Schwierige Zeiten in Lyon
Franzosen von Shaqiri schwer enttäuscht

Xherdan Shaqiri hat es schwer in Lyon. Im Spiel von Peter Bosz wirkt er nach wie vor wie ein Fremdkörper. Kein Wunder kriegt er von den französischen Journalisten sein Fett ab.
Publiziert: 18.10.2021 um 11:55 Uhr
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Aktualisiert: 18.10.2021 um 15:54 Uhr
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Xherdan Shaqiri hatte gegen Monaco, hier Youssouf Fofana, einen schweren Stand. Links Lyons Maxence Caqueret.
Foto: AFP
Alain Kunz, Lyon

Die Journalistenplätze im Groupama Stadium in Lyon sind so weit oben wie die Billig-Plätze für 19 und 25 Euro. Lichtjahre vom Spielfeld entfernt. Das hat indes einen Vorteil: Taktische Beobachtungen sind von Vogelnestern aus einfacher zu betreiben. Das Fussballfeld wird zum Schachbrett.

Und so kann man feststellen, dass Xherdan Shaqiri im Spiel gegen Monaco sich immer wieder anbietet, versucht aktiv zu sein, aber auch immer wieder nach innen zieht. Und dass er wenig Wirkung zeigt. Peter Bosz stellt ihn am rechten Flügel auf, was einfach nicht die perfekte Position für den Nati-Star ist. Es gibt halt schon Gründe, weshalb ihn weder Vladimir Petkovic noch Murat Yakin auf dieser Position sehen, sondern zentraler. Shaq ist kein Flügel. Und OL tut sich schwer. «Die Lyon-Akteure waren nicht auf der guten Frequenz, angefangen bei Shaqiri über Aouar und Guimaraes», schreibt die Lyoner Lokalzeitung «Le Progrès».

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Paqueta, der Ausnahmekönner ...

Und so wird Shaq nach 67 Minuten wenig fruchtbarer Versuche erlöst und durch Kadewere ersetzt. Danach steht ein anderes Lyon auf dem Feld. Das hat allerdings nicht primär mit Shaq zu tun, sondern mehr mit einem gewissen Lucas Paqueta. Seit Wochen ziert der 24-jährige Brasilianer die Titelseiten der französischen Sportzeitungen. Auch «Le Progrès» macht da uneingeschränkt mit: «OL ist durch den Paqueta-Effekt verklärt worden. Die Hereinnahme des aktuell besten Spielers der Ligue 1 hat das Gesicht der Begegnung geändert.» Nochmals: Die schreiben «aktuell bester Spieler». Trotz Messi, Neymar, Mbappé!

In der Tat: OL spielt unter der Regie des Ausnahmekönners, der in der Nacht von Donnerstag auf Freitag noch in der Brasil-Nati gespielt hatte, und deshalb nur Joker war – und das gegen den Willen von Bosz! – um Klassen besser, schiesst zwei Tore, gewinnt – und rückt auf Rang sechs der Ligue 1 vor.

..und Shaq der Vielgescholtene

Und Shaq kriegt sein Fett ab ... «Le Progrès» gibt ihm die Note 4. Die tiefste, gemeinsam mit Aouar: «Das war ein misslungener Abend. Zwei schöne Zuspiele, sonst aber eine schwache Aktivität.» Noch deutlicher wird die renommierte «Equipe». Da kriegt unser Nationalheld gar nur eine 3. Tiefstnote und die unrühmliche Wahl zum Flop des Spiels, gemeinsam mit Monacos Kevin Volland: «Der Schweizer hat grosse Mühe, sich an den Posten des rechten Flügels zu gewöhnen. Er hat keinen einzigen Lauf und zieht konstant in die Mitte, was sein Spiel vorhersehbar und stereotyp macht. Er braucht zwingend einen Rechtsverteidiger, der sich in seinen Rücken wirft. Logischerweise in der 67. Minute ersetzt.» Star-Reporter Vincent Duluc schreibt gnadenlos, dass Shaqiri seit seiner Ankunft in Lyon enttäusche.

Puh! Schwere Zeiten für Shaq. Immerhin stand er erneut in der Startformation. In der Meisterschaft zum sechsten Mal in Folge. Wie lange noch?

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