Schock in deutscher Oberliga
Handball-Goalie rettet Gegenspieler das Leben!

Ein Amateur-Handballspiel in Deutschland wird von einem schockierenden Vorfall überschattet. Ein Spieler schwebt in Lebensgefahr. Aber der gegnerische Goalie rettet ihm das Leben.
Publiziert: 07.10.2020 um 14:56 Uhr
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Die Spieler stehen unter Schock, das Spiel wird abgebrochen.
Foto: Facebook

Handball-Oberliga in Ahlbeck, Mecklenburg-Vorpommern, Sonntagabend, Derby zwischen HSV Insel Usedom und dem Bad Doberaner SV. Es ist ein enges Spiel, 19:17 stehts für das Heimteam. Plötzlich aber gibts Hektik auf der Ersatzbank der Doberaner.

Was ist passiert? Alexander Stöwsand bekommt einen Schlag ab und verschluckt seine Zunge. Weil die Sauerstoff-Versorgung gekappt ist, beginnt der Handballer zu krampfen. Sebastian Antczak, der Goalie des HSV Insel Usedom, soll gleich eingewechselt werden, ist deshalb nah am Geschehen und reagiert blitzschnell.

«Wir haben es zunächst gar nicht mitgekriegt»

Der hauptberufliche Rettungssanitäter rettet seinem Gegenspieler das Leben, legt die Zunge wieder frei. Ein Physiotherapeut eilt zu Hilfe, um die Zeit, bis der Notarzt kommt, zu überbrücken. Es gelingt.

In der Zwischenzeit wird die Halle geräumt, Spieler, Staff und Zuschauerinnen und Zuschauer müssen raus, um die Intimsphäre zu wahren. Ein Sichtschutz wird aufgestellt. Fünf Minuten nach Antczaks Eingriff bei seinem Gegner Stöwsand kommt dieser wieder zu sich.

Lebensretter Antczak sagt zum «NDR»-Radio: «Wir als Mannschaft haben zunächst gar nicht mitgekriegt, dass auf der gegnerischen Bank jemand zusammengebrochen ist – Alexander Stöwsand, gegen den wir schon viele Spiele gespielt haben. Ich bin sofort hingelaufen, ich arbeite ja auch im Rettungsdienst, und habe festgestellt, dass er gekrampft hatte.»

Happyend im Spital

Besonders herauszustreichen will Antczak das Verhalten aller in der Halle Anwesenden: «Das Publikum, die Schiedsrichter, die Mannschaft – dass die da wirklich sofort reagiert und den Ernst der Lage erkannt haben.»

Stöwsand, der dem Tod ins Auge geschaut hat, soll es mittlerweile wieder gut gehen. Er hat sich gemäss eines Medienberichts des «NDR» via Whatsapp bei seinem Retter Antczak gemeldet. Noch erholt sich der Hobby-Handballer im Universitätsklinikum Greifswald. Das könne er aber schon bald verlassen.

Das Spiel wurde übrigens abgebrochen. Wie die Partie nun gewertet wird oder ob es zu einem Nachholtermin kommt, ist noch unklar. Und in diesem Falle auch nebensächlich. (leo)

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