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Jubeln die Rheinpark-Kicker auch am Rheinknie?
Dieses Vaduz-Trio will jetzt den FCB ärgern

Manuel Sutter, Tunahan Cicek und Mohamed Coulibaly haben mit zusammengezählt 37 Toren den FC Vaduz in die Super League geballert. Ihre grosse Stärke: blitzschnelle Konter! Überrumpelt der Dreizack zum Liga-Auftakt auch den FCB?
Publiziert: 20.09.2020 um 18:08 Uhr
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Das FCV-Trio Manuel Sutter, Tunahan Cicek und Mohamed Coulibaly (v.l.) posiert auf dem Vaduzer Rheindamm, direkt neben dem Stadion des Aufsteigers.
Foto: Sven Thomann
Marco Pescio

Als Manuel Sutter (29) zwei, drei Minuten warten muss, weil sich Tunahan Cicek (28) noch im Gespräch mit BLICK befindet, beginnt er wenig später seinerseits mit der Begrüssung: «So, hat Tuni also wieder mal zu viel geredet?» Der frühere Nachwuchs-Internationale Österreichs, der nur wenige Kilometer von den Grenzen zur Schweiz und zu Liechtenstein aufgewachsen ist, wird seinem Ruf, um Sprüche nicht unbedingt verlegen zu sein, gleich am Anfang gerecht. Ein bisschen Spass muss immer sein beim Vorarlberger.

«Wir verstehen uns halt auch neben dem Platz sehr gut», meint hinterher Mohamed Coulibaly (32), der Dritte im Bunde der Vaduzer Offensivformation, mit einem Schmunzeln.

Abseits vom Feld darf gerne mal ein wenig gestichelt werden. Wenn's ernst gilt, zeigt sich das Trio aber eingespielt und harmonisch. Es ist die grösste Waffe im Ensemble von Trainer Mario Frick, der in der Aufstiegssaison voll und ganz auf sein 3-4-1-2-System vertraut hat. Mit dem Ex-St. Galler und -Schaffhauser Cicek als hängende Spitze und Coulibaly und Sutter als Doppelsturm.

Das Ergebnis: Der Dreizack hat die Vaduzer nach drei Jahren Abwesenheit wieder ins Oberhaus geschossen. 14 Meisterschafts-Tore (inklusive Barrage) von Cicek, elf von Coulibaly, zwölf von Sutter!

Davon, dass das Trio nicht lange fackelt, kann man im Berner Oberland ein Liedchen singen. Die fünf Gegentore, die sich der letztlich abgestiegene FC Thun in den zwei Barrage-Duellen eingehandelt hat, gehen allesamt aufs Konto von «Tuni», «Couly» und «Sutti». Diese spielten im Gegensatz zum Favoriten aus der Super League ihre Stärken voll aus, konterten blitzschnell. Und bemerkenswert effizient.

«Weil nun mal keiner von uns den Egoisten markiert», hält Cicek fest, «wer besser steht, bekommt den Ball – das klingt einfach, aber so kommen letztlich die Resultate zustande».

Sutter erklärt weiter, seine zwei Kameraden und er würden sich perfekt ergänzen: «Coulibaly packt seine Durchschlagskraft und sein Tempo aus, Cicek ist der Mann fürs Kreative, er ist der mit den Ideen, mit dem entscheidenden letzten Pass.» Und Sutter? «Er ist sehr stark in den Eins-gegen-Eins-Situationen», ergänzt Coulibaly, der gleichzeitig betonen will: «Das Team besteht aber nicht nur aus uns dreien. Unsere Stärke ist, dass wir kompakt auftreten, dazu gehört auch eine gute Defensive.»

Der Stürmer mit senegalesischen und französischen Wurzeln ist 2017 vom spanischen Drittligisten Logrones nach Vaduz gekommen. 2011 bis 2013 kickte er für GC, allerdings ohne grosse Fussspuren zu hinterlassen. Später gings über die Championship und Bournemouth in Englands vierte Liga zu Coventry und Port Vale, ehe es ihn nach Spanien zu Racing Santander und eben Logrones verschlug.

