Im Gegensatz zur Partie gegen Serbien, als Yakin im Vorfeld angespannt wirkt, gibt sich dieser am Tag vor dem Achtelfinal-Kracher im Lusail-Stadion cool und gelassen, als zur Weltpresse spricht. Der Nati-Coach strahlt Ruhe und Selbstvertrauen aus. «Ich weiss, wie wir auftreten werden. Wir sind stark genug, um den Gegner zu ärgern. Und wir werden versuchen, unser Spiel durchzuziehen.»
Eine spezielle Taktik, um Ronaldo zu stoppen, gibt es nicht. «Wir wissen, dass Ronaldo ein Spiel entscheiden kann, wir dürfen ihm keinen Raum geben», sagt Yakin. «Aber eine Manndeckung wird es nicht geben.»
Von den letzten sechs Direktbegegnungen gegen den Europameister von 2016 gewinnt die Nati deren drei. Bei allen drei Schweizer Siegen fehlt Ronaldo. Ob dieser am Dienstag überhaupt beginnen wird, ist allerdings nicht sicher. Ein möglicher Ersatz wäre der Flügelspieler Rafael Leão von der AC Milan.
Zwei Duelle im Juni
Die beiden Teams kennen sich gut. Im Juni treten sie im Rahmen der Nations League innerhalb einer Woche zweimal gegeneinander an. «Sechs Monate ist eine lange Zeit im Fussball», sagt Yakin. Allzu viele Rückschlüsse liessen sich daraus nicht ziehen.
Das 0:4 in Lissabon und das 1:0 in Genf sind zwei komplett unterschiedliche Spiele. In Portugal spielt die Schweiz mit dem zweiten Anzug und kommt unter die Räder, in der Schweiz verzichtet Portugals Coach Fernando Santos auf mehrere Stammkräfte, so auch auf Ronaldo. Die Schweiz siegt mit etwas Glück und einem starken Goalie Omlin.
Zurückschauen will Yakin nicht. Dass die Schweiz erstmals an einer WM einen Achtelfinal gewinnen und Geschichte schreiben könnte, lässt ihn relativ kalt. «Wir wissen, dass wir eine einmalige Chance haben. Aber wir freuen uns auf diesen Gradmesser und auf dieses Spiel.»
Alle 26 Spieler fit
Im Gegensatz zum Serbien-Spiel kann der Nati-Coach wieder aus dem Vollen schöpfen. Yann Sommer und Nico Elvedi, die am Freitag krankheitsbedingt gefehlt haben, sind zurück, auch Fabian Schär hat das Abschlusstraining mitgemacht. «Ich habe die Qual der Wahl», sagt Yakin. Wer beginnen wird, will er am Spieltag entscheiden.
Der Nati-Coach vertraut seiner Mannschaft. «Sie ist bereit, reif und eingespielt und kann sich auch innerhalb eines Spiels den Umständen anpassen.» Sein Matchplan ist klar: «Wir müssen mit Mut und Selbstvertrauen in das Spiel gehen, cool sein und die richtigen Emotionen auf den Platz bringen.»