Unbekannter legt verdutztem Shaqiri UCK-Jacke um
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Wirbel bei Interview:Unbekannter legt verdutztem Shaqiri UCK-Jacke um

Nach UCK-Eklat um Shaq
Nati verschärft Sicherheits-Massnahmen

Der Jackenskandal von Genf! In der Schweiz kochen die Emotionen über. In Litauen ist rund um die Nati alles ruhig. Gut so. Es geht um viel Wichtigeres: Um die WM 2022!
Publiziert: 12.10.2021 um 01:20 Uhr
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Aktualisiert: 12.10.2021 um 17:48 Uhr
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Nach dem UCK-Skandal: Gute Laune bei Xherdan Shaqiri vor dem WM-Quali-Spiel in Litauen.
Foto: TOTO MARTI
Alain Kunz, Vilnius

Xherdan Shaqiri ist im Abschlusstraining auf dem Kunstrasen des LFF-Stadions in Vilnius gut drauf. Er macht Witzchen. Geht von einer Gruppe zur anderen. Spricht mit den Teamkollegen. Lacht viel. Wenn es in irgendeiner Form Nachwehen von der Aktion mit der UCK-Jacke geben sollte – man merkt ihm nichts an.

Er ist ja gut in Form. Das hat er gegen Nordirland gezeigt. Und es geht gegen seinen Lieblingsgegner: Gegen Litauen hat Shaq in drei Spielen vier Tore gemacht! Das frühe 1:0 zum Minisieg im März. Und drei Tore in den beiden EM-Quali-Spielen 2016.

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Das Thema ist denn auch bei der letzten Einheit der Schweiz nur noch am Rande eines. Logisch wird Trainer Murat Yakin danach gefragt, ob er Nachwehen bei Shaqiri befürchte. Die Strategie des Fussballverbands wird bei Yakins Voten sofort offensichtlich: «Da kann ich nicht viel dazu sagen. Wir konzentrieren uns auf das Spiel.»

Stattdessen sagt Yakin grinsend, wie Xherdan seinen 30. Geburtstag unter diesen Umständen gefeiert habe: «Oft! Er hat fünfmal Kuchen erhalten. Und er musste fünfmal aufstehen und eine Rede halten. Was er sehr gerne macht. Das war wichtiger als die andere Geschichte.»

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«Shaq» verhält sich als Vorbild

Und doch: Auf Führungsebene der Nati nimmt man den Vorfall sehr ernst. Bei der Emotionalität, die da drin ist, und nachdem serbische Medien Öl ins Feuer gegossen haben mit ihren absurden Verschwörungstheorien, Shaqiri könne mit diesem UCK-Wahnsinnigen unter einer Decke stecken, muss man schon seriös abklären, dass keine Gefahr besteht. Und deeskalieren, nicht dass man plötzlich wieder einen Doppeladler auf dem Feld sieht wie an der WM 2018 in Russland. Hat man mit Shaq gesprochen? «Wir tauschen uns vor den Spielen regelmässig aus«, sagt Kommunikationschef Adrian Arnold. Und weiter: «Xherdan ist mit seinen dreissig Jahren ein sehr erfahrener Spieler, der sich gerade auch als Captain seiner Verantwortung bewusst ist. Und er weiss, wie er sich verhalten muss. Kein Nati-Spieler will für politische Zwecke instrumentalisiert werden.»

Wie ernst der SFV das Thema nimmt, zeigt seine Reaktion auf den Vorfall in Genf. Arnold erzählt: «Spielfeldinvasionen sind in den Sicherheitskonzepten sehr aktuell. Gerade weil es zu vielen Fällen kommt. Auch zum Beispiel im EM-Final. Wir waren in Genf schon mit einem starken Sicherheitsaufgebot von 90 Stewards und weiteren 170 Sicherheitskräften am Start. Davon zwei in der Interview-Zone. Dass es dennoch einer schaffte, ist ärgerlich. Deshalb haben wir die Sicherheitsmassnahmen per sofort nochmals erhöht. Wir wollen die Interview-Zone noch besser absichern, weil eine Live-Situation natürlich sehr attraktiv ist.»

Restrisiko bleibt bestehen

Aber, und das sagt Arnold auch klar: «Wenn man das hundertprozentig verhindern will, muss man wieder Fünf-Meter-Graben rund ums Feld konstruieren. Oder Zäune errichten, mit denen es in der Vergangenheit Tote gegeben hat. Beides wollen wir nicht mehr.»

Auch die Fifa natürlich nicht, die für die Sicherheit an den EM-Quali-Spielen verantwortlich ist – und nicht die Uefa. Hat sie eine Untersuchung eingeleitet? Ein Sprecher: «Wir sind derzeit dabei, uns mehr Informationen zum Vorfall zu beschaffen.»

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