Spielverbot wegen Vertragszoff?
Das Rätsel um FCZ-Abwehrjuwel Omeragic

Becir Omeragic ist beim FCZ nur noch ein Statist. Es ist zweifelhaft, dass der wertvollste Verteidiger der Liga in Zürich nochmals zu grosser Form aufläuft und viel Ablöse einbringt.
Publiziert: 10.11.2022 um 16:05 Uhr
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Aktualisiert: 10.11.2022 um 17:25 Uhr
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Becir Omeragic: Der FCZ-Verteidiger ist diese Saison aus den Traktanden gefallen.
Foto: Benjamin Soland
Matthias Dubach

Wo ist eigentlich Becir Omeragic (20)?

Für den WM-Kader ist der einstige Nati-Youngster kein Thema. Beim FCZ reist er zwar zuletzt zum Arsenal-Hit mit, spielt aber wie die ganze Europa League keine Sekunde. Am Sonntag in Lugano fehlt er ganz. Nicht im Aufgebot, ist zu lesen. Er war krank, heisst es an anderer Stelle.

Das Omeragic-Rätsel. Der Genfer ist beim FCZ aus den Traktanden gefallen. Nach seiner monatelangen Pause ab April wegen einer Knie-OP steht der Verteidiger diese Saison nur fünfmal in der Startelf. Unter dem neuen Trainer Bo Henriksen noch gar nie, er kommt als Joker oder gar nicht.

In der Gerüchteküche heisst es nun gar, Omeragic habe ein internes Spielverbot, weil er seinen 2023 auslaufenden Vertrag nicht verlängern will. Das bestreitet der FCZ vehement.

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Kein Spielverbot, aber nicht auf dem Niveau

Sportchef Marinko Jurendic verweist darauf, dass das Abwehr-Juwel ja durchaus zu seinen Spielminuten gekommen ist, sich aber auch im Cup in Lausanne erneut eine Blessur zugezogen habe und wiederholt länger ausgefallen sei. «Becir konnte in der spielintensiven Vorrunde, nach seiner langen Verletzungspause und wiederholten verletzungsbedingten Rückfällen leider nie auf sein Leistungsniveau kommen.»

Um nach dem erneuten Rückfall Spielpraxis zu bekommen, spielte Omeragic im Oktober auch in der Promotion League mit der U21. Aber im Super-League-Team gibts keinen Platz für ihn, da Henriksen hinten auf die Rechtsfüsser Lindrit Kamberi und Nikola Katic setzt.

Und der Vertrags-Zoff? Omeragic will nach 85 Super-League-Spielen (Debüt mit 17) ins Ausland. Ein lukrativer Verkauf wäre auch im Sinne des FCZ gewesen. Doch die Meniskus-Verletzung änderte alles. Das von Präsident Ancillo Canepa einst ausgerufene Preisschild von 10 Mio. war spätestens mit der Verletzung eine Utopie. Klubs wie Sampdoria und Reims waren interessiert, gaben aber nie ein Angebot ab.

Alles deutet auf einen unschönen Abgang hin

Der FCZ würde nun seit Monaten gerne verlängern, damit er seine Form wieder findet und dann verkauft werden kann. Jurendic: «Wir wollen mit Becir und seiner Familie gemeinsam den nächsten Karriereschritt planen. Er ist beim FCZ zum A-Nationalspieler gereift und wir glauben, dass er trotz des Verletzungspechs der letzten Monate mit einer guten Vorbereitung in der Rückrunde wieder zur alten Stärke zurückfinden wird.»

Omeragics Agenten Philipp Degen und Baykal Bellusci kommentieren gegenüber Blick die Situation nicht. Aber es deutet alles darauf hin, dass Omeragic Zürich spätestens im Sommer ablösefrei und wohl im Ärger verlassen wird.

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