Wolf zusammen mit Meyer gegen Alpstaeg
FCL-Legende Roger Wehrli erklärt die drei Streithähne

Roger Wehrli führte den FC Luzern als Captain zum bisher einzigen Meistertitel der Klubgeschichte. Wie früher ist er auch heute noch bekannt dafür, kein Blatt vor den Mund zu nehmen. Auch zu den Involvierten des FCL-Chaos hat er eine klare Meinung.
Publiziert: 09.10.2022 um 12:24 Uhr
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Aktualisiert: 15.11.2022 um 16:04 Uhr
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Roger Wehrli hat zu den Involvierten des Luzern-Chaos eine klare Meinung.
Foto: TOTO MARTI
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Carlo Emanuele FrezzaReporter Fussball

Roger Wehrli (66) war Captain, als der FC Luzern 1989 den bislang letzten sowie einzigen Schweizer Meistertitel der Klubhistorie feierte. Inzwischen verdient der frühere Verteidiger schon seit längerem sein Geld als Plättlileger. Doch seine Meinung zum FCL ist nach wie vor sehr gefragt. Vor allem, wenn wie gegenwärtig nach längerer Zeit wieder Unruhe im Klub herrscht.

Beim FC Luzern scheint derzeit kein Stein auf dem anderen zu bleiben. Wie schätzen Sie die Lage ein?
Der Patron Bernhard Alpstaeg ist zum falschen Zeitpunkt mit diesen Worten gekommen. Letztes Jahr sind Fehler passiert. Die Mannschaft stand am Abgrund. Sie steckte tief im Tabellenkeller fest. Da hätte er was sagen können. Damals hätte ihm niemand etwas ankreiden können. Aber jetzt zu dem Zeitpunkt? Nein, da passt es einfach nicht.

Wie beurteilen Sie die aktuelle Führung?
Es gibt keinen besseren Präsidenten als Stefan Wolf. Er kommt gut bei den Menschen an und wird sehr gerne gesehen in der Zentralschweiz. Er hat einen tollen Charakter. Wolf hat Legendenstatus in Luzern – nicht ich.

Was halten Sie von Sportchef Remo Meyer?
Also erst mal wirkt er überheblich, das ist allerdings nichts Neues. Wenn wir uns seine Arbeit anschauen, dann kommt er bestens weg. Er macht alles super. Er hat starke Transfers getätigt. Zudem hat er Mario Frick zum Trainer ernannt. Da hatte Meyer ein goldenes Händchen. Das spricht für ihn.

Und was denken Sie über Herrn Alpstaeg?
Wie ich sagt Alpstaeg gerne, was er denkt. Beim FC Luzern ist nun einmal er der Chef. Er hat die Kohle. Deshalb bestimmt er, wo's lang geht. Ich habe keine Ahnung, wie viel Geld er über die Jahre in den FCL reingebuttert hat. In seiner Position als Mehrheitsaktionär ist es für mich demzufolge völlig richtig, wenn er das Sagen hat. Nach dem Motto: Wer zahlt, befiehlt!

Wie ist es denn zu diesen Unstimmigkeiten gekommen?
Es muss irgendetwas mit den Spielerberatern vorgefallen sein. Doch ich bin viel zu weit weg von allem.

Hat die Unruhe auf Managementebene der letzten Tage Auswirkung auf die Spieler?
Nein. Das war schon zu meinen Zeiten als Spieler nicht anders. Denn ich habe ähnliche Erfahrungen gemacht. Die Spieler interessiert dieses ganze Theater gar nicht. Sie sollen sich weiterhin auf ihren Job auf dem Rasen konzentrieren und sie müssen auch keine Gedanken daran verschwenden. Der Lohn kommt ja Ende Monat immer noch. Aber wenn das Geld nicht mehr kommt ...

Dann?
Ja, dann ist es etwas anderes. Doch diese Frage stellt sich nicht.

Was ist mit Trainer Mario Frick? Wie soll er sich in diesem ganzen Wirrwarr verhalten?
Der soll ruhig sein – genau wie die Spieler. Nur Präsident Wolf und Sportdirektor Meyer sollen sich gegen Alpstaeg wehren.

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