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Adam Szalai jubelt über den 1:0-Erfolg gegen Deutschland.

Foto: keystone-sda.ch

Carlo Emanuele Frezza

Die stolzen Nationen Italien, Deutschland und England blicken neidisch nach oben. Denn die Gruppe 3 der Nations League ist auf den Kopf gestellt. Das vermeintlich kleine Ungarn grüsst von der Tabellenspitze. Am Montag kommts in Budapest zum Showdown. Ungarn trifft auf Italien. Nur die Azzurri können die Magyaren von der Teilnahme an der Finalrunde der Nations League abhalten.

Ungarn hat dabei die besseren Trümpfe in der Hand. Ein Remis genügt und die Mannschaft von Marco Rossi spielt um den Titel. Das hat sie ihrem Captain Adam Szalai zu verdanken. Der 34-Jährige entschied die Partie am Freitag gegen Deutschland mit einem Hacke-Traumtor. Ausgerechnet er, der bei Basel unter Alex Frei bislang kaum zum Einsatz kam und vor wenigen Tagen seinen Rücktritt vom Nationalteam angekündigt hatte.

Das Spiel gegen Italien wird Szalais letztes sein. 86 Mal wird er dann das ungarische Trikot übergestreift haben. Einmal mehr als die Legende Ferenc Puskás. Ein Nationalheld ist Szalai trotzdem nicht. «Im Ausland wird er mehr wertgeschätzt», meinte Nati-Trainer Rossi am Freitag.

Er trat schon einmal aus der Nati

Das hat mit einem Vorfall aus dem Jahr 2013 zu tun. Nach einer 1:8-Schlappe gegen Holland teilte der 1,93 m Hüne heftig gegen den ungarischen Verband aus. Daraufhin wurde er vom damaligen Nati-Trainer Attila Pinter aussortiert.

Szalai quittierte das mit dem Rücktritt. Erst als Pinter geschasst wurde, kehrte er zurück. Beweisen konnte er sich allerdings nicht. Tore erzielte er keine. Die Fans machten sich über ihn lustig. An der EM 2016 brach er eine Serie von 40 torlosen Partien (30 Bundesligaspiele, 1 DFB-Pokalspiel, 9 Nati-Spiele).

Diese Zeiten sind passé. Mit seinem Hacke-Tor hat Szalai seiner Nation den Weg zur Finalrunde geebnet. Klappts tatsächlich, wäre es etwas Historisches. Und Szalai würde in Ungarn doch noch zu einer Art Held avancieren.

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