Nati-Captain Lia Wälti über die Männer-Euro
«Eine solche Euphorie ist auch an unserer EM möglich»

Diesen Sommer war sie Fan unserer Nati. Nächsten Sommer will Lia Wälti selber mit der Nati an der Frauen-EM auftrumpfen.
Publiziert: 11.07.2021 um 17:27 Uhr
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Aktualisiert: 11.07.2021 um 20:30 Uhr
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Im eigenen Penaltyschiessen in den EM-Playoffs ist Lia Wälti (l.) kaum nervös: Beim Zuschauen gegen Frankreich und Spanien aber sehr.
Foto: Sven Thomann
Matthias Dubach

Blick: Lia Wälti, schauten Sie die EM als Fan oder als Berufskollegin der Spieler?
Lia Wälti: Während den Schweizer Spielen leide ich als Fan mit, danach sehe ich eher die Spielersicht. Da wurde nach den ersten Gruppenspielen teilweise von den Medien und den Leuten vieles geredet und geschrieben, was ich nicht nachvollziehen konnte. Die Leute stecken nicht in der Haut der Spieler. Es gibt manchmal auch viele nicht sichtbare Gründe, warum es nicht läuft. Das habe ich alles selber schon erlebt.

Die Frauen-Nati hatte im April in den EM-Playoffs gegen Tschechien mit dem gewonnenen Penaltyschiessen ihr eigenes Elfer-Drama. Vergleichbar mit den Penaltyschiessen an dieser EM?
Gegen Tschechien war ich nicht gross nervös. Für mich ist es viel schlimmer, wenn ich es nicht beeinflussen kann. Gegen Frankreich hatte ich von Anfang an ein gutes Gefühl. Gegen Spanien aber nicht mehr. Beim zweiten Penaltyschiessen überlegst du dir als erneuter Schütze mehr, denn der Gegner konnte ja deinen ersten Penalty analysieren. Spanien ist dann ja auch in seinem zweiten Penaltyschiessen ausgeschieden. Ich habe gegen Tschechien verwandelt. Besser, ich schiesse nun nie mehr (lacht).

Sie sind als Captain und Schlüsselspielerin der Granit Xhaka der Frauen-Nati. Denkbar, dass an der Frauen-EM 2022 ein Coiffeur einfliegt und Sie dann blond auflaufen?
Nein, das passiert bei uns nicht. Wenn, dann schneiden wir uns die Haare gegenseitig selber ein wenig.

Die EM fiel in Ihre Sommerpause. Konnten Sie so überhaupt genug Abstand vom Fussball gewinnen?
Das hat gut geklappt, weil ich nicht alle Spiele geschaut habe. Ich habe meine Ferien in der Schweiz verbracht, neben den Nati-Spielen lagen die Prioritäten bei Freunden und Familien. In der Schweiz der Euphorie auszuweichen, wäre ohnehin schwierig geworden. Es war cool, das mitzuerleben. Das Spiel gegen Frankreich war das grosse Highlight der ganzen EM, auch für neutrale Zuschauer.

Könnte auch die Frauen-Nati an der EM 2022 eine solche Euphorie auslösen?
Es müssen sehr viele Sachen zusammenpassen. Je nach Gegner wird schon die Gruppe eine hohe Hürde, die Auslosung war ja noch nicht. Doch ich hoffe sehr, dass wir es erstmals in den EM-Achtelfinal schaffen. Wer weiss, vielleicht gibt es auch nächstes Jahr einige Public Viewings. Dann ist eine Euphorie sicher möglich. Auch im Gastgeberland: Es ist richtig cool, dass unsere EM in England stattfindet, wo sich der Frauenfussball enorm entwickelt hat. Ich bin auch froh, dass wir nicht umherreisen müssen wie die Männer diesen Sommer.

Lia Wälti (28, 90 Länderspiele) ist Captain der Frauen-Nati, spielt für Arsenal und nimmt mit der Schweiz 2022 in England an der EM teil.

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