Lugano kann maximal einen Platz zurückerobern
Schweiz stürzt im Uefa-Ranking ab

Die Schweiz ist im Uefa-Ranking von Platz 12 auf 16 abgerutscht. Ein grosser Rückschlag. Damit weiterhin fünf Teams europäisch sind, müssen wir einen Rang gutmachen. Dazu müsste Lugano mit zwei Siegen gegen Celje weiterkommen.
Publiziert: 05.03.2025 um 15:38 Uhr
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Aktualisiert: 11.03.2025 um 09:16 Uhr
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Europa zeigt dem Schweizer Klubfussball derzeit die Zunge. Hier tut das Barcelonas Inigo Martinez beim lockeren 5:0 gegen YB.
Foto: Defodi Images via Getty Images

Auf einen Blick

  • Schweiz rutscht im Uefa-Ranking von Platz 12 auf 16 ab, Polen lauert knapp dahinter
  • Berner Klumpfuss: YB holt in Champions League null Punkte
  • Lugano kann maximal einen Rang zurückerobern
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Alain KunzReporter Fussball

Auf Platz 13 nimmt die Schweiz die laufende Europa-Saison in Angriff. Bedeutet: Fünf Teams sind im Rennen um die Liga-Phasen. Der Meister startet direkt in den Playoffs, was YB auch zum Erreichen der Champions League nutzt. Vizemeister Lugano darf sich auch in der Königsklassen-Qualifikation versuchen. Cupsieger Servette tritt in der Europa-League-Quali an. Und Zürich sowie St. Gallen in der Conference League. Am Ende schaffen es die Tessiner und die Espen in die Ligaphase der Conference League.

Alles okay so weit. Und weil wir letzte Saison gar auf Platz 12 vorgerückt sind, darf der Cupsieger nächste Saison direkt in den Playoffs zur Europa League ran, hat die Conference-League-Ligaphase in jedem Fall auf sicher.

YB punktelos, zwei schaffens nicht in die Ligaphase

Doch im Verlauf dieser Spielzeit folgt der monumentale Rückschlag! Meister YB holt in der Champions League in acht Spielen null Punkte, wird Letzter der 36 Teams umfassenden Liga. St. Gallen wird mit bescheidenen fünf Punkten 29. und scheidet aus. Servette und der FCZ schaffen es schon gar nicht in eine Ligaphase. Die Genfer scheitern in den Playoffs am übermächtigen Chelsea, allerdings mit viel Pech nur wegen eines Törchens. Für die Zürcher hingegen ist schon die dritte Runde mit zwei Niederlagen gegen Vitoria Guimarães aus Portugal Endstation.

Nur Lugano erledigt den nötigen Job. In der Champions-League-Quali scheitern die Bianconeri zwar an Fenerbahce Istanbul, schalten in der Europa League dann aber Partizan Belgrad aus. In den Playoffs setzt sich dann Besiktas Istanbul durch. Aber wegen des Weiterkommens gegen Partizan steht Lugano in der Ligaphase der Conference League und holt dort mit 13 Punkten sensationell Rang sechs, womit die Mannen von Mattia Croci-Torti direkt in die nun anstehenden Achtelfinals kommen.

Die polnische Gefahr!

Unter dem Strich holt Lugano 14,25 Punkte, YB und St. Gallen je 8, Servette und der FCZ je mickrige 1,5. Das ist nur der 21. Platz im Ranking der aktuellen Saison. Und das hat das Abrutschen der Schweiz von 12 auf 16 zur Folge! Bedeutet: Dänemark, Griechenland, Österreich und Schottland überholen uns. Doch das ist noch immer nicht das Ende der Fahnenstange: Mit nur 0,225 Punkten Rückstand lauern die Polen auf Platz 17. Und die haben noch zwei Teams im Rennen: Legia Warschau und Bialystok. Verliert Lugano zweimal gegen Celje und gewinnt eines der beiden polnischen Teams gegen Cercle Brügge oder Molde auch nur einen einzigen Punkt, ist es passiert: Auch die Polen überholen uns.

Aber es könnte auch einen Rang nach oben gehen. Vor den bescheidenen Slowenen, die in den Playoffs für die Achtelfinals APOEL Nikosia eliminiert haben, muss Lugano nicht in Ehrfurcht erstarren. Knapp vor uns liegen die Dänen, die haben 0,756 Punkte mehr als wir und noch ein Team im Rennen. Der FC Kopenhagen muss gegen Chelsea ran. Da kann man ohne weiteres auch zweimal verlieren. Die Tessiner müssten in diesem Fall beide Spiele gewinnen, um die Dänen zu überholen. Oder mit weniger Punkten weiterkommen und in den Viertelfinals (gegen Fiorentina oder Panathinaikos Athen) punkten.

Das Gutmachen eines weiteren Ranges hingegen ist völlig utopisch. Schottland hat schon über 1,5 Punkte mehr auf dem Konto.

Es wird Platz 15, 16 oder 17 sein

Unter dem Strich heisst das also: Wir werden die übernächste Saison auf Platz 15, 16 oder 17 in Angriff nehmen. Platz 15 würde bedeuten, dass immer noch fünf helvetische Teams europäisch wären. Auf Platz 16 oder 17 allerdings bloss noch vier. Der Meister würde in allen drei Fällen in der zweiten Quali-Runde starten müssen, müsste also drei Runden überstehen, um die Königsklasse zu erreichen. Die Champions League scheint also für Schweizer Mannschaften für längere Zeit bloss noch auf dem Sofa stattzufinden. Allerdings wäre es gar nicht so schlecht, wenn der Meister auch ein paar auf dem Feld gewonnene Punkte für den Koeffizienten beisteuern würde.

Nur vier Teams sind kein Beinbruch

Bloss vier Teams heisst nämlich auch, dass die eroberten Zähler nicht mehr durch fünf, sondern bloss durch vier geteilt werden müssen. Ein Vorteil für den Koeffizienten. Dieser hatte uns nach dem letzten groben Abrutscher ein schnelles Rückerobern von vielen Rängen erlaubt. 2019 gings runter von 12 auf 17. Und danach gar auf den historisch schlechtesten 19. Platz. Doch wegen drei Saisons mit nur vier Teams gings in einer einzigen Spielzeit wieder rauf von 19 auf 14.

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