Vier Wochen musste St.-Gallen-Captain Lukas Görtler (29) zuletzt pausieren. Beim 0:1 in Luzern am 4. Februar verletzte sich der Oberfranke am Oberschenkel, jetzt gab Görtler im Heimspiel gegen Lugano (2:3) sein Comeback, wurde nach etwas über einer Stunde eingewechselt. Die verdiente Niederlage, die sechste im neunten Spiel (nur sieben Punkte nach der Winterpause), konnte der Aggressiv-Leader aber auch nicht verhindern.
Und Görtler sprach nach dem Spiel Klartext. «Sicherlich ist bei uns derzeit der Wurm drin. Es läuft nach der Winterpause nicht richtig, uns fehlt die Überzeugung. Wir haben nicht mehr diese Energie wie im Herbst. Wir sind nicht kaputt – aber weniger überzeugend im Auftreten in Sachen Körpersprache und Energie.»
St. Gallen fehlt die Energie!
Angesprochen auf die fehlende Energie seiner Mannschaft ging Espen-Trainer Peter Zeidler (61), sichtlich enttäuscht nach der Pleite gegen Lugano, in den Angriffsmodus über: «Wir hatten die nötige Energie. Doch dann gibt es manchmal Spielverläufe oder Strategien, die nicht immer durchgeführt werden können. Klar bin ich nicht zufrieden. Ich weiss, dass wir besser spielen müssen. Aber ich lasse mir von niemandem meine Mannschaft schlechtreden.»
Dennoch wird für St. Gallen der Kampf um die Meisterrunde immer enger. Nach dem ersten Spiel im Januar (1:0 bei Lausanne) war man bis auf zwei Punkte an Meister YB dran und erster Jäger. Davon kann man derzeit nicht mehr sprechen. Man muss vielmehr aufpassen, dass man nicht die Top 6 verpasst. «Das bestätigt die Art und Weise, wie wir derzeit Fussball spielen», so Görtler zum schlechten Lauf im Jahr 2024. «Und auch die Energie von den Rängen kommt derzeit nicht zu uns auf den Platz. Das habe ich in den vier Wochen, als ich verletzt zuschauen musste, auch auf der Tribüne gespürt.»
Scheint fast so, als ob die St. Galler Fans nach den neun Heimsiegen am Stück zum Saisonstart inzwischen zu verwöhnt sind. «Das glaube ich nicht», verneint Görtler. «Hauptverantwortlich sind wir Spieler auf dem Platz, ob wir das Publikum mitreissen können oder nicht. Im Moment schaffen wir das nicht – und deswegen ist es nicht dasselbe Gefühl bei den Heimspielen wie in der Herbstrunde. Da war einfach mehr Feuer in diesem Kessel. Und: Wie wir im Moment spielen, spielen wir auch nicht so, dass wir kommende Saison europäisch spielen müssen.»
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Zürich | 14 | 7 | 26 | |
2 | FC Basel | 14 | 20 | 25 | |
3 | FC Lugano | 14 | 6 | 25 | |
4 | Servette FC | 14 | 2 | 25 | |
5 | FC Luzern | 14 | 4 | 22 | |
6 | FC St. Gallen | 14 | 6 | 20 | |
7 | FC Lausanne-Sport | 14 | 2 | 20 | |
8 | FC Sion | 14 | 0 | 17 | |
9 | BSC Young Boys | 14 | -5 | 16 | |
10 | Yverdon Sport FC | 14 | -10 | 15 | |
11 | FC Winterthur | 14 | -21 | 11 | |
12 | Grasshopper Club Zürich | 14 | -11 | 9 |