Überall enttäuschte Gesichter nach der 0:4-Klatsche der Frauen-Nati gegen Belgien. Verständlich – die Schweizerinnen verpassen damit wohl die direkte Quali für eine Endrunde nach guter Ausgangslage zum zweiten Mal in Folge.
Bereits 2018 verpatzen die Schweizerinnen die direkte WM-Quali. Damals gegen Schottland und Polen. Dieses Jahr steht Belgien im Weg.
Das war mal anders. Vor den Teilnahmen an der WM 2015 und EM 2017 schaltet die Schweiz Island, Dänemark, Italien und auch Belgien aus. Länder, die sich diesmal wohl alle vor der Schweiz für die EM qualifizieren.
Noch 2016 konnte man in einem Mini-Turnier Norwegen besiegen und mit Schweden und Holland mithalten. Nur wenige Jahre später scheinen diese Nationen ausser Reichweite zu sein. Holland ist mittlerweile sogar Europameister und Vize-Weltmeister.
Auf dem Papier haben die Schweizerinnen eine starke Truppe. In der Startelf gegen Belgien stehen allesamt Ausland-Profis. Trotzdem wird der Abstand zur Weltspitze immer grösser, denn der internationale Frauenfussball hat sich in den letzten fünf Jahren gewaltig weiterentwickelt. In der Schweiz ist dieser Sprung nach vorne bisher wenig spürbar. Das zeigt sich nun schonungslos in den letzten zwei Qualis.
Noch ist der Zug nicht abgefahren. Es geht darum, sich notfalls via Playoffs um jeden Preis für England 2022 zu qualifizieren. Wegen der Corona-Pandemie wurde das Turnier um ein Jahr verschoben. Das gäbe der Schweiz ein Jahr mehr Zeit. Es ist ein Jahr mehr, um sich weiterzuentwickeln und das zweifellos vorhandene Potential auf dem Platz sichtbar zu machen.