Das sind die 5 Momente der Leichtathletik-WM
Holland-Horror, Weitsprung-VAR und Golfcart-Crash

Neun Tage lang ging es an der WM in Budapest um Ruhm und Ehre. Blick schaut zurück und zeigt fünf Momente, die in Erinnerung bleiben werden.
Publiziert: 28.08.2023 um 11:09 Uhr
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Aktualisiert: 28.08.2023 um 11:37 Uhr
Erster Dämpfer für die Holländerinnen: Sifan Hassan stürzt kurz vor dem Ziel.
Foto: imago/Xinhua
Emanuel Gisi aus Budapest

Der Holland-Horror

Holland hat sich in den letzten Jahren zur Leichtathletik-Nation gemausert. Das soll sich am ersten Tag gleich in zwei Medaillen niederschlagen: Dank der 4x400m-Mixed-Staffel und Sifan Hassan (30) über 10’000 m hofft Holland auf Doppel-Gold. Doch dann kommt es zum Doppel-Desaster: Erst liegt Hassan auf der Zielgeraden vorne, ehe sie im Schlussspurt gegen die Äthiopierin Gudaf Tsegay (26) ins Straucheln gerät und stürzt. Medaille futsch! Keine halbe Stunde kommts noch schlimmer: Superstar Femke Bol (23) sprintet als Staffel-Schlussläuferin an der Spitze in Richtung Gold, bevor sie fünf Meter vor der Ziellinie hinfällt und den Stab verliert – zweite Medaille weg!

Femke Bol stürzt auf den letzten Metern der 4x400-m-Mixed-Staffel.
Foto: Getty Images

Der Weitsprung-VAR

Er war der grösste Schweizer Medaillentrumpf an dieser WM: Weitspringer Simon Ehammer (23). Doch der Appenzeller wird am Finalabend nicht vom Glück verfolgt. Hauchdünn übertritt er bei seinem zweiten Versuch. Der Videobeweis stellt fest: Ehammers Fussspitze war sieben Millimeter zu weit vorne. Da hilft alles diskutieren mit dem Offiziellen an der Weitsprung-Anlage nichts, die seit diesem Jahr neue Regelauslegung verlangt genau diese Umsetzung. Ehammer scheidet nach drei Sprüngen aus und reist ohne Medaille nach Hause. Doch er ist auch Tage nach seinem Out überzeugt: «Die Regel muss wieder geändert werden.»

Diskutieren aussichtslos: Simon Ehammer scheidet im Final nach drei Versuchen aus.
Foto: IMAGO/Beautiful Sports

Die Schweizer Freudentränen

Manchmal ergeben sich bei Leichtathletik-Grossanlässen zufällige Schicksalsgemeinschaften. Zum Beispiel am fünften Wettkampftag, als Ditaji Kambundji (21) und Angelica Moser (25) fast gleichzeitig im Einsatz stehen. Kambundji stürmt mit einer Weltklasse-Zeit von 12,50 Sekunden in den WM-Final über 100 m Hürden, Stabspringerin Moser stellt mit 4,75 m eine neue persönliche Freiluft-Bestmarke auf und qualifiziert sich damit für Olympia. Am Ende liegen sich die beiden mit feuchten Augen in den Armen. Herrlich.

Geteilte Freude: Angelica Moser (l.) und Ditaji Kambundji.
Foto: keystone-sda.ch
Hier erfährt Angelica Moser von ihrer Olympia-Qualifikation
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Emotionales Interview:Hier erfährt Moser von ihrer Olympia-Qualifikation

Der Golfwägeli-Crash

Gut, dass an der WM praktisch an jeder Ecke eine TV-Kamera steht, sonst würde man es nicht glauben: Vor dem Männer-Halbfinal über 200 m kommt es tatsächlich zu einem Unfall zweier Golfcarts, welche die Athleten ins Stadion bringen sollen. Es rumpelt beim Zusammenprall so mächtig, dass ein WM-Helfer aus seinem Gefährt gespickt wird. Jamaikas Sprinter Andrew Hudson (26) bekommt als Passagier einen Glassplitter ins Auge. Als er später in seinem Halbfinal antritt, sieht er nach eigenen Angaben «nur verschwommen».

Athleten-Wägeli in heftigen Crash verwickelt
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Läufer sollten zum Halbfinal:Athleten-Wägeli in heftigen Crash verwickelt

Der Triple-Held

Noah Lyles (26) drückt der WM seinen Stempel auf. Der US-Sprintstar holt das Gold-Triple bestehend aus 100 m, 200 m und 4x100 m. Der Schlussläufer der US-Sprintstaffel streckt schon auf der Ziellinie drei Finger in die Luft, um sicherzugehen, dass die ganze Welt mitbekommen hat, was ihm als erstem Mann seit Usain Bolt (37) 2015 gelungen ist. Der nächste Schritt auf seiner Mission, die Leichtathletik wieder ganz ins Zentrum des Scheinwerferlichts zu rücken, ist vollbracht. Nächsten Sommer in Paris wird er noch einen draufsetzen wollen – von den Zeiten Bolts ist er nämlich noch ein gutes Stück entfernt.

Foto: IMAGO/ZUMA Wire
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