In wenigen Tagen rollt in der Super League wieder der Ball. «Endlich», dürften mehrere Klubs denken. Schliesslich gehören die Einnahmen an Spieltagen zu den Haupteinnahmequellen. Ohne sie und die jährlichen Finanzspritzen ihrer Aktionäre stünden die meisten Schweizer Fussballklubs vor dem Ruin.
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Die Universität St. Gallen (HSG) hat im Verlauf der letzten Saison versucht, die finanzielle Situation in einer Studie darzulegen. Das Ergebnis ist erschreckend.
Natürlich muss beachtet werden, dass Fussballklubs generell nicht einfach so mit herkömmlichen Unternehmen aus der Privatwirtschaft verglichen werden können.
Die Kennzahlen sind aber dieselben. Das zeigt sich beispielsweise bei der Eigenkapitalquote. Diese Zahl gibt Auskunft, ob ein Unternehmen genug Geld hat, um zwei bis drei finanziell anspruchsvolle Jahre zu überstehen. 20 Prozent sollten die Klubs der HSG zufolge mindestens erreichen, um als stabil zu gelten.
Noch weitere Problemherde
Die schlechte Nachricht: Nur St. Gallen, YB und Servette übertreffen diese Zahl. Für die HSG ist klar, weshalb es nicht mehr sind: Risikoreiche Investitionen sind an der Tagesordnung. «Basel hat etwa im Jahr 2021 netto mehr Geld für Transfers ausgegeben als der Rest der Liga und gleichzeitig den mit Abstand grössten Verlust erwirtschaftet. Eigentlich erlaubt die Lage ausser bei den drei genannten Klubs finanziell keine negative Bilanz aus Spielertransfers.»
Eine weitere Problemzone hat die HSG bei den zu hohen Personalkosten ausgemacht. Maximal 70 Prozent der Einnahmen aus dem Fussballgeschäft – Eintritte, Fernseh- und Sponsoringverträge, Transfers – sollten nach Theorie in die Lohnausgaben fliessen. «Mehr als die Hälfte der Klubs erfüllt diese Vorgaben nicht. Drei Klubs liegen im Bereich zwischen 85 Prozent und 100 Prozent, was es praktisch verunmöglicht, profitabel zu wirtschaften.»
Forderungen an die SFL
Vor allem aus diesen beiden Gründen fordert die HSG von der Swiss Football League (SFL), dass sie sich als Regulatorin stärker positioniert, um verbindliche Rahmenbedingungen herbeizuführen, damit mehr als nur drei Klubs als halbwegs gesund gelten.
Kurzfristig dürfte die HSG-Studie nicht viel verändern im Fussballbusiness. Allerdings haben sie den Brocken vorerst mal sanft ins Rollen gebracht. Auf Blick-Anfrage sagt Oliver Wirz, CFO der SFL, man habe die Vorschläge zur Kenntnis genommen. Zudem habe man sie mit den Finanzverantwortlichen der Klubs «intensiv besprochen». Allerdings könne man nicht alles so einfach und umgehend umsetzen. Die Einführung einer Eigenkapitalquote und einer Begrenzung der Kaderkosten sei etwa «gewichtigen Vorbehalten» ausgesetzt.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | FC Zürich | 14 | 7 | 26 | |
2 | FC Basel | 14 | 20 | 25 | |
3 | FC Lugano | 14 | 6 | 25 | |
4 | Servette FC | 14 | 2 | 25 | |
5 | FC Luzern | 14 | 4 | 22 | |
6 | FC St. Gallen | 14 | 6 | 20 | |
7 | FC Lausanne-Sport | 14 | 2 | 20 | |
8 | FC Sion | 14 | 0 | 17 | |
9 | BSC Young Boys | 14 | -5 | 16 | |
10 | Yverdon Sport FC | 14 | -10 | 15 | |
11 | FC Winterthur | 14 | -21 | 11 | |
12 | Grasshopper Club Zürich | 14 | -11 | 9 |