«40 Punkte sind Geschenk genug»
Bei den Canepas gibts keine Weihnachtsgeschenke

Die FCZ-Bosse Heliane und Ancillo Canepa reden über Weihnachts-Geschenke, den Wintermeistertitel mit dem FCZ, Trainer Breitenreiter und übers Skifahren.
Publiziert: 23.12.2021 um 19:34 Uhr
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Für Heliane und Ancillo Canepa werdens «unbeschwertere Weihnachtstage» als auch schon...
Foto: TOTO MARTI
Michael Wegmann

Ancillo Canepa, nach einem Start mit vier Partien und vier Siegen meinten Sie, Sie würden in den Rückspiegel schauen. Tun Sie das immer noch?
Ancillo Canepa: Klar. Wo soll ich sonst hinschauen? Vorne ist ja nichts als Nebel. (Lacht)

Sie feiern erstmals als Leader Weihnachten. Wirds im Hause Canepa dieses Jahr seliger und fröhlicher?
Ancillo: Diese Weihnachten werden sicher unbeschwerter als auch schon. Wir können nun mal zwei bis drei Wochen abschalten…

Heliane Canepa: … So ruhig wirds auch nicht, Cillo.

Was haben Sie vor?
Heliane: Unser neues Trainingszentrum im Heerenschürli in Schwamendingen wurde fertigerstellt. Deshalb freuen wir uns riesig, mit Sack und Pack in unser neues «Home of FCZ» ziehen zu können.

Dann gehen Sie nicht auf die Skipiste?
Heliane: Wir fahren schon lange nicht mehr Ski. Ich war, sagen wir mal, richtig untalentiert.

Ancillo: Da kann ich nicht widersprechen. Obwohl Heliane, als ich sie kennenlernte, zu mir sagte, dass sie als Vorarlbergerin mit Skiern an den Füssen aufgewachsen sei. An die erste gemeinsame Skifahrt erinnere ich mich noch gut: Ich fuhr hinter ihr her und plötzlich war sie wie vom Erdboden verschwunden.

Heliane: Ich hatte eine Kurve verfehlt und landete im Wald.

Cillo: Und ich musste Dich dann zwischen den Bäumen suchen gehen.

Und weshalb fahren Sie nicht mehr?
Ancillo: Ich habe mir beim Skifahren bereits dreimal das rechte Schienbein gebrochen. Das wars dann für mich.

Haben Sie die Geschenke füreinander schon gekauft?
Heliane: Nein, Weihnachtsgeschenke im herkömmlichen Sinn machen wir uns keine mehr.

Ancillo: 40 Punkte sind schon Geschenk genug. Da haben wir beide etwas davon.

Ihr Mann dürfte Sie ja das ganze Jahr über beschenken.
Heliane: Stimmt sogar, jedes Mal, wenn er einkaufen geht, bringt er mir eine Packung Maltesers oder Toffifees mit. Die liebe ich.

Dann können Sie das gesparte Geld ja für neue Spieler ausgeben. Rüsten Sie Ihr Kader nochmals auf in der Winterpause?
Ancillo: Vielleicht wirds vereinzelt Anpassungen geben. Aber wir werden uns hüten, das Teamgefüge durcheinanderzubringen. Die Mannschaft hat diese Saison erfolgreichen und attraktiven Fussball gespielt und ist als Einheit aufgetreten.

Angst, dass Ihr Trainer André Breitenreiter nach diesem Leistungsausweis plötzlich von einem Bundesligisten abgeworben werden könnte?
Ancillo: Nein. André gefällts gut hier in Zürich. Er macht nicht nur einen tollen Job, er ist auch eine loyale, integre Persönlichkeit. Kurzfristig dürfte dies nicht passieren, aber längerfristig wird die Bundesliga für ihn sicher wieder zum Thema werden.

Erst soll er mal mit dem FCZ den Meistertitel holen, oder?
Heliane: Die Frage musste ja kommen…

Ancillo: Natürlich freuen wir uns sehr über die Entwicklung und die Tabelle. Aber es bleibt dabei: Wir schauen von Spiel zu Spiel.

Woher diese plötzliche Demut?
Ancillo: Das hat für mich nichts mit Demut zu tun, sondern mit Realismus.

Sie haben schon forschere Ziele ausgegeben, da hatten Sie nicht mal halb so viele Punkte.
Da haben Sie recht. Aber es waren andere Zeiten. Im Fussball-Business können viele Faktoren hineinspielen, die man nicht beeinflussen kann.

Andere, wie YB-Trainer David Wagner, bezeichnen den FCZ mittlerweile als heissesten Titelfavoriten.
Heliane: Das ist freundlich gemeint, aber die Meisterschaft dauert noch 18 Spiele. Wie Cillo es vorhin schon erwähnt hat, wir schauen Spiel für Spiel.

Glauben Sie, dass er es ernst meint?
Ancillo: Dass wir im Moment nicht zufälligerweise auf dem ersten Platz stehen, sehe ich auch so. Aber ich habe in den letzten 15 Präsidialjahren schon so viel erlebt, da kann ich sein Statement schon einordnen.

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