Angelica Moser hat geschafft, was sonst niemandem im Schweizer Team gelang: Die Stabhochspringerin hat an der WM in Budapest neue Höhen erklommen (im Freien, Indoor war sie bereits so hoch geflogen).
Darum geht es bei Weltmeisterschaften für ein Land wie die Schweiz, für die Medaillen in der Weltsportart Leichtathletik sehr hoch hängen. Das ist das Schöne an dieser Sportart: Stoppuhr und Zollstock lügen nicht. Medaillen, Finalplätze, persönliche Bestleistungen sind die Währungen, die zählen.
Darum gibt es zwei Sichtweisen auf die WM der Schweizer. Aus 10 Einzel-Halbfinals resultieren inklusive Frauenstaffel 5 Finals, das ist ein bisschen schwächer als vor einem Jahr in Eugene (7). Aber da war Mujinga Kambundji gesund und über 100 und 200 m in Topform. Zwei Finals weniger – der Kambundji-Effekt sozusagen.
Mit Ditaji Kambundji, die in den letzten Jahren beeindruckende Sprünge machte und die bis auf drei Hundertstel an ihren Schweizer Rekord herankam und in den Hürden-Final lief, gab es einen grossen Lichtblick. Langhürdler Julien Bonvin war einer der Halbfinalisten. Für das Leichtathletik-Land Schweiz steht am Ende eine erfreuliche Bilanz, auch wenn wir mittlerweile erfolgsverwöhnt sind. Und doch fällt auf: Über sich hinausgewachsen sind zum Saisonhöhepunkt nicht viele im mit 37 Köpfen Rekord-grossen Schweizer Team.
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Jason Joseph war sauer, als er im Hürden-Final die Medaillen verpasst hatte. Das ist die Einstellung, die diese Schweizer Leichtathletik-Generation auszeichnet. Solid und erfreulich reicht ihr nicht. Darum darf man auf 2024 gespannt sein. Dann ist erst EM, wo die Medaillenaussichten naturgemäss besser sind. Und darauf folgt Olympia in Paris. Angelica Moser hat sich mit ihren 4,75 m im Vorbeigehen gleich auch noch für die Sommerspiele 2024 qualifiziert. Hochverdient. Weil sie bereit war, als es zählte.