Zürcher schwitzen in Tirol
FCZ-Trainer Henriksen spricht über Mehmedi-Absage

Zürich bereitet sich im österreichischen Ried auf die neue Saison vor. Im Teamhotel redet Trainer Bo Henriksen über die Zurückhaltung auf dem Transfermarkt, die Absage an Admir Mehmedi und sein temporäres Doppelamt.
Publiziert: 11.07.2023 um 20:00 Uhr
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Aktualisiert: 11.07.2023 um 23:19 Uhr
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Trainer Bo Henriksen bereitet den FCZ auf die neue Saison vor. Der Däne ist interimistisch auch Sportchef, sagt aber: «Ich bin zehnmal lieber Trainer.»
Foto: keystone-sda.ch
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Matthias DubachLeiter Reporter-Pool Blick Sport

Nach dem Vormittagstraining auf dem Platz des Tiroler Amateurklubs SV Prutz radelt FCZ-Trainer Bo Henriksen wie alle Spieler und Staffmitglieder ein paar Minuten auf dem Uferweg am Inn entlang ins Gartenhotel Linden in Ried. Dort macht sich der dänische Coach etwas frisch und setzt sich dann auf der Terrasse des Zürcher Camp-Quartiers in Tirol an einen Tisch zu Blick.

Blick: Was ist im Trainingslager wichtiger, die Arbeit an der Taktik oder am Teamgeist?
Bo Henriksen:
Auf dem Platz ist der Fokus bei der Taktik. Aber neben dem Platz gehts darum, mit gemeinsamen Erlebnissen den Teamgeist zu fördern. Am Dienstag müssen alle Neuen etwas vorsingen. Das könnte lustig werden.

Abendfüllend ist das nicht, der FCZ hat ja erst zwei neue Spieler verpflichtet.
Es müssen alle neuen in der Delegation singen, also etwa auch der neue Pressechef Michael Fritschi.

Klubs wie Luzern oder Basel sind viel aktiver auf dem Markt. Braucht Zürich keine neuen Spieler?
Fabio Daprelà ist ja schon da, Arad Bar stösst von der U21-EM am Dienstag zu uns. Ich sehe die bisher wenigen Wechsel positiv, weil wir auf letzter Saison aufbauen können. Wir wollen den Kader noch mit Ausleihen oder auch Transfers sicher noch verkleinern. Das Einzige, was wir momentan suchen, ist ein Stürmer.

Admir Mehmedi wäre ein Stürmer. Warum klappte es nicht?
Ich kann nur über Spieler reden, die tatsächlich hier sind. Gerüchte kommentiere ich nicht.

Gerücht? Der FCZ hat Mehmedis Nicht-Transfer sogar offiziell kommuniziert. Und Sie müssen mit der Absage zu tun gehabt haben, da Sie auch Sportchef ad interim sind.
Aber ich entscheide nichts alleine. Jede Entscheidung wird im Team gemeinsam gefällt und immer im besten Sinne für die Mannschaft. Ganz egal, um welchen Namen es geht. Ich bin jedenfalls mit der vorhandenen Mannschaft sehr glücklich.

Wie ist die Zusammenarbeit mit Spielerberater Milos Malenovic angelaufen, der den FCZ im Mandat durchleuchtet?
Es laufen viele Gespräche. Es ist ein Prozess, der eine Weile dauern wird. Meine tägliche Arbeit ist aber nicht tangiert. Die sportliche Kommission traf sich schon immer regelmässig, nun sitzt statt Jure und Heinz (Marinko Jurendic und Heinz Moser wechseln zu Augsburg, d.Red.) einfach ein neuer Mann von ausserhalb dabei.

Sind Sie gerne auch Sportchef?
Ich bin zehnmal lieber Trainer. Aber der Klub hat sich für diese externe Analyse entschieden, und es hat sich angeboten, dass ich diese Phase helfend überbrücke. Auch, weil ich das Business aus Dänemark kenne. Ich habe viele Transfers gemacht, auch zu Ajax oder Barnsley. Aber ich freue mich sehr darauf, wieder ausschliesslich Trainer zu sein.

Bo Henriksen persönlich

Bo Henriksen (48) stammt aus der Stadt Roskilde in der Nähe von Kopenhagen. Der Stürmer wird bei Odense Profi. «Ein mittelmässiger», wie er sagt. Zu einem Meistertitel reicht es dennoch, Henriksen ist im Kader, als im Jahr 2000 mit Herfölge sensationell den einzigen Titel der Klubgeschichte holt. Ehe er ab 2006 Spielertrainer und ab 2009 Trainer wird, spielt der Däne auch in unteren englischen Ligen und sogar ein paar Monate auf den Malediven. Als Coach macht er sich bei den Kleinklubs Brönshöj und Horsens einen so guten Namen, dass ihn Topklub Midtjylland holt. Henriksen wird Cupsieger 2022, wird aber letzten August nach der verpassten Champions-League-Quali entlassen. Im Oktober übernimmt er in Zürich erstmals einen Klub im Ausland. Henriksen versteht Deutsch, antwortet aber auf Englisch. Er lebt seit Ende Dezember mit seiner Frau Christina und den zwei jüngeren der drei Söhne (6, 14 und 18 Jahre) in Cham ZG.

Bo Henriksen (48) stammt aus der Stadt Roskilde in der Nähe von Kopenhagen. Der Stürmer wird bei Odense Profi. «Ein mittelmässiger», wie er sagt. Zu einem Meistertitel reicht es dennoch, Henriksen ist im Kader, als im Jahr 2000 mit Herfölge sensationell den einzigen Titel der Klubgeschichte holt. Ehe er ab 2006 Spielertrainer und ab 2009 Trainer wird, spielt der Däne auch in unteren englischen Ligen und sogar ein paar Monate auf den Malediven. Als Coach macht er sich bei den Kleinklubs Brönshöj und Horsens einen so guten Namen, dass ihn Topklub Midtjylland holt. Henriksen wird Cupsieger 2022, wird aber letzten August nach der verpassten Champions-League-Quali entlassen. Im Oktober übernimmt er in Zürich erstmals einen Klub im Ausland. Henriksen versteht Deutsch, antwortet aber auf Englisch. Er lebt seit Ende Dezember mit seiner Frau Christina und den zwei jüngeren der drei Söhne (6, 14 und 18 Jahre) in Cham ZG.

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