Auf VAR-Elfer folgt Lausannes Feuerwerk-Show
3:17
Lausanne – Servette 0:1:Auf VAR-Elfer folgt Lausannes Feuerwerk-Show

Verkehrte Welt in Genf
Servette siegt und siegt – ohne zu wissen, wie

Zuerst vier Unentschieden, nun vier Siege in Folge: Servette hat aktuell die stärkste Form im Meisterrennen der Super League. Doch: So stark spielen die Grenats gar nicht – im Gegenteil.
Publiziert: 06:22 Uhr
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Aktualisiert: 08:06 Uhr
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Dereck Kutesa entkommt Lausannes Roche: Servette hat 2025 immer noch nicht verloren.
Foto: keystone-sda.ch
Tim Guillemin

«Wir spielen wie die Clowns, aber um den Titel», dieser Spruch hat ein auf Social Media einflussreicher Servette-Fan erfunden. Wohl etwas zu provokativ, aber es trifft die aktuelle Situation bei Servette nicht schlecht.

Trainer Thomas Häberli (50) sagt, darauf angesprochen: «Es stimmt, dass wir nicht so gut spielen. Aber wir gewinnen.» Mit 1:0 hat sein Team im Derby auswärts Erzrivale Lausanne gebodigt und dabei den vierten Sieg in Folge eingefahren.

«Lausanne war unbestritten besser», gesteht Häberli. «Wir haben gut verteidigt und damit bin ich sehr zufrieden. Aber es ist klar, dass wir eigentlich mehr versuchen, als nur gut zu verteidigen.» Nun, zum Start ins neue Jahr gabs vier Unentschieden in Folge. Und verloren hat Servette 2025 noch nie!

Ndoye könnte ein Versprechen für den Frühling sein

Häberli scheut sich in Lausanne nicht davor, zur Pause zwei Offensivspieler rauszunehmen, als seine Mannschaft mit einem Tor führt. Eigengewächs Keyan Varela (18), der Mann, der den Elfmeter zum 1:0 herausholt, und Mittelstürmer Alioune Ndoye müssen auf der Bank Platz nehmen und sich bei gefühlten minus drei Grad warm anzuziehen.

Trotzdem: Alioune Ndoyes (23) Beweglichkeit könnte für Servette im Titelrennen zum Trumpf werden. Seine Fähigkeiten auf engem Raum sind beeindruckend – und er ist sich nicht zu schade, zu verteidigen.

Das Kutesa-Experiment hat nicht funktioniert

Auf der Zehnerposition ist Liga-Topskorer Dereck Kutesa (27) eher unauffällig und fühlt sich offensichtlich nicht so wohl wie auf seiner gewohnten Position auf dem linken Flügel. Trainer Häberli wird in den nächsten Runden wahrscheinlich zu seiner Standard-Aufstellung zurückkehren, mit dem Dreigestirn Stevanovic-Antunes-Kutesa hinter der Spitze.

Am nächsten Spieltag gehts für die Genfer zum FCZ (Sonntag, 14:15 Uhr). Servette hat zuletzt im Letzigrund gewonnen – aber gegen GC. Und auch damals wusste keiner so wirklich, wie man das Spiel drehen und glücklich 2:1 gewinnen konnte. 

Häberli sagte damals: «Am Schluss gewinnst du dieses Spiel, das sind wir uns nicht gewohnt, normalerweise spielen wir viel besser und gewinnen nicht – nun ist es umgekehrt.» Das hat sich nun weitergezogen. Verkehrte Welt in Genf. Wohin das noch führt? Servette ist nach dem Abrutschen während der Remis-Serie schon wieder punktgleich Leader zusammen mit dem FCB.

Credit Suisse Super League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC Basel
FC Basel
26
27
45
2
Servette FC
Servette FC
26
7
45
3
FC Luzern
FC Luzern
26
6
43
4
FC Lugano
FC Lugano
26
5
42
5
FC Zürich
FC Zürich
26
1
39
6
FC Lausanne-Sport
FC Lausanne-Sport
26
9
37
7
BSC Young Boys
BSC Young Boys
26
5
37
8
FC St. Gallen
FC St. Gallen
26
2
36
9
FC Sion
FC Sion
26
-7
30
10
Grasshopper Club Zürich
Grasshopper Club Zürich
26
-9
26
11
Yverdon Sport FC
Yverdon Sport FC
26
-18
25
12
FC Winterthur
FC Winterthur
26
-28
20
Meisterschaftsrunde
Abstiegsrunde
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