War das eine Notbremse von Conceiçao?
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Strittige Szene im Video:War das eine Notbremse von Conceiçao?

Brisante Regel-Feinheit beim VAR-Check
Warum der Cup-Foulpfiff ganz anders hätte ausgehen können

FCZ-Verteidiger Rodrigo Conceiçao sieht im Cup-Viertelfinal die Rote Karte für ein Foul, das selbst auf den TV-Bildern kaum zu erkennen ist. Brisant: Schiri Schnyder hätte den gesamten Entscheid rückgängig machen können.
Publiziert: 01.03.2025 um 01:27 Uhr
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Aktualisiert: 01.03.2025 um 15:03 Uhr
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Die heisse Szene: Conceiçao sieht nach diesem Foul gegen Ugrinic dir Rote Karte.
Foto: Claudio de Capitani/freshfocus
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Christian FinkbeinerStv. Fussballchef

Der Cup-Thriller zwischen dem FCZ und YB (2:3) bietet Spektakel bis zur letzten Minute. Und er hätte auch zum Anschauungsmaterial für eine ganz besondere VAR-Regel werden können.

Hätte. Denn so weit kommt es am Donnerstagabend im Letzigrund nicht. Weil Schiedsrichter Urs Schnyder die wegweisende Szene aus der 35. Minute auch nach Konsultation der TV-Bilder anders beurteilt als die Mehrheit der Zuschauer.

Weil nach einem Laufduell zwischen dem FCZ-Verteidiger Rodrigo Conceiçao und YB-Angreifer Filip Ugrinic der Berner zu Boden geht, entscheidet Schnyder zunächst auf Gelb und Freistoss. Dann interveniert der VAR, weil es sich um eine mögliche Rote Karte handelt, was einer der vier Punkte ist, bei denen laut Reglement der Video-Referee eingreifen darf. Kurz darauf sieht Conceiçao direkt Rot.

Entscheid hätte auch ganz anders aussehen können

Was kaum einer weiss: Der Vorgang hätte auch ganz anders ausgehen können. Denn laut den Regelhütern darf der Schiedsrichter nach Betrachtung der Videobilder die ganze Szene neu beurteilen und allenfalls – wenn seine Wahrnehmung auf dem Feld mit jener bei der Betrachtung der TV-Bilder auseinandergeht – auch das vermeintliche Foul zurücknehmen. Das gilt auch dann, wenn dieses ausserhalb des Strafraums passiert ist.

Heisst im Klartext: Wenn Ref Schnyder auf dem Bildschirm gar kein Foul erkannt hätte, hätte er den Foulpfiff gegen den FCZ-Verteidiger sogar ganz zurücknehmen und mit Schiedsrichterball weitermachen können. Doch der Unparteiische scheint auch nach Konsultation der Wiederholungen überzeugt gewesen zu sein, dass Ugrinic gefoult worden war.

Das können viele nicht nachvollziehen. Sogar GC-Trainer Tomas Oral (51), der auf der Tribüne mit YB den nächsten Gegner vom Sonntag beobachtet, ergreift für den Stadtrivalen Partei und sagt: «Ich sass zwar sehr weit weg. Aber vom Gefühl her und was ich gehört habe, war es weder ein Foul noch eine Rote Karte.»

Eine Dutzend-Szene

Blick-Schiri-Experte Urs Meier nimmt kein Blatt vor den Mund: «Für mich ist es kein Foul. Es ist viel zu wenig Fleisch am Knochen. Ein kurzes Halten am Trikot ist gang und gäbe und haben wir x-fach in einem Spiel - ausserhalb und innerhalb des Strafraums», so der langjährige Fifa-Ref. «Der richtige Entscheid wäre gewesen: weiterlaufen lassen.»

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Und Meier weiter: «Man kann den Entscheid natürlich so verkaufen, weil der Verteidiger dem Schiedsrichter und dem VAR die Chance gegeben hat, auf Foul zu entscheiden. Und dann ist es Rot wegen der Verhinderung einer Torchance als letzter Mann.»

Was hat zum Sturz des Stürmers geführt?

Dass es Ref Schnyder und dem VAR Sandro Schärer an Mut gefehlt hat, den Entscheid umzustossen, glaubt Meier nicht. «Aber oft versteift man sich unter Zeitdruck und in der Hektik, die auf dem Platz herrscht, auf falsche Bilder und versucht, den Entscheid bestmöglich zu verkaufen. Dabei kommen bei der Interpretation der TV-Bilder die Faktoren Absicht, Dynamik und Distanz viel zu kurz.»

Für Meier ist der Entscheid nicht im Sinn des Fussballs. Ihn ärgere, wenn einer viel zu leicht falle und dafür belohnt werde. «In England würde man das nicht tun und den Schiedsrichter so hinters Licht führen.» Denn die entscheidende Frage für ihn ist: Was hat zum Sturz des Angreifers geführt? Die Antwort gibt er gleich selber: «Ugrinic fällt ja nicht wegen des kurzen Haltens des Gegenspielers, sondern weil er über seine eigenen Beine stolpert.»

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