Ehemalige Weggefährten erklären den neuen FCL-Trainer
«Frick wird alles für den Erfolg machen!»

Wie tickt Mario Frick? Vier Weggefährten packen über den Mann aus, der beim FC Luzern nach der schlechtesten Vorrunde der Klubgeschichte das Ruder wieder herumreissen soll.
Publiziert: 23.12.2021 um 18:11 Uhr
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Philipp Muntwiler begrüsst bei einem Anlass in Vaduz Mario Frick sowie dessen Frau Isabelle (Mitte) und Sohn Yanik.
Foto: EDDY RISCH
Marco Pescio

Sie hatten in St. Gallen einst eine «geile Zeit» zusammen, zwischen ihnen konnten aber auch mal die Fetzen fliegen. Philipp Muntwiler (34) erinnert sich gerne an den Karriereabschnitt beim FCSG zurück, als Mario Frick (47) vorne im Sturm sein Teamkamerade war: «Gemeinsam mit unseren damaligen Mannschaftskumpels Martin Stocklasa und Marco Hämmerli hatten wir einen Golfklub gegründet, gingen immer zusammen spielen.»

Dass Frick nun beim FC Luzern als neuer Cheftrainer anheuert, möge er ihm «von Herzen gönnen». Er habe in Vaduz gezeigt, dass er es mit seinem Ehrgeiz weit bringen könne.

Muntwiler weiss, wovon er spricht: Der Ostschweizer hat im Fürstentum selbst unter Frick gespielt. Und wie früher in St. Gallen gab es zwischen ihnen immer mal wieder Klartext: «Das Gute an Mario ist: Ihm kannst du auch mal deine Meinung sagen. Wir hatten unsere Dispute, sind durchaus mal aneinandergeraten. Aber er hat das auch als Trainer immer akzeptiert, er hat immer zugehört, war null nachtragend.» Als Muntwiler dann zu Wil wechselte, habe sich Frick für die immer wieder offenen und kritischen Worte bedankt.

Auch Boris Smiljanic (45), einstiger Zimmerkollege bei GC und später Mitabsolvent des Uefa-Pro-Lizenz-Lehrgangs, sagt: «Mario kommuniziert direkt und ehrlich. Ein Spieler merkt sofort, wenn das nicht der Fall ist. Mario hat die Fähigkeit, alle Spieler bei Laune zu halten – auch jene, die nicht spielen.» Und dann sagt Smiljanic: «Er ist sehr zielorientiert, er wird alles für den Erfolg machen – allerdings bleibt er dabei immer noch besonnen. Er ist ein angenehmer, lustiger Typ.»

«Damit kannst du Mario kitzeln!»

Kann Frick dem Druck in Luzern, nach der schlechtesten Vorrunde der Klubgeschichte den Abstieg doch noch abzuwenden, standhalten? Im Vorjahr legte er mit Vaduz eine bärenstarke Rückrunde hin, konnte den Absturz in die Challenge League aber letztlich doch nicht verhindern.

Ex-FCSG-Verteidiger Martin Stocklasa (42) schmunzelt, als er darauf angesprochen wird. Liechtensteins Nationaltrainer ist Fricks bester Kumpel, kennt ihn schon seit Jahrzehnten. Er sagt: «Genau damit kannst du Mario kitzeln. Das ist eine Qualität von ihm. Er kann Druck in eine unglaubliche Energie umwandeln, mit der er dann sagt: Jetzt zeige ich es ihnen!»

Stocklasa sagt, er habe «keine Bedenken», was Fricks Engagement in Luzern angehe: «Er mag solche Herausforderungen.» Und Nicolas Hasler (30), Thun-Profi und früherer Teamkamerad in der Liechtensteiner Nationalmannschaft, glaubt auch, dass Frick «seinen Weg als Trainer machen wird»: «Er hat schon in Vaduz ein Team mit einer richtigen Winnermentalität geformt.»

Genau das habe ihn schon als Profi ausgezeichnet. Und genau das hat nun auch das völlig verunsicherte Super-League-Schlusslicht Luzern bitter nötig.

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