Bevor er sich in der Lobby des Zürcher Teamhotels in Tirol zu Blick an den Tisch setzt, kümmert sich Donis Avdijaj (26) um seine FCZ-Kollegen. Der Deutsch-Kosovare besorgt Gläser und Wasser, das er Mitspieler Mirlind Kryeziu und dem Zürcher Pressechef reicht. Avdijaj ist zurück beim FCZ – mischt er jetzt mit einem Jahr Verspätung doch noch die Super League auf?
«Ich bin selbstbewusst genug, um zu sagen, dass ich mir angesichts der bisherigen Vorbereitung berechtigte Hoffnungen auf möglichst viele Einsätze machen kann. Jetzt will ich an das Maximum gehen», sagt Avdijaj.
«Den Stempel von früher wirst du nie mehr los»
Der wirblige Offensivmann redet erstmals überhaupt als FCZ-Spieler ausführlich über sich und seine wechselhafte Karriere. Die reicht von einer festgeschriebenen Ablöse von 49 Millionen Euro als Schalke-Junior über einen Autocrash mit Fahrerflucht zu erfolgreichen Jahren in Österreich bis zur Vereinslosigkeit.
«Diese Geschichten liegen lange zurück. Aber wenn du in jungen Jahren einen Stempel aufgedrückt bekommst, wirst du ihn nie mehr los. Ich war ganz oben und ganz unten, habe aber immer weitergearbeitet. Dafür braucht es mentale Stärke», sagt der Mann mit zehn Stationen in sechs Ländern. «Nun habe ich zwei sehr gute Jahre hinter mir (bei Hartberg, d.Red.), ich konnte mich zum Führungsspieler entwickeln und bezeichne mich als Siegertypen, weil ich auch im Training immer gewinnen will.»
Dabei wechselte das ehemalige Bundesliga-Supertalent schon letzten August als Wunschspieler von Franco Foda in die Super League. Doch trotz drei Europacuptoren kam Avdijaj nie so richtig in Zürich an. Nach der Entlassung von Foda geriet er unter Bo Henriksen aufs Abstellgleis und liess sich wieder nach Österreich leihen, wo ihn Zürich hergeholt hatte.
Verständnis für Henriksens Entscheidung im Herbst
Jetzt ist Avdijaj zurück, doch der Trainer heisst immer noch Henriksen. «Ich bin zuversichtlich, weil ich mich diesmal richtig zeigen kann», sagt Avdijaj. Im Herbst sei es kompliziert gewesen: «Es gibt manchmal Konstellationen, die für alle schwierig sind.»
Als mitten in englischen Wochen Henriksen übernahm und er schnelle Entscheidungen fällen musste, hatte Avdijaj als Fodas Lieblingsspieler nicht gerade beste Karten. «Ich wollte einfach unbedingt auf meinem Niveau bleiben, daher dann der Schritt zurück nach Hartberg», schildert Avdijaj.
Mit fünf Toren und vier Assists in den letzten zehn Runden in Österreich startet der frühere Schalker voller Selbstvertrauen in die FCZ-Vorbereitung. «Ich habe eine sehr gute Rückrunde gehabt. Jetzt bin ich wieder hier, gebe Gas und will auf jeden Fall spielen.»
Bei drei Testspieleinsätzen spielt Avdijaj als Sturmspitze und schiesst vier Tore. Ob es reicht, um Henriksen zu überzeugen, bleibt aber offen. Vor allem, weil Zürich nach wie vor auf Stürmersuche ist.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Lugano | 18 | 6 | 31 | |
2 | FC Basel | 18 | 21 | 30 | |
3 | FC Lausanne-Sport | 18 | 9 | 30 | |
4 | FC Luzern | 18 | 3 | 29 | |
5 | Servette FC | 18 | 2 | 29 | |
6 | FC Zürich | 18 | -1 | 27 | |
7 | FC Sion | 18 | 4 | 26 | |
8 | FC St. Gallen | 18 | 6 | 25 | |
9 | BSC Young Boys | 18 | -4 | 23 | |
10 | Yverdon Sport FC | 18 | -12 | 17 | |
11 | Grasshopper Club Zürich | 18 | -10 | 15 | |
12 | FC Winterthur | 18 | -24 | 13 |