Jetzt freut sich Coulibaly auf die Auftakt-Reise ins Joggeli – vom Vaduzer Rheinpark ans Rheinknie. «Das wird schwierig, aber wir werden es trotzdem geniessen – wie jedes Spiel in dieser Liga.» Und Cicek meint: «Auch gegen Basel werden wir zu Chancen kommen und versuchen, sie clever zu Ende zu spielen. Ich hoffe, wir werden noch für viele Überraschungen sorgen in dieser Saison!»

Credit Suisse Super League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC Zürich
FC Zürich
14
7
26
2
FC Basel
FC Basel
14
20
25
3
FC Lugano
FC Lugano
14
6
25
4
Servette FC
Servette FC
14
2
25
5
FC Luzern
FC Luzern
14
4
22
6
FC St. Gallen
FC St. Gallen
14
6
20
7
FC Lausanne-Sport
FC Lausanne-Sport
14
2
20
8
FC Sion
FC Sion
14
0
17
9
BSC Young Boys
BSC Young Boys
14
-5
16
10
Yverdon Sport FC
Yverdon Sport FC
14
-10
15
11
FC Winterthur
FC Winterthur
14
-21
11
12
Grasshopper Club Zürich
Grasshopper Club Zürich
14
-11
9

Patzer gegen Aufsteiger Vaduz
FCB vergibt Sieg nach diesem Nikolic-Bock

Der FC Basel kommt gegen Aufsteiger Vaduz nicht über ein 2:2 hinaus. Vor allem auch, weil Goalie Djordje Nikolic erneut keine gute Figur macht.
Publiziert: 20.09.2020 um 16:07 Uhr
|
Aktualisiert: 23.09.2020 um 14:36 Uhr
Hier serviert FCB-Goalie Nikolic Vaduz den Ausgleich
2:28
Böser Patzer gegen Aufsteiger:Hier serviert FCB-Goalie Nikolic Vaduz den Ausgleich
Simon Strimer, Stefan Kreis (Text) und Toto Marti (Bilder)

Das Spiel: Der FCB empfängt Aufsteiger Vaduz mit einer kalten Dusche in der Super League. Cabral erwischt den Gegner nach einem Eckball in der 6. Minute mit der Hacke. Ist es genau diese kalte Dusche, die die Liechtensteiner nach dreijähriger Abwesenheit im Oberhaus so richtig weckt? Der FCV spielt nach dem Rückstand frech auf, bedrängt die Basler – und provoziert dadurch den Goalie-Bock von Djordje Nikolic! Der junge Serbe (23) spielt einen Pass direkt in die Füsse der Vaduzer. Zwar scheint Stocker durch seinen Treffer vor der Halbzeit den Patzer seines Teamkollegen zuerst auszubügeln, doch die Gäste erzielen durch eine ihrer raren Chancen in der zweiten Halbzeit nach einem Eckball den Ausgleich. Der FCB verliert Punkte nach dem Nikolic-Bock.

«Langer Ball, und die Geschichte ist vorbei»
0:41
Das sagt Trainer Sforza:«Langer Ball, und die Geschichte ist vorbei»

Die Tore:
6. Minute, Cabral:
Campo schlägt eine weite Ecke auf Pululu, der nimmt den Ball gekonnt an und spielt in scharf in die Mitte. Dort trifft Cabral aus kurzer Distanz per Hacke.

29. Minute, Sutter: Wieder ein grober Nikolic-Bock! Nachdem der FCB-Goalie bereits beim verlorenen Cupfinal Ende August gegen YB patzte (1:2), spielt er den Ball zum Super-League-Auftakt dem Aufsteiger direkt in die Füsse. Miliceanu fängt Nikolics Pass ab, bedient Sutter, der das offene Tor vor sich sieht und das erste Super-League-Tor für Vaduz nach dem Aufstieg erzielt.

38. Minute, Stocker: Nach einem FCB-Vorstoss über die linke Seite und über Neuzugang Padula kommt Pululu im zweiten Anlauf an den Ball, bedient Stocker, der direkt abschliesst. Pululu bereitet in einer Halbzeit zwei Tore vor.

78. Minute, Milinceanu: Ausgleich-Schock für den FCB. Milinceanu trifft nach einem Eckball per Kopf. Diesmal kann Nikolic wenig ausrichten.

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Ausgleich nach Patzer: Der junge Djordje Nikolic sieht nach seinem Fehlpass alt aus.
Foto: TOTO MARTI

Das gab zu reden: Die Goalie-Frage beim FCB. Im Cupfinal greift Nikolic daneben, beim 2:1 auswärts gegen Osijek fischt er den Ball mit einer Monster-Parade aus der Ecke, nun ist der 23-Jährige gegen Vaduz wieder von der Rolle. Stellt Coach Ciriaco Sforza bald Routinier Heinz Lindner (30) ins Tor?

Der Beste: Afimico Pululu. Nein, alles gelingt ihm noch nicht. Aber er bereitet beide Basler Tore vor. Ein Versprechen.

Der Schlechteste: Djordje Nikolic. Verschuldet den Ausgleich mit einem Fehlpass. Auch sonst ein Unsicherheitsfaktor im FCB-Spiel.

So gehts weiter: Europäisch! Der FCB trifft am Donnerstag zu Hause auf Anorthosis Famagusta aus Zypern. Um 20.30 Uhr steigt das kapitale Spiel in der 3. Runde der Europa-League-Quali. Der FC Vaduz ist europäisch bereits gescheitert. In der Super League gehts für beide Teams am nächsten Sonntag um 16 Uhr weiter: Der FCB spielt bei Servette, Vaduz empfängt St. Gallen im Rheinpark.

Basel-Vaduz 2:2 (2:1)

Die Tore: 6. Cabral (Pululu) 1:0. 29. Sutter (Milinceanu) 1:1. 38. Stocker (Pululu) 2:1. 78. Milinceanu (Prokopic) 2:2.

FC Basel: Nikolic; Widmer, Cömert, Alderete, Padula; Campo (84. Tushi), Frei; Stocker, Van Wolfswinkel (77. Van der Werff), Pululu (77. Von Moos); Cabral.

FC Vaduz: Büchel; Dorn (67. Santin), Schmied (60. Hug), Schmid, Simani, Gasser; Prokopic, Wieser (67. Gajic); Cicek (76. Di Giusto); Sutter, Milinceanu.

Bemerkungen: Basel ohne Petretta, Zuffi, Xhaka, Marchand (alle verletzt). Vaduz ohne Antoniazzi, Coulibaly, Lüchinger (alle verletzt).

Gelb: 39. Wieser, 40. Alderete, 56. Frei.

Die Tore: 6. Cabral (Pululu) 1:0. 29. Sutter (Milinceanu) 1:1. 38. Stocker (Pululu) 2:1. 78. Milinceanu (Prokopic) 2:2.

FC Basel: Nikolic; Widmer, Cömert, Alderete, Padula; Campo (84. Tushi), Frei; Stocker, Van Wolfswinkel (77. Van der Werff), Pululu (77. Von Moos); Cabral.

FC Vaduz: Büchel; Dorn (67. Santin), Schmied (60. Hug), Schmid, Simani, Gasser; Prokopic, Wieser (67. Gajic); Cicek (76. Di Giusto); Sutter, Milinceanu.

Bemerkungen: Basel ohne Petretta, Zuffi, Xhaka, Marchand (alle verletzt). Vaduz ohne Antoniazzi, Coulibaly, Lüchinger (alle verletzt).

Gelb: 39. Wieser, 40. Alderete, 56. Frei.

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Credit Suisse Super League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC Zürich
FC Zürich
14
7
26
2
FC Basel
FC Basel
14
20
25
3
FC Lugano
FC Lugano
14
6
25
4
Servette FC
Servette FC
14
2
25
5
FC Luzern
FC Luzern
14
4
22
6
FC St. Gallen
FC St. Gallen
14
6
20
7
FC Lausanne-Sport
FC Lausanne-Sport
14
2
20
8
FC Sion
FC Sion
14
0
17
9
BSC Young Boys
BSC Young Boys
14
-5
16
10
Yverdon Sport FC
Yverdon Sport FC
14
-10
15
11
FC Winterthur
FC Winterthur
14
-21
11
12
Grasshopper Club Zürich
Grasshopper Club Zürich
14
-11
9
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