FCB-Stürmer auf Abstellgleis
Szalai ist in Ungarn König und in Basel ein Bettler

In der Heimat liegen ihm die Menschen zu Füssen, beim FCB ist Adam Szalai bloss eine Randfigur. Wie weiter mit dem bald 35-Jährigen?
Publiziert: 06.10.2022 um 09:06 Uhr
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Aktualisiert: 06.10.2022 um 09:43 Uhr
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Vor seinem letzten Länderspiel bricht Ungarns Captain Adam Szalai in Tränen aus.
Foto: AFP
Stefan Kreis

Es sind emotionale Szenen, die sich vor dem Spiel zwischen Ungarn und Italien abspielen. Da fliessen die Tränen wie ein Sturzbach, da gibts kein Halten mehr. Adam Szalai, dieser 1,93m-Schrank von einem Mann, kann seine Gefühle nicht mehr zurückhalten. Es ist sein letztes von insgesamt 84 Länderspielen. Gegen den Europameister. Vor heimischem Publikum. Zwar geht das Spiel mit 0:2 verloren, ein paar Tage zuvor aber macht sich Szalai in Ungarn zum König, trifft auswärts gegen Deutschland mit der Hacke zum vielumjubelten 1:0-Sieg. Für den Routinier, der 2008 erstmals im Kader der Nationalmannschaft stand und der sein Land 2016 und 2021 an die Europameisterschaft führte, ists der letzte Treffer, das Ende einer Ära. Er geht als Grosser. Als Captain.

In Basel auf dem Abstellgleis

In Basel hingegen ist der Stürmer bloss ein Bettler. Nur einmal stand er in den ersten acht Super-League-Spielen in der Startelf, dreimal blieb er ohne Einsatz auf der Bank sitzen. Zuletzt musste der Hüne tatenlose mitansehen, wie sein junger Sturmkonkurrent Bradley Fink (19) gegen St.Gallen kurz nach der Einwechslung zum vielumjubelten 3:2-Siegtreffer traf. Im Stile eines Strafraumstürmers. Per Kopf.

Ein Art Treffer, den auch Szalai in seiner Karriere schon erzielt hat. In 276 Bundesligaspielen für Mainz, Hoffenheim, Schalke und Hannover erzielt der Stürmer, der mit 17 von Stuttgart zur Castilla von Real Madrid wechselte, 54 Treffer. Für den FCB sinds bislang sechs, in dieser Saison zwei. Einer davon im Cup gegen Allschwil, einer in der Conference-League-Quali gegen die Crusaders.

In der Gruppenphase sass der bald 35-Jährige in den ersten beiden Spielen 90 Minuten lang auf der Bank. Auch heute gegen Slovan Bratislava spricht nicht viel für einen Einsatz. Im Juni läuft der Vertrag von Szalai beim FCB aus.

Eine Zukunft hat jener Mann in Basel kaum. Ob er bald in sein Königreich zurückkehren wird?

Credit Suisse Super League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC Lugano
FC Lugano
19
6
32
2
FC Basel
FC Basel
19
21
31
3
FC Lausanne-Sport
FC Lausanne-Sport
19
9
31
4
FC Luzern
FC Luzern
19
3
30
5
Servette FC
Servette FC
19
2
30
6
FC Zürich
FC Zürich
19
0
30
7
FC St. Gallen
FC St. Gallen
19
6
26
8
FC Sion
FC Sion
19
3
26
9
BSC Young Boys
BSC Young Boys
19
-4
24
10
Grasshopper Club Zürich
Grasshopper Club Zürich
19
-9
18
11
Yverdon Sport FC
Yverdon Sport FC
19
-13
17
12
FC Winterthur
FC Winterthur
19
-24
14
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