Auf einen Blick
- YB verliert zuletzt gegen den Letzten Winerthur und den Zweitletzten GC
- Timm Klose wirft YB Arroganz vor, Benito kritisiert Kampfspiele
- YB hat in diesem Jahr nur einmal auf Kunstrasen nicht gewonnen
Niederlage gegen den Letzten Winterthur. Last-Minute-Sieg gegen Spitzenteam Lugano. Niederlage gegen den Zweitletzten GC. Die Bilanz von YB über die letzten drei Meisterschaftsspiele ist verwirrend. Entsprechend rat- und rastlos wirkten die Granden der Berner auf der Letzigrund-Tribüne.
Klose: «Das war mir zu arrogant von YB»
Und dann noch dies: Blue-Experte Timm Klose, notabene ein Basler mit der Erfahrung von 17 Länderspielen, wirft den Bernern Arroganz vor. Für das Spiel im Letzigrund eine Ferndiagnose, denn Klose war im Studio und nicht im Stadion. Er sagt: «Was mich ein bisschen irritiert, auch wenn ich es aufs Winterthur-Spiel zurücksetze, ist die Arroganz, die ein bisschen im Team von YB ist. Wenn ich sie in Winterthur beim Einlaufen gesehen habe, so vermittelten sie den Eindruck: Wir haben eh schon gewonnen. Das Spiel war noch nicht gespielt. In Zürich bin ich nicht gewesen. Aber wenn ich die neunzig Minuten anschaue, bin ich erneut in dieser Tendenz. Das war mir zu arrogant von YB, anstatt demütig Dreck zu fressen.»
Benito: «Das ist sehr grusig»
Gutes Stichwort. Dreck. Denn der Letzigrund-Rasen ist ob der Extrem-Beanspruchung in der nasskalten Jahreszeit Spiel für Spiel schlechter geworden. Und dann ist da noch ein Gegner, der ausser während zehn Minuten nach der Pause, in denen die Hoppers das Tor machten, es tunlichst unterlässt, mitzuspielen. Da haute es selbst dem eigentlich immer souveränen Captain Loris Benito den Nuggi raus: «Das ist sehr 'grusig' und hat eigentlich nichts mit Fussball zu tun. Die Liebe für den Fussball, die man als kleiner Bub entdeckt, ist das schöne Spiel und nicht Kampfspiele, bei denen man ständig in den Zweikämpfen ist. Deshalb ist es sehr frustrierend und schwierig zu akzeptieren.»
GC habe mehr gelitten als YB, denkt der Captain
Aber, Loris, kann man denn dem Letzten und Vorletzten, in diesem Fall Winterthur und GC, vorwerfen, dass sie versuchen, mit ihren, verglichen mit jenen von YB, bescheidenen Mitteln zum Erfolg zu kommen? Benito zögert kurz. Sagt dann: «In solchen Spielen sieht man, dass der Fussball nicht mit irgendwelchen Mitteln entschieden wird, sondern mit ganz viel Kampf und ganz viel Leidenschaft.»
Den Kampf habe YB angenommen, sagt der Aargauer. Und die Leidenschaft? Diesmal überlegt sich Benito die Antwort lange: «Es war sicher eine Prise Leidenschaft da. Im schönen Wort 'Leidenschaft' ist auch 'leiden' drin. Wir haben sicher etwas weniger gelitten als GC.»
Jetzt auf die dreckfreie, ebene Unterlage
Kein Bock auf Kampfspiele gegen Gegner, die gar nicht erst versuchen mitzuspielen. Vielleicht ist es auch das, was Klose ein bisschen ausgemacht hat. Zum Glück für YB gehts nun auf einen ebenen, dreckfreien, weil künstlichen Rasen. Und auf diesem hat YB in diesem Jahr nur einmal nicht gewonnen: Beim 0:0 gegen die Kampftruppe aus Winterthur im ersten Spiel unter Giorgio Contini Mitte Januar. Und mit Lausanne kommt ein Team, das ohnehin das Spielerische bevorzugt.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | FC Basel | 26 | 27 | 45 | |
2 | Servette FC | 26 | 7 | 45 | |
3 | FC Luzern | 26 | 6 | 43 | |
4 | FC Lugano | 26 | 5 | 42 | |
5 | FC Zürich | 26 | 1 | 39 | |
6 | FC Lausanne-Sport | 26 | 9 | 37 | |
7 | BSC Young Boys | 26 | 5 | 37 | |
8 | FC St. Gallen | 26 | 2 | 36 | |
9 | FC Sion | 26 | -7 | 30 | |
10 | Grasshopper Club Zürich | 26 | -9 | 26 | |
11 | Yverdon Sport FC | 26 | -18 | 25 | |
12 | FC Winterthur | 26 | -28 | 20 |