Trotz des verdienten 2:0-Siegs gegen Luzern ist Servette-Coach Alain Geiger nach der Partie stinksauer. Die Gründe: Einerseits zwei Frust-Fouls der FCL-Spieler. Andererseits die Karten-Wahl von Schiedsrichter Lionel Tschudi beim ersten Vergehen kurz vor der Halbzeit. Für Marco Bürkis rücksichtslose Grätsche (mit gestrecktem Bein gegen Stevanovic) zeigt Tschudi lediglich Gelb. Für den anschliessenden Revanche-Schubser von Alex Schalk gegen Bürki hingegen glatt Rot.
«Die Attacke von Bürki war für mich klar eine Rote Karte», sagt Geiger nach dem Spiel. Die Gesundheit von Stevanovic sei gefährdet gewesen. Genauso wie jene von Kastriot Imeri in der Nachspielzeit, als ihn Stefan Knezevic brutal am Knöchel trifft. Auch hier zückt Tschudi erst nur die Gelbe Karte, entscheidet sich nach Video-Konsultation dann aber für Rot. Zu Recht.
So hätte Tschudi auch bei Bürkis Foul handeln müssen, sagt Geiger. « Wenn der Schiri das Spiel nicht unter Kontrolle hat, warum schaut er sich die Szene nicht am Bildschirm an?». Das will Geiger von Tschudi bereits während des Spiels wissen. Weil er die Frage aber mit den Worten «du bist blind» ergänzt, kassiert auch er Rot und muss auf die Tribüne.
Bürki: «Gelb ist okay»
Bürki selbst schätzt die Szene ganz anders ein: «Ich mache ein taktisches Foul, Gelb ist für mich okay», so der Verteidiger. Vor dem Foulspiel habe er den Ball dumm verloren und dann zum Tackling angesetzt. «Ich wollte Stevanovic sicher nicht verletzen und habe mich sofort bei ihm entschuldigt», so Bürki. Zudem sei ihm zuvor bei einem Zusammenprall mit Rouiller eine Linse rausgefallen.
Der Schubser und die darauf folgende Rudelbildung seien unnötig gewesen. «Schalk hat mich nicht nur ein wenig berührt, sondern auch gemüpft», sagt Bürki, der die Rote Karte deshalb gerechtfertigt findet.
Unnötig findet auch Geiger den Rempler von Schalk. Der bis vor Kurzem verletzte Holländer steht erstmals seit dem Re-Start in der Startelf und ist dementsprechend heiss. Zu heiss: Nach Saisontor Nummer fünf per Volley zum 1:0 und dem feinen Assist zum zweiten Treffer fliegt er vom Platz und muss erneut eine Sperre absetzen. Wie schon nach seinem Mittelfinger-Jubel in Sion im Oktober.
Geiger: «Rang vier gehört uns»
Trotz Schiri-Frust und gesperrtem Knipser – Geiger ist insgesamt sehr zufrieden mit seinem Team: «Wir haben die Partie in Halbzeit eins spielerisch dominiert und danach kaum Chancen zugelassen».
Den zurück erkämpften vierten Platz und damit das Europa-League-Quali-Ticket zu verteidigen – das sei Servettes Ziel. «Was wir bis jetzt gezeigt haben, unterstreicht, dass dieser Rang uns gehört», so Geiger.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Lugano | 18 | 6 | 31 | |
2 | FC Basel | 18 | 21 | 30 | |
3 | FC Lausanne-Sport | 18 | 9 | 30 | |
4 | FC Luzern | 18 | 3 | 29 | |
5 | Servette FC | 18 | 2 | 29 | |
6 | FC Zürich | 18 | -1 | 27 | |
7 | FC Sion | 18 | 4 | 26 | |
8 | FC St. Gallen | 18 | 6 | 25 | |
9 | BSC Young Boys | 18 | -4 | 23 | |
10 | Yverdon Sport FC | 18 | -12 | 17 | |
11 | Grasshopper Club Zürich | 18 | -10 | 15 | |
12 | FC Winterthur | 18 | -24 | 13 |