Der Himmel war nicht rosarot, als Bernhard Burgener den FCB im Sommer 2017 übernimmt, sondern rotblau! Und zwar für immer! So lautete Burgeners Konzept. Fokus auf die eigenen Junioren, Herzblut, Identifikation. Im Schlepptau hatte der millionenschwere Unternehmer mit Marco Streller, Alex Frei und Massimo Ceccaroni gleich drei Vereinsikonen, Gesichter des Konzepts.
Viereinhalb Jahre später ist davon nicht mehr viel übrig. Im Gegenteil. Mit Eray Cömert (23) steht ein weiteres Eigengewächs vor dem Abschied. Nach dem 2:2 gegen GC wird der Nati-Verteidiger von der Muttenzerkurve minutenlang mit Sprechchören verabschiedet. Ein Gänsehautmoment, der demonstriert, wie bedeutsam Identifikation mit dem Verein für die Anhänger ist.
Im aktuellen Kader sind aber mit Petretta, Fabian Frei, Taulant Xhaka und Valentin Stocker nur noch vier ehemalige FCB-Junioren zu finden, die regelmässig zum Einsatz kommen.
Degen: «Eine Momentaufnahme»
Darauf angesprochen, dass der FCB vermehrt auf ausländische Talente setzt und den Campus vernachlässigt, antwortet Boss David Degen im Sonntagsblick-Interview: «Das stimmt so nicht, beziehungsweise ist eine Momentaufnahme. Wir stellen auch im Campus vieles auf den Kopf. Er ist unser Herzstück, hier gestalten wir unsere Zukunft. Wir investieren gerade viel Energie in diesen Bereich, damit wir international top sind. Mit unseren Nachwuchsteams sind wir aktuell nicht gut genug. Wir möchten die besten Spieler und Trainer im Nachwuchs. Dafür brauchst du die besten Leute und starke Grundwerte. Letztens hat unsere U21 0:6 gegen Nyon verloren. 0:6! Die Jungs müssen wieder lernen zu liefern, den berühmten Dreck zu fressen. Ich war letzte Woche drei Tage in Ghana. Um 8 Uhr morgens war ein Freundschaftsspiel angesetzt, um 3 Uhr früh fuhren sie im Bus los für eine dreistündige Fahrt. Und dann spielten sie mit einer Intensität, als ob es kein Morgen gäbe. Diese Leidenschaft und Leistungsbereitschaft will ich bei uns im Nachwuchs sehen. Dass jeder, der es auf den Campus geschafft hat, stolz ist, unsere Farben zu tragen.»
Nur: Derzeit sind die Zeiten vorbei, als der FCB vor rotblauen Identifikationsfiguren nur so strotzte. So wie damals vor zehn Jahren, als Basel in der Saison 11/12 den 15. Meisterpokal in die Höhe stemmte. Und Eigengewächse wie Streller, Huggel, Alex Frei, Yann Sommer, Xherdan Shaqiri, Granit Xhaka, Fabian Frei und Valentin Stocker die Hauptrollen spielten.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Lugano | 18 | 6 | 31 | |
2 | FC Basel | 18 | 21 | 30 | |
3 | FC Lausanne-Sport | 18 | 9 | 30 | |
4 | FC Luzern | 18 | 3 | 29 | |
5 | Servette FC | 18 | 2 | 29 | |
6 | FC Zürich | 18 | -1 | 27 | |
7 | FC Sion | 18 | 4 | 26 | |
8 | FC St. Gallen | 18 | 6 | 25 | |
9 | BSC Young Boys | 18 | -4 | 23 | |
10 | Yverdon Sport FC | 18 | -12 | 17 | |
11 | Grasshopper Club Zürich | 18 | -10 | 15 | |
12 | FC Winterthur | 18 | -24 | 13 |