Der Himmel über dem Joggeli weint. Und auch bei Joelson Fernandes (18) fliessen die Tränen. Zig FCB-Spieler versuchen ihren Teamkameraden nach Abpfiff zu trösten, doch Fernandes dürfte in der Nacht auf heute trotzdem nicht gut geschlafen haben. Erst verliert er nach einem unnötigen Dribbling den Ball, dann setzt er im Strafraum unbedarft zur Grätsche an und verschuldet den Penalty.
Lausannes Captain Stjepan Kukuruzovic sagt merci, die Waadtländer gehen in der 92. Minute in Führung. Zwar gleicht Pajtim Kasami das Spiel in letzter Sekunde noch aus, trotzdem ist ein Punkt zuhause gegen den Zweitletzten viel zu wenig für die Ansprüche der Basler. Zumal man die Young Boys mit einem Sieg bis auf sieben Punkte hätte distanzieren können. Und nach Verlustpunkten vor dem FCZ gelegen wäre.
FCB mit Chancenwucher
«Es geht nicht um Zürich oder YB», sagt FCB-Trainer Patrick Rahmen hinterher. «Wir wollten das Spiel gewinnen, aber wir haben unsere Chancen nicht genutzt.» 25 Schüsse notieren die Statistiker, die Bebbi betreiben Chancenwucher.
Die besten Möglichkeiten vergeben Liam Millar und Arthur Cabral. Erstgenannter scheitert in der ersten Halbzeit aus bester Position an Lausannes überragendem Goalie Mory Diaw, Cabral setzt nach Wiederanifff einen Penalty an die Latte. Zuvor hatte der Brasilianer elf Mal in Folge vom Punkt verwandelt, nun vergibt er seinen ersten Elfmeter im FCB-Dress.
Rudelbildung nach Penalty
Kurz nach dem Fehlschuss liefern sich Fabian Frei und Simone Grippo ein heftiges Wortgefecht, auch Taulant Xhaka mischt mit, dann kommts zur Rudelbildung. Selbst Lausannes Diaw ist an vorderster Front. Sekunden zuvor war der Goalie der Auslöser des Ganzen gewesen, weil er sich beim Abstoss sehr viel Zeit gelassen hatte. Oder um es mit Rahmen zu sagen: «Wir haben uns genervt, weil sie die Pausen genutzt haben.»
Und was sagt der FCB-Coach zu seinem Joker Fernandes, der erst den Ball verliert und dann den Penalty verschuldet? Bereut er dessen Einwechslung? «Nein. Ich wollte einen Spieler bringen, der in die Tiefe geht, technisch gut ist, schnell. Und der den Gegner unter Druck setzen kann», sagt Rahmen. «Wir haben bewusst mehr Risiko genommen, weil wir gewinnen wollten.»
Das hat nicht geklappt. Im Gegenteil. Am Ende fliessen gar die Tränen.
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Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Zürich | 14 | 7 | 26 | |
2 | FC Basel | 14 | 20 | 25 | |
3 | FC Lugano | 14 | 6 | 25 | |
4 | Servette FC | 14 | 2 | 25 | |
5 | FC Luzern | 14 | 4 | 22 | |
6 | FC St. Gallen | 14 | 6 | 20 | |
7 | FC Lausanne-Sport | 14 | 2 | 20 | |
8 | FC Sion | 14 | 0 | 17 | |
9 | BSC Young Boys | 14 | -5 | 16 | |
10 | Yverdon Sport FC | 14 | -10 | 15 | |
11 | FC Winterthur | 14 | -21 | 11 | |
12 | Grasshopper Club Zürich | 14 | -11 | 9 |