Das Spiel
Bitter! Bis zur 94. Minute wäre Lugano Zweiter der Conference League gewesen – direkt hinter Chelsea. Nun ist es Platz sechs – der allerdings auch locker für die direkte Achtelfinal-Quali reicht. Lugano rettet international in dieser Saison die Schweizer Ehre. Platz sechs gibt im Länderranking nochmals zusätzlich so viele Punkte, wie eineinhalb Siege geben.
Es ist im Exil in der Stockhorn Arena in Thun nicht einfach gegen zeitweise zähe Zyprioten, von denen in der Startelf allerdings nur Goalie Michail wirklich Zypriot ist. Die Mitspieler? Haben eine Vergangenheit bei PSV Eindhoven, Olympiakos Piräus oder Hertha Berlin.
Beeindruckend ist, wie Lugano auf den frühen Rückstand reagiert: mit dem prompten Ausgleich nur zwei Minuten später. Eine superschnelle Erholung vom Nackenschlag. Mattia Zanotti macht es mit seinem Dribbling im Strafraum zum 1:1 vor, danach geht Lugano kernig in die Zweikämpfe, spielt mit viel Energie. Doch Pafos kommt auch immer wieder zu Chancen.
Direkt nach einem Eckball schiessen die Zyprioten den vermeintlichen Ausgleich, der der serbische Schiedsrichter aberkennt (49.). Grund: Luckassen reisst Hajdari um und Pontelo, die Sporting-Leihgabe, blockiert gleich zwei Luganesi mit seinen Armen und ermöglicht so den Treffer. Richtiger Entscheid, ihn nicht zu geben.
Dann hätte Lugano durch Belhadji Mahmoud und Steffen dreimal die Chance alleine vor dem Torhüter, mit dem 3:1 den Sack zuzumachen. Machen sie nicht. Das rächt sich mit dem späