Zürcher sind nur noch Nullnummern
FCZ-Boss Canepa droht mit Lohnentzug

Auch das Heimspiel gegen Aufsteiger Winterthur bringt dem abgestürzten Meister FCZ nicht den ersten Sieg. 0:0 im Kellerduell. Präsident Ancillo Canepa ist stocksauer.
Publiziert: 10.10.2022 um 09:07 Uhr
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FCZ-Präsident Ancillo Canepa – seine Miene spricht Bände.
Foto: freshfocus
Matthias Dubach

Die zweite Halbzeit ist noch nicht alt, als FCZ-Präsident Ancillo Canepa (69) bei der Spielerbank auftaucht. Seine Miene? Sie spricht Bände. Canepa sieht fassungslos, wie Zürich gegen Aufsteiger Winterthur zwar stolze 72 Prozent Ballbesitz hat, es aber fertigbringt, daraus kein Tor zu erzielen.

Die Offensive des Meisters ist viel zu zahm, viel zu ideenlos und zu wenig genau im Passspiel. Weil Winterthur vorne sowieso inexistent ist, kommts bei diesem Kellerduell zur trostlosen Nullnummer.

Canepa: «Vielleicht auch mal keine Lust ...»

Es ist ein bedenklich schwacher FCZ-Auftritt. Schon der zweite in dieser Woche nach dem 1:5-Debakel in der Europa League gegen Eindhoven. Der Frust über den Auftritt gegen die Holländer sitzt bei Canepa so tief, dass er vor dem Anpfiff des Winti-Spiels bei TV-Sender Blue sogar mit Lohnentzug für die Mannschaft droht.

Canepa sagt: «Ich habe mich vor allem nach dem Spiel aufgeregt, wenn es heisst, die Einstellung habe gefehlt oder man müsse mehr Engagement zeigen. Das kann ich nicht nachvollziehen. Ich bin dann auch zum Schluss gekommen, dass ich vielleicht Ende Monat auch mal keine Lust und das Engagement nicht habe, die Löhne zu bezahlen.»

Präsident verliert langsam Geduld

Klar: Canepa wird nicht so weit gehen, tatsächlich die Bezahlung der Spieler zu stoppen. Aber eine klare Botschaft an seine FCZ-Nullnummern ist es dennoch: Der Präsident verliert langsam aber sicher die Geduld.

Denn auch das Winti-Spiel bringt nicht den ersten Liga-Saisonsieg, sondern einen neuen Tiefpunkt. Zürich hat nun saisonübergreifend 13 Spiele nicht mehr gewonnen. Eine unterirdische Bilanz. Zürich klebt nach zehn Runden sieglos unten in der Tabelle fest. Der Rückstand auf Leader YB: krasse 19 Punkte.

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Berner: «Ein grossartiger Punkt für uns»

Sogar Winterthur hält den Abstand auf die zürcherische Rote Laterne konstant. FCW-Trainer Bruno Berner: «Wir haben zum ersten Mal diese Saison zu Null gespielt. Wir haben um jeden Meter gekämpft, es ist ein grossartiger Punkt für uns.»

Zürich-Spieler Marc Hornschuh hingegen kommt bedient vom Platz. Als Blick ihn auf den von Canepa erwähnten Lohnentzug bei fehlendem Engagement anspricht, sagt er: «Ich konzentriere mich einfach darauf, im Training und im Spiel Gas zu geben. Alles andere möchte ich nicht kommentieren. Ich finde aber, dass heute das Engagement vorhanden war. Doch wir haben es leider wieder nicht geschafft, die drei Punkte zu holen.»

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Bledian Krasniqi (hinten) und Nishan Burkart im Duell um den Ball.
Foto: keystone-sda.ch
Credit Suisse Super League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC Zürich
FC Zürich
14
7
26
2
FC Basel
FC Basel
14
20
25
3
FC Lugano
FC Lugano
14
6
25
4
Servette FC
Servette FC
14
2
25
5
FC Luzern
FC Luzern
14
4
22
6
FC St. Gallen
FC St. Gallen
14
6
20
7
FC Lausanne-Sport
FC Lausanne-Sport
14
2
20
8
FC Sion
FC Sion
14
0
17
9
BSC Young Boys
BSC Young Boys
14
-5
16
10
Yverdon Sport FC
Yverdon Sport FC
14
-10
15
11
FC Winterthur
FC Winterthur
14
-21
11
12
Grasshopper Club Zürich
Grasshopper Club Zürich
14
-11
9
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