Ex-FCZ- und YB-Star Christian Schneuwly rechnet ab
«Ich habe keine Beziehung mehr zum Fussball»

Da ist einer aber ganz schlecht auf das Fussball-Business zu sprechen! Christian Schneuwly sagt nach seinem Rücktritt: «Ich bin froh, ist diese Rolle Fussballer endlich weg!»
Publiziert: 27.12.2021 um 19:20 Uhr
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Aktualisiert: 27.12.2021 um 20:19 Uhr
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Sein letzter Einsatz als Profi: Christian Schneuwly (r.) hält vor der Einwechslung bei Stade-Lausanne-Ouchy das Trikot von Michael Perrier hoch, der mittlerweile ebenfalls abgetreten ist. Das war am 20. Mai 2021.
Foto: freshfocus
Alain Kunz

«Der Fussball ist nicht mehr das, wie ich ihn kennengelernt habe und nicht mehr das, was ich am meisten liebe. Ich habe keine Beziehung mehr zum Fussball.» Dies der Kernsatz von Schneuwly im Podcast «Sportwörtlich – der SportTalk» von Blue-Moderator Stefan Eggli. Da hat einer die Schnauze gestrichen voll von einem Geschäft, das er einst so liebte.

Bei Lausanne unschön abserviert

Im Januar dieses Jahres teilt Lausanne-Sportchef Souleymane Cissé dem Freiburger mit, dass er nicht mehr eingesetzt werde, nachdem er bis Anfang Dezember 2020 noch Stammspieler gewesen war. «Obwohl ich eigentlich bis 36 hatte weiterspielen wollen», so Schneuwly. Aber die hätten auf die Jungen setzen wollen. Er geht zu Stade Lausanne-Ouchy in die Challenge League und beschliesst seine Karriere nach einem halben Jahr bei seinem Stammverein Düdingen in der 2. Liga inter. Nach 310 Super-League-Spielen bei YB, FCZ, Luzern, Thun und Lausanne.

Doch auch diese letzte Periode war kein Zuckerschlecken für den gebürtigen Berner, denn die Leute würden erwarten, dass man zwanzig Tore schiesst und fünfzig Assists liefert. «Aber man kann nicht das Zepter in die Hand nehmen und alles alleine machen, nur weil man in der Super League war.»

«Das Niveau hat immer mehr abgenommen»

Und was passt Schneuwly konkret nicht am heutigen Fussball? «Heute geht es nur noch um die Wirtschaftlichkeit. Darum, Junge zu pushen, um die dann gewinnbringend zu verkaufen. Das war früher auch so. Aber damals wurden die Teams mit Routiniers verstärkt, von denen auch die Jungen profitieren konnten. Doch heute kommen Junge zum Einsatz, die damals nicht so früh gespielt hätten. Deshalb hat auch das Niveau immer weiter abgenommen. Und da ist null Frust und Groll dahinter, nur objektive Wahrnehmung.»

Die Fussballschuhe endgültig an den Nagel gehängt hat Schneuwly, als er diesen Sommer ein Jobangebot im HR-Bereich der Migros Aare erhielt.

Den Link zu Egglis Podcast finden Sie hier.

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