Schweizer gewinnen Atlantik-Challenge
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Party vor Antigua:Schweizer gewinnen Atlantik-Challenge

Schweizer Atlantik-Triumph
Diese Frau trimmte Ruder-Helden zu Sieger-Typen

Am Sonntag gewinnt das Ruderteam Swiss Raw die verrückte Atlantic Challenge. Dabei konnten sie 2018 noch nicht mal rudern. Annick Kohler hat es ihnen beigebracht.
Publiziert: 18.01.2022 um 18:01 Uhr
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Also Jungs, so geht das: Ruder-Instruktorin Annick Kohler (l.) machte das Team Swiss Raw mit Roman Möckli, Samuel Widmer, Ingvar Groza und Jan Hurni (v.r.) fit für den Atlantik.
Foto: Zvg
Matthias Dubach

Das Bauchgefühl vor dreieinhalb Jahren war richtig. Damals sind die vier Schweizer, die am Sonntag auf Antigua nach 35 Tagen auf dem Atlantik das härteste Ruderrennen der Welt gewonnen haben, auf der Suche nach einem Ruder-Coach.

Denn Roman Möckli (27), Jan Hurni (27), Samuel Widmer (27) und Ingvar Groza (26) wollen zur Atlantik Challenge starten – haben aber null Rudererfahrung. «Aus einem Bauchgefühl heraus haben sie sich für mich entschieden», sagt Annick Kohler (43), Ruder-Instruktorin und ehemalige Schweizermeisterin.

Ruder-Gabi: «Auf die Jungs wartet eine Hardcore-Umstellung»

Die Schweizer Ruder-Helden vom Team Swiss Raw sind im Ziel, das Projekt mit jahrelanger Vorbereitungszeit endet auf Antigua. Und nun? Eine, die genau weiss, was nach dem Atlantic-Challenge-Ziel folgt, ist die Zürcherin Gabi Schenkel (44), die am 6. Mai über ihr Mega-Abenteuer ein Buch vorlegen wird.

Die Osteopathin überquerte 2019/20 in 74 Tagen, 23 Stunden und 56 Minuten als erste Schweizerin alleine den Atlantik. Schenkel: «Auf die Jungs wartet eine Hardcore-Umstellung. Der Rhythmus ändert sich komplett, plötzlich ist der Stress weg. Man war wochenlang in einer eigenen Welt. Auf dem Boot wird man bescheiden und genügsam, lernt Demut vor der Natur.»

Doch ist man nach einer Dusche und einer Nacht in einen normalen Bett schon zurück im früheren Leben? «Natürlich freut man sich riesig, dass man es geschafft hat. Aber eigentlich begreift man gar nicht richtig, was abläuft. Es braucht Zeit, bis alles eingesunken ist.»

Gabi Schenkel: Am 25. Februar 2020 kommt sie auf Antigua an.
Atlantic Campaigns

Die Schweizer Ruder-Helden vom Team Swiss Raw sind im Ziel, das Projekt mit jahrelanger Vorbereitungszeit endet auf Antigua. Und nun? Eine, die genau weiss, was nach dem Atlantic-Challenge-Ziel folgt, ist die Zürcherin Gabi Schenkel (44), die am 6. Mai über ihr Mega-Abenteuer ein Buch vorlegen wird.

Die Osteopathin überquerte 2019/20 in 74 Tagen, 23 Stunden und 56 Minuten als erste Schweizerin alleine den Atlantik. Schenkel: «Auf die Jungs wartet eine Hardcore-Umstellung. Der Rhythmus ändert sich komplett, plötzlich ist der Stress weg. Man war wochenlang in einer eigenen Welt. Auf dem Boot wird man bescheiden und genügsam, lernt Demut vor der Natur.»

Doch ist man nach einer Dusche und einer Nacht in einen normalen Bett schon zurück im früheren Leben? «Natürlich freut man sich riesig, dass man es geschafft hat. Aber eigentlich begreift man gar nicht richtig, was abläuft. Es braucht Zeit, bis alles eingesunken ist.»

Das Team Swiss Raw entscheidet sich für eine Frau und gegen zwei Männer. Die fast tägliche, intensive Zusammenarbeit ab 2018 brachte nun den Sieg beim Atlantik-Wahnsinn.

Trainerin Kohler: «Wir haben viele Stunden investiert und haben Höhen und Tiefen erlebt. Auch ich musste lernen, mich manchmal gegen vier junge Männer durchzusetzen. Aber das gegenseitige Vertrauen war immer da.»

«Ihr Willen war enorm»

Am Anfang spielt sich das Atlantik-Projekt noch auf Ergometern ab. Das 1x1 auf Wasser lernen die Vier beim RC Hallwilersee. Kohler: «Sie haben dann realisiert, dass es nicht so einfach ist wie gedacht. Aber ihr Willen war enorm.»

Deshalb wird das Quartett immer besser. Irgendwann gehts an die Details: Etwa, dass man im Salzwasser anders rudert als im Süsswasser. Und Kohler trimmt Swiss Raw darauf, dass die Rudertechnik auch nachts («wir haben mit geschlossenen Augen trainiert») und bei grosser Müdigkeit aus dem Effeff kommt. Nun sagt sie: «Ich war extrem stolz, dass ihre Technik auch im Ziel nach fünf Wochen auf dem Meer noch immer sauber war!»

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