CR7-Frage spaltet Portugal
Trainer Santos kritisiert Ronaldo öffentlich

Spielt er? Oder spielt er nicht? An Cristiano Ronaldo (37) scheiden sich an dieser WM die Geister. Der portugiesische Captain ist in der Seleção nicht mehr unbestritten.
Publiziert: 05.12.2022 um 18:25 Uhr
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Aktualisiert: 05.12.2022 um 18:33 Uhr
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An Cristiano Ronaldo scheiden sich derzeit die Geister.
Foto: Getty Images
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Christian FinkbeinerStv. Fussballchef

In einer vor dem Achtelfinal gegen die Schweiz veröffentlichten Umfrage von «A Bola» fordern 70 Prozent der User, dass Ronaldo gegen die Schweiz nicht von Beginn an aufläuft. Zwar schiesst CR7 im Auftaktspiel gegen Ghana mit einem verwandelten Foulpenalty den Führungstreffer und damit auch an seiner fünften WM mindestens ein Tor, danach überzeugt der Captain aber nicht mehr. Seine Statistiken sind schwach.

Santos kritisiert Ronaldo öffentlich

Für Wirbel sorgen nicht die sportlichen Taten Ronaldos, sondern Nebenschauplätze. Zum Beispiel die Diskussion, ob er beim Führungstor gegen Uruguay (2:0) den Ball mit den Haarspitzen noch berührt hat. Oder ein möglicher Wechsel zum saudischen Klub Al-Nassr, wo Ronaldo pro Saison rund 200 Millionen Franken verdienen soll. Oder seine abschätzige Geste gegenüber Coach Fernando Santos bei der Auswechslung im letzten Gruppenspiel gegen Südkorea, das Portugal 1:2 verliert.

Als Santos (68) an der Pressekonferenz am Tag vor dem Spiel gegen die Nati auf die Umfrage angesprochen wird, reagiert er gelassen. «Ich lese solche Umfragen nicht. Ich konzentriere mich auf das Training und das Spiel.» Weniger entspannt reagiert der knorrige Coach auf die Frage nach Ronaldos Verhalten gegen Südkorea. Er kritisiert CR7 erstmals öffentlich. «Was ich gesehen habe, hat mir nicht gefallen, überhaupt nicht gefallen. Aber die Angelegenheit wurde intern geklärt. Alle sind verfügbar und auf das Spiel am Dienstag fokussiert.»

Noch nie gegen die Schweiz verloren

Die Ronaldo-Frage spaltet Portugal. Spielt der Superstar gegen die Schweiz? Oder spielt er nicht? 118 Tore in 194 Spielen sind eine einmalige Marke. Aber an Ronaldo nagt der Zahn der Zeit. Bei Manchester United kam es unmittelbar vor der WM zum Bruch mit dem 37-Jährigen, nachdem dieser in einem Interview heftige Kritik geäussert hat, nun droht er auch an der WM zum Problemfall zu werden.

Von der ganzen Polemik ist beim Training im portugiesischen Camp allerdings zwei Tage vor dem Duell gegen die Schweiz wenig zu spüren. Ronaldo lacht, Ronaldo blödelt herum, Ronaldo macht seine Spässchen. Aber wenn es zählt, ist er fokussiert. Und CR7 ist auch ein Glücksbringer. Mit ihm hat Portugal gegen die Schweiz noch nie verloren. Beim 4:0 im Juni in Lissabon trifft er zweimal.

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