionen Ruderschläge sind nötig, um mit Muskelkraft nach Hawaii zu kommen.

Ein britischer Wahl-Luzerner als Initiant

Kiwi Fondue besteht aus den Berner Brüdern Alex und Lorenz Gammeter, dem englischen Wahl-Berner Alex Brooker und dem englischen Wahl-Neuseeländer Rich Henderson – daher der schweizerisch-neuseeländische Fusionsname Kiwi Fondue.

Der Mann hinter dem verrückten Projekt ist Brooker. Er arbeitet als Kondi-Trainer mit Schweizer Athleten wie NHL-Star Nico Hischier oder Skifahrerin Joana Hählen.

Blick erreicht Brooker am Satellitentelefon mitten im Pazifik. «Ich war auf der Suche nach einem Abenteuer, nach einer physischen Herausforderung draussen in der Natur», sagt der Brite. Er hat sie auf dem Meer gefunden: Wochenlang bei Wind und Wetter auf dem Pazifik, schmerzende Hände und Füsse, Schlafmangel, Rudern bei Tag und Nacht.

Brooker fand für die Pacific Challenge drei Mitstreiter. «Alex Gammeter kannte ich von einer Skitour», schildert er. Der erwähnte Spiezer ist Bergführer und selbstständiger Notar. Er brachte Bruder Lorenz mit ins Projekt, dieser ist Zimmermann mit Outdoor-Leidenschaft. Und Henderson ist sich die Einsamkeit auf den Weltmeeren gewohnt. Er segelte schon bis nach Neuseeland.

Auf Hawaii warten die Liebsten auf die Ankunft

«Unser Ziel war einfach, im Rennen mitzumischen und zusammen eine gute Zeit zu haben», sagt Brooker. Doch nun liegt Kiwi Fondue klar auf Siegeskurs vor den dänischen Favoriten Ocean Warrior, wo mit Joachim Sutton ein Olympia-Bronzegewinner mitrudert.

«Und wir brechen wahrscheinlich den Weltrekord», sagt Brooker. Noch nie war ein Ruderboot schneller vom US-Festland nach Hawaii geschippert. Kiwi Fondue wird am Mittwoch, am 31. Tag nach dem Start, im Ziel erwartet – im Hafen von Nawiliwili wirds beim Empfang durch die Partnerinnen, Eltern und den Kindern der Ruderer – einzig Alex Gammeter hat keine – garantiert emotional.

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