Ein Schritt fehlt der Frauen-Nati noch zur EM-Quali. Im Rückspiel der Euro-Playoffs gegen Tschechien reicht den Schweizerinnen am Dienstag in Thun (20.00 Uhr, live SRFinfo) nach dem 1:1 vom Freitag schon ein torloses Remis zum EM-Ticket.
Dem Team von Nati-Trainer Nils Nielsen geht es gegen Tschechien aber um mehr als die Fahrkarte für das von 2021 auf 2022 verschobene Turnier in England. Es geht darum, endlich die Kritik verstummen zu lassen, dass man in den entscheidenden Spielen einfach die Leistung nicht abrufen kann.
«Ausgangslage ist positiv»
Das jüngste Beispiel: Das Playoff-Hinspiel am Freitag mit dem glückhaften Penaltyausgleich in letzter Minute. Davor im Dezember der in Belgien (0:4) verspielte Gruppensieg oder 2018 der Aussetzer in Polen (0:0), der die Quali für die WM 2019 kostet. Oder das verhängnisvolle 0:1 im EM-Startspiel 2017 gegen Österreich. «Wir haben die Quali noch nicht geschafft. Aber die Ausgangslage ist nach dem 1:1 positiv. Nun müssen wir sie einfach nutzen», sagt Goalie Gaelle Thalmann.
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Aber eben: Es geht um mehr, als zum dritten Mal nach der WM 2015 und der EM 2017 an ein grosses Turnier zu fahren. Es geht um die Zukunft des Schweizer Frauenfussballs, sagt Ana Maria Crnogorcevic. «Ich persönlich habe immer im Hinterkopf, wie wichtig die EM generell für den Frauenfussball in der Schweiz wäre. Es wäre ein wichtiges Zeichen und ein eminent wichtiger Schritt, dass auch Sponsoren den Frauenfussball weiterhin fördern und unterstützen», sagt die Rekordtorschützin.
Nati als Leitstern für die Boom-Sparte
Zwar wird der Frauenfussball immer populärer, auch durch die Neuaufgleisung der Liga als «Women´s Super League» und den Livespielen bei SRF. Aber für einen nachhaltigen Boom brauchts die Nati als Leitstern 2022 am Turnier in England.
Droht man sonst international den Anschluss zu verlieren, weil die Schweiz bereits an der WM 2019 fehlte? Crnogorcevic: «Das würde ich so nicht sagen. Ich habe aber auch gar nie darüber nachgedacht, was eine Nicht-Quali überhaupt bedeuten würde.»
Ein Sieg gegen Tschechien – und diese Gedanken müssen sich die Schweizerinnen auch nach den Playoffs nie machen.