Die Sonne knallt, die Schrebergärtner werkeln, die Kirchenuhr schlägt so laut, dass sie die Ansprache des neuen YB-Coaches Raphael Wicky derart übertönt, dass man kein Wort davon versteht. Am Ende erntet der Oberwalliser Applaus von den Spielern. Berner Idylle beim Sportplatz Weissenstein.
Wicky fördert und mustert Itten aus ...
Auch artig applaudiert hat Cedric Itten (25), einer der fünf Mittelstürmer, die derzeit im Sold der Berner sind. Und da hat es schon eine besondere Bewandtnis, mit Itten und Wicky. Rückblende. Sommer 2017. Wicky wird neuer FCB-Trainer, hat sich in der Klub-Hierarchie hinaufgearbeitet. Jahrelang ist er ein Förderer von Itten. Doch nach einer unglücklichen Halbsaison – der Bruch. Der Basler macht unter Wicky nur zwei Spiele von Beginn weg und zwei Tore.
.. und Itten schiesst Wicky ab
Im Winter geht Itten zu St. Gallen und schiesst gleich zum Start den FCB ab. Es ist der Anfang vom Ende der Ära Wicky. Ende Saison verliert der FCB seine Meister-Hegemonie, von nun an regiert YB. Und Anfang neuer Saison schiesst Itten ein weiteres Tor gegen Wicky beim 2:1-Sieg der Espen. Vier Tage später wird Wicky entlassen.
Nun sind die enttäuschten Verliebten wieder zusammen, in neuen Farben. Itten: «Raphael Wicky hat mir in meiner Karriere viel geholfen. Er war mein U18-Trainer und unter ihm kam ich in die Juniorennati. Ich hatte eine sehr erfolgreiche Zeit mit ihm.» Und der Bruch? «Ich hatte nicht mehr viel gespielt, war neunzehn. Für mich war immer wichtig viel Spielzeit zu haben. Also kamen wir zum Schluss, eine Ausleihe mache am meisten Sinn. Das war der perfekte Schritt.»
Wicky: «Ein Supertyp!»
Wicky sagt: «Ich habe mich sehr gefreut, als YB den Transfer bekanntgab.» Randnotiz: Damals war Wicky noch nicht YB-Trainer. «Er ist ein Supertyp. Er hat Qualität im Strafraum. Ich freue mich darauf, ihm zu helfen, dass er die Tore schiesst und wir wieder dorthin kommen, wo wir hinwollen». Da scheinen sich zwei nach viereinhalb Jahren wieder gefunden zu haben. Diese Zeit entspricht im Fussball schliesslich einer Ewigkeit.
Miguel Chaiwa - mit 18 Nationalspieler!
Weitere frische Gesichter in Gelbschwarz: Der neue Assistent Zoltan Kadar (55), der von GC kam. Filip Ugrinic (23), der Neue aus Luzern. Viele Leih-Rückkehrer, angeführt von Jean-Pierre Nsame (29), der einen topfitten Eindruck macht. Dann der neue Samb(i)a-Tänzer, Miguel Chaiwa, ein hochinteressanter defensiver Mittelfeldspieler, der mit 18 bereits ein erstes A-Länderspiel gemacht hat. Weshalb ihm YB gleich einen Fünf-Jahres-Vertrag gegeben hat.
Weitere News: Torschützenkönig Jordy Siebatcheu (26) ist immer noch da und angeschlagen, weshalb er separat trainierte. Dritter Goalie bleibt Leandro Zbinden (19). Dessen Vertrag wurde um ein Jahr verlängert. Und der Kontrakt mit Nico Maier (21) ist um ein Jahr bis 2024 verlängert worden. Gleichzeitig wird der Stürmer an Wil ausgeliehen.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Lugano | 18 | 6 | 31 | |
2 | FC Basel | 18 | 21 | 30 | |
3 | FC Lausanne-Sport | 18 | 9 | 30 | |
4 | FC Luzern | 18 | 3 | 29 | |
5 | Servette FC | 18 | 2 | 29 | |
6 | FC Zürich | 18 | -1 | 27 | |
7 | FC Sion | 18 | 4 | 26 | |
8 | FC St. Gallen | 18 | 6 | 25 | |
9 | BSC Young Boys | 18 | -4 | 23 | |
10 | Yverdon Sport FC | 18 | -12 | 17 | |
11 | Grasshopper Club Zürich | 18 | -10 | 15 | |
12 | FC Winterthur | 18 | -24 | 13 |