Das Zürcher Derby, FCZ gegen GC? In den letzten Jahren zu einem 08/15-Spiel verkommen. Das Berner Derby, YB gegen Thun? Kuschelbärenspielchen unter Freunden. Nie ein echtes Derby gewesen. Das Leman-Derby, Servette gegen Lausanne? Hat schon lange keine Tradition mehr, weil einer in den letzten Jahren immer unten war. Meistens beide. Der FC Basel? Hat mangels Konkurrenz in seinem Revier keine echten Derbys.
Bleibt: Das Romand-Derby. Servette vs. Sion. Grosskotzige und versnobte (so sehen es die Walliser) Grossstädter gegen rückständige und sprachbehinderte (so sehen es die Genfer) Bergler.
Als Pédat von einer Petarde getroffen wurde
Da gabs schon sehr knackige Austragungen. Bis hin zum Petardenwurf eines Sion-Anhängers in Richtung von Servette-Goalie Eric Pédat 2001 als negativen Höhepunkt. Unterbruch, Wiederholungs-Geisterspiel.
Und nun ist es Servette, welches das Derby so richtig anheizt. Denn gegen Lugano beim 1:3 am Freitag fehlten nicht weniger als neun Spieler verletzungsbedingt: Routis, Sasso, Cespedes, Ondoua, Kyei, Schalk, Séverin, Tasar und Alves. «Wir wollten da kein Risiko eingehen. Dank unserer starken Saison können wir uns das nun leisten», sagt Alain Geiger, Walliser Coach in Servette-Diensten auf «Le Matin». Und nun? Nur drei Tage später? «Einige von ihnen werden gegen Sion wieder spielfähig sein.» Die Zeitung spekuliert bereits mit einem Komplott. Denn kein Sieg ist süsser als jener gegen Sion, das zuletzt für so viele Schlagzeilen sorgte und Cupsiege in schöner Regelmässigkeit holte. Derweil Servette seit 19 Jahren auf einen Titel wartet.
Sion ist der Zuschauermagnet in Genf
Es wäre eine Genugtuung für viele Grenats, Sion in die Barrage zu stossen. Eine Allerdings etwas kurzsichtige Sichtweise, denn Sion ist DER Zuschauermagnet schlechthin im Stade de Genève. Gegen die Walliser kamen in der Vorrunde mehr Fans als selbst gegen Basel und YB.
Nur: Für die verkorkste Saison des FC Sion können die Genfer nichts. Wohl war der Aufwärtstrend der Waliser zuletzt frappant. Doch mit dem 0:1 gegen YB hat er einen brutalen Dämpfer erlitten. Denn nun haben die Walliser ihr Schicksal nicht mehr in den eigenen Händen. Gewinnt Thun beim FCZ, ist Sion Barragist, gegen Vaduz. Bei Punktgleichheit der beiden Teams ist Sion wegen des besseren Torverhältnisses gerettet. Und bei den Wallisern machen sich erste Ermüdungserscheinungen bemerkbar. So zum Beispiel bei Ermir Lenjani oder Birama Ndoye, die zuletzt immer gespielt hatten.
Sion hofft auf den FCZ
Gut zu wissen, dass sich der FCZ eine sechste Niederlage in Folge nicht leisten kann und will. Sie wäre ungesund für gewisse Spieler, denen FCZ-Trainer Ludovic Magnin mit Konsequenzen droht. Und wäre sie auch gefährlich für den für den Trainer selber? Im Moment deuten die Zeichen nicht darauf hin. Im Moment.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Lugano | 18 | 6 | 31 | |
2 | FC Basel | 18 | 21 | 30 | |
3 | FC Lausanne-Sport | 18 | 9 | 30 | |
4 | FC Luzern | 18 | 3 | 29 | |
5 | Servette FC | 18 | 2 | 29 | |
6 | FC Zürich | 18 | -1 | 27 | |
7 | FC Sion | 18 | 4 | 26 | |
8 | FC St. Gallen | 18 | 6 | 25 | |
9 | BSC Young Boys | 18 | -4 | 23 | |
10 | Yverdon Sport FC | 18 | -12 | 17 | |
11 | Grasshopper Club Zürich | 18 | -10 | 15 | |
12 | FC Winterthur | 18 | -24 | 13 |