Vor dem Spiel haben wenige mit einem solchen Exploit unserer Nati gerechnet – am wenigsten die französischen Medien. Entsprechend schreibt «L’Équipe» zu ihrem Spielbericht: «Von so hoch oben gefallen». Auf ihrer Frontseite der Zeitung beschreiben sie den Zustand der Franzosen in einem Wort: «Vernichtet».
«Es war unglaublich, majestätisch, aussergewöhnlich und auch verzweifelt, und am Ende haben die Bleus und ihre Fans nur noch die Augen zum Weinen. Frankreich ist der amtierende Weltmeister, es gehörte offensichtlich zu den Favoriten der Veranstaltung, aber es hat am Montag eine verdammte Ohrfeige bekommen», schreibt die Sportzeitung weiter.
«Le Parisien» kann ab der Leistung der «Équipe Tricolore» in der Schlussphase nur den Kopf schütteln: «15 Minuten vor Schluss stand es 3:1 für sie, aber sie fanden die Kraft, sich an einem Abend, an dem alles wieder normal zu werden schien, weiter zum Narren zu machen.» Der Schweizer Nati traut es indes vieles zu: «Unsere benachbarten Freunde haben ein verrücktes Kunststück vollbracht. Ihre Selbstaufopferung und ihre Eroberermentalität könnten sie weit bringen, aber vor allem werden sie es uns nicht übel nehmen, dass es ein französisches Versagen ist.»
«Eines der grössten Fiaskos»
Für «Le Figaro» wird der 28. Juni 2021 unvergessen bleiben: «Es gibt Abende, an die man sich mit Freude oder Traurigkeit erinnert, auch noch ein paar Jahre später. Montag, der 28. Juni 2021, gehört zu dieser Kategorie. Weinend und mit gesenktem Kopf schied der Weltmeister aus dem Turnier und aus Bukarest aus, was als eines der grössten Fiaskos in die Geschichte der Nationalmannschaft eingehen wird.»
Einige Stimmen stellen auch Trainer Didier Deschamps in Frage. Der 52-Jährige stellte für den Kracher gegen die Nati seine von Verletzungen geplagte Verteidigung um. «Während der ersten Hälfte wackelte das ganze Deschamps-Gebäude ständig und erweckte den permanenten Eindruck, verloren zu sein, ja kurz vor dem Zusammenbruch zu stehen. dem Weltmeister zuzuschauen war schmerzhaft. Wirklich», kommentiert «Le Figaro» weiter.