Berater strafen den FCZ ab
Die vielen Baustellen der Zürcher

Als der FCZ den Spieleragenten Milos Malenovic als Klubanalysten engagierte, sah Präsident Ancillo Canepa keinen Interessenskonflikt. Aber jetzt deutet immer mehr darauf hin, dass das neue Konstrukt den Klub blockiert.
Publiziert: 19.07.2023 um 18:07 Uhr
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FCZ-Präsident Ancillo Canepa: Zürich steckt in der Sportchef-Falle.
Foto: keystone-sda.ch
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Matthias DubachLeiter Reporter-Pool Blick Sport

Natürlich wird es beim FCZ wegen der Kontinuität als positiv angesehen, dass man mit einem wenig veränderten Team in die neue Saison geht. Doch reichen die Zugänge von Fabio Daprelà (32), dem Israeli Arad Bar (23) und einigen Leihrückkehrern wirklich aus, um die Abgänge von Blerim Dzemaili (37), Becir Omeragic (21), Roko Simic (19) und Ole Selnaes (29) vergessen zu machen und eine sorgenfreie Saison zu erleben?

Das Team wirkt vor dem Saisonstart trotz fünf Siegen in fünf Testspielen gegen unterklassige Gegner unfertig. Zumindest einer oder je nach Abgängen zwei Stürmer will der FCZ noch verpflichten, was Trainer Bo Henriksen (48) auch seit Wochen öffentlich fordert.

Aber seit über einem Monat kam es zu keiner Neuverpflichtung mehr. Also praktisch genauso lange, wie der Klub keinen Sportchef mehr hat. Zwar hat Marinko Jurendic (46) nach seiner Unterschrift bei Bundesligist Augsburg noch einige Wochen weitergearbeitet, aber da gings vor allem um die Übergabe der Dossiers.

Seit Wochen macht Zürich keine Transfers mehr

Zürich steckt mitten in der Transferzeit in der Sportchef-Falle. Ein neuer Sportchef? Ist nicht in Sicht, nachdem Luzern auf das Gerücht um Marco Schneuwly (38) mit der Meldung reagierte, dass der FCL-Talentmanager seinen Job behalten wird.

Neue Stürmer? Beim Saisonstart sind keine da. Ein Verkauf von Sturmperle Aiyegun Tosin (25), der wegen des 2024 auslaufenden Vertrags nur noch jetzt Geld einbringt und mindestens 2 Millionen kosten soll? Tosin ist immer noch Zürcher. Die von Henriksen seit Vorbereitungsstart erwünschte Verkleinerung des Kaders durch Verkäufe und Ausleihen? Nichts passiert bisher.

Der Grund für die Flaute: Das Übergangskonstrukt mit der Lösung um den extern engagierten Spieleragenten Milos Malenovic (38) als Klubanalyst und -berater blockiert den FCZ.

Und zwar aus verschiedenen Gründen. Malenovic ist hauptberuflich weiterhin selbstständiger Agent und steckt mitten in der heissen Phase, die von seiner Firma betreuten Spieler zu transferieren. Jüngstes Beispiel: Nati-Juwel Zeki Amdouni (22) wechselt für 18 Millionen Franken vom FCB zu Burnley. Ein aufwendiger Deal.

Jetzt straft die Beraterszene den FCZ ab

Doch wenn Malenovic durch Europa jettet, stockt beim FCZ alles. Denn er sitzt auch in der sportlichen Kommission, die über Transfers entscheidet. Trainer Henriksen als Sportchef ad interim ersetzte in diesem Gremium Jurendic nicht eins zu eins, zumal er das Doppelmandat alles andere als suchte: «Ich bin zehnmal lieber Trainer als Sportchef!» Sprich: In der Kommission hat Malenovics Wort einiges Gewicht, was sich auch in der Last-Minute-Absage bei Admir Mehmedi (32) zeigte.

Und dann zeigt sich nach Blick-Informationen immer mehr ein Problem, das sich schon beim Berateraufstand nach Malenovics FCZ-Mandatierung anbahnte. Von einem Interessenskonflikt will FCZ-Präsident Ancillo Canepa zwar nichts wissen. Doch die Szene ist derart aufgebracht, dass es viele Berater geben soll, die selbst bei passenden Spielerprofilen kategorisch Verhandlungen mit dem FCZ ausschliessen – wegen Malenovic. Für eine Stellungnahme war der FCZ-Analyst nicht erreichbar.

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Mannschaft
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2
FC Basel
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14
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FC Lugano
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Servette FC
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FC Luzern
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FC Lausanne-Sport
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FC Sion
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BSC Young Boys
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Yverdon Sport FC
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