Sion-Superstar Mario Balotelli rastet beim 0:0 im Basler Joggeli völlig aus. Nach dem Wettern gegen Schiri Bieri, weil dieser nicht an Foul gegen ihn entschieden hat und in der Folge Balos Mitspieler Baltazar vom Platz fliegt, zeigt er den FCB-Fans den Stinkefinger. Nach seiner Auswechslung macht der Skandalkicker mehrfach das Zeichen für Geld in Richtung Muttenzerkurve. Message: Ihr habt den Ref gekauft.
Mafia, Schande, korrupt, unfähig
Dann legt er in einer Instagram-Story nach und spricht in Zusammenhang mit Liga und Verband von Mafia, Schande, korrupt und unfähig. Und was tut Balos Boss, Christian Constantin? Der setzt noch einen obendrauf. Sagt, es gebe unterschiedliche Regeln für Deutschschweizer und welsche Klubs. Die Meisterschaft sei geschoben. CC nimmt Balotelli in Schutz, der sich nur gewehrt und einen Hilferuf ausgestossen habe. Er verurteilt selbst den Mafia-Vergleich nicht. Und vermutet, die Zeit der Sklaverei, in der Herrschende Beherrschte unterjochten, sei offenbar noch nicht vorbei.
Wild, wild, wild. Und am Ende droht CC gar mit Rückzug seines Teams aus der Meisterschaft.
Balo schon gesperrt, die weiteren Verfahren stehen an
Nun gehts in die nächste Runde. Die Disziplinarkommission sperrt Balotelli für den Stinkefinger vorsorglich für das Cupspiel vom Mittwoch in Wil. Das zweite Verfahren wegen der Mafia- und Korruptionsvorwürfe dürfte ebenso bald eingeleitet werden wie jenes gegen CC wegen dessen Schieberei-Vermutungen.
Servette-Fischer: «Ich beobachte den Planeten CC aus der Ferne»
Und? Werden die armen Romands tatsächlich benachteiligt? Servette, der starke Super-League-Zweite, unterstützt diese These nicht. Präsident Didier Fischer: «Ich beobachte aus der Ferne, was auf dem Planeten Constantin passiert, der nicht unbedingt meiner ist. Wir sind Mitglied einer Liga, deren Werte wir verteidigen.» Wer zwischen den Zeilen liest, versteht die Botschaft. Noch kryptischer bleibt Lausanne-Vizepräsident Vincent Steinmann: «Wir tauschen unsere Standpunkte regelmässig mit den betroffenen Personen aus. Denn es gibt Probleme, ja.»
Xamax-Collet: «Wir hatten noch nie einen welschen Ref»
Nur einer unterstützt CC in seinem Denken, wenn auch etwas zaghaft. «Ich denke schon, dass die Deutschschweizer einen kleinen Vorteil bei den Schiris haben», sagt Xamax-Besitzer Jeff Collet. «Da gibts eben schon mehr Nähe – sprachlich und kulturell. Aber das ist nichts Organisiertes oder Durchdachtes. Das kommt vielmehr von der Statistik. Diese Saison hatten wir nie einen welschen Schiedsrichter. Und wissen Sie, gegen welche Challenge-League-Teams am meisten Penaltys gepfiffen wurden? Stade Lausanne-Ouchy und Xamax …»
Doch auch Collet weiss natürlich, was CC mit seiner zu weit gehenden Tirade bezweckt: «Er macht das ja nicht zum ersten Mal. Er hat schon gewisse Sorgen, wie er mit Balotelli umgehen soll. Jetzt hat er entschieden, das über Druckausübung auf die Liga zu machen.»
Sion zum Dritten, diesmal ein Communiqué
Und das tut auch der FC Sion als Klub. Die Walliser veröffentlichen ein Communiqué, in dem sie eine «Serie von Ungerechtigkeiten in den letzten Monaten» beklagen. «Wir haben festgestellt, dass die Interpretation der Reglemente je nach Shirt anders ist.» Dann listen die Sittener mehrere Beispiele auf, die das untermalen sollen. Schlusssatz: «Aufgrund der Bilder, die Sie hier sehen, fühlt sich der FC Sion benachteiligt und wird keinen weiteren Kommentar abgeben.»
Bald wird der Klub das indes tun müssen. Vor der Disziplinarkommission.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Lugano | 18 | 6 | 31 | |
2 | FC Basel | 18 | 21 | 30 | |
3 | FC Lausanne-Sport | 18 | 9 | 30 | |
4 | FC Luzern | 18 | 3 | 29 | |
5 | Servette FC | 18 | 2 | 29 | |
6 | FC Zürich | 18 | -1 | 27 | |
7 | FC Sion | 18 | 4 | 26 | |
8 | FC St. Gallen | 18 | 6 | 25 | |
9 | BSC Young Boys | 18 | -4 | 23 | |
10 | Yverdon Sport FC | 18 | -12 | 17 | |
11 | Grasshopper Club Zürich | 18 | -10 | 15 | |
12 | FC Winterthur | 18 | -24 | 13 |