Das Mail stammt vom 22. Juni 2023. Geschrieben von FCZ-Präsident Ancillo Canepa. Der informiert seine engsten Mitarbeiter darüber, dass Spielerberater Milos Malenovic nach dem Abgang von Sportchef Marinko Jurendic den Bereich «Transferwesen/Talententwicklung» analysieren werde.
Malenovic werde «zwischen Juli und Oktober Einblick in unsere Abläufe nehmen und primär Gespräche mit denjenigen Personen führen, die direkt oder indirekt in diesem Bereich involviert sind», schreibt Canepa. Auch könne man Malenovic «nötigenfalls für die aktuelle Transferperiode auf Mandatsbasis einsetzen».
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Fünf FCZ-Spieler sind Klienten von Malenovic
Nicht überraschend, dass die Entscheidung des FCZ-Präsidenten in der Schweizer Spielerberaterszene für einen Aufstand sorgt. Unzählige beklagen sich hinter vorgehaltener Hand, motzen, rufen aus. Christoph Graf, der Präsident der Swiss Football Agents Association (SFAA) steht öffentlich hin, sagt stellvertretend für viele seiner Kollegen: «Die Gefahr eines Interessenkonflikts ist da. Ich habe viele besorgte Anrufe aus der Branche bekommen.»
Es sei, so der Tenor, problematisch, dass Malenovic, der unter anderem Nati-Shootingstar Zeki Amdouni zu seinen Klienten zählt, gleichzeitig Spielerberater und Berater eines Klubs sei. Von einem Wettbewerbsvorteil ist unter anderem die Rede. Und davon, dass Malenovic Einblicke bekomme, die anderen Spielerberatern verwehrt bleiben würden. Mit Fidan Aliti (29), Antonio Marchesano (32), Mirlind Kryeziu (26), Nils Reichmuth (21) und Ramon Guzzo (18) sind derzeit fünf Klienten von Malenovic beim FCZ unter Vertrag.
FCZ-Boss Canepa: «So ein Blödsinn»
Auf einen möglichen Interessenkonflikt angesprochen, antwortet FCZ-Boss Ancillo Canepa: «So ein Blödsinn. Milos ist nicht angestellt, sondern übt einen klar definierten Beratungsauftrag aus. Es geht um die Analyse von Abläufen und Prozessen. Bei der Wahl des Beraters gab es für mich drei Kriterien: Kompetenz, Erfahrung und Integrität. Milos erfüllt diese Kriterien, deshalb haben wir ihm diesen Auftrag erteilt. Wo hier ein Interessenkonflikt bestehen soll, ist mir schleierhaft. Ich denke, es geht um andere Gründe, sollte die Beraterszene tatsächlich in Aufruhr sein.»
Rückendeckung kriegt Canepa von der Swiss Football League (SFL). Auf Anfrage teilt diese mit, dass das Mandat gemäss den Reglementen unproblematisch sei.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | FC Zürich | 14 | 7 | 26 | |
2 | FC Basel | 14 | 20 | 25 | |
3 | FC Lugano | 14 | 6 | 25 | |
4 | Servette FC | 14 | 2 | 25 | |
5 | FC Luzern | 14 | 4 | 22 | |
6 | FC St. Gallen | 14 | 6 | 20 | |
7 | FC Lausanne-Sport | 14 | 2 | 20 | |
8 | FC Sion | 14 | 0 | 17 | |
9 | BSC Young Boys | 14 | -5 | 16 | |
10 | Yverdon Sport FC | 14 | -10 | 15 | |
11 | FC Winterthur | 14 | -21 | 11 | |
12 | Grasshopper Club Zürich | 14 | -11 | 9 |