Es ist das ultimative Finalspiel um das Ticket zur EM 2022. Schweiz gegen Belgien im letzten Quali-Gruppenspiel – der Sieger fährt direkt an die Euro in England. Als Gruppen-Leader reicht unserer Nati auswärts in Leuven auch ein Unentschieden, um erstmals seit der EM 2017 wieder an einem grossen Turnier dabei zu sein.
«Am liebsten hätten wir schon am Sonntag direkt nach der Ankunft gespielt, weil wir uns unbedingt qualifizieren wollen», sagt Captain Lia Wälti (27).
Man spürt: Die Schmach von der letzten WM-Quali soll endlich getilgt werden. Damals haben die Schweizerinnen eine vergleichbar gute Ausgangslage in den letzten zwei Partien leichtfertig verspielt und sind dann in den Playoffs gescheitert. Nati-Trainer Nils Nielsen: «Wenn uns das beeinflussen sollte, dann so, dass es eine Zusatzmotivation ist, es diesmal besser zu machen. Aber das Team ist ein anderes als vor zwei Jahren.»
Die Jungen lernen im Ausland
Frauenfussball-Pionierin Lara Dickenmann (35) ist nicht mehr dabei, dafür diverse junge Spielerinnen, die seit dem WM-Quali-Schlammassell an Reife und Erfahrung gewonnen haben. Die Beispiele: Alisha Lehmann, Malin Gut, Geraldine Reuteler.
Warum versagen die Nerven diesmal nicht mehr? Wälti: «Das Team ist gewachsen. Es hilft extrem, dass die Jungen bei ihren Klubs im Ausland viel dazugelernt haben und nun eine gewisse Abgezocktheit mitbringen.»
Diesmal gibts sogar noch ein zusätzliches Rettungsnetz. Selbst im Fall einer Niederlage könnte die Schweiz als einer der drei besten Gruppen-Zweiten direkt zur EM fahren. Deshalb drückt Nati-Trainer Nils Nielsen auch Gegner Belgien die Daumen! «Ich hoffe, dass sich beide Teams qualifizieren. Der belgische Verband setzt sich stark für den Frauenfussball ein. Es wäre schön, wenn das mit einer EM-Quali belohnt würde – wir als Erster, sie als Zweiter!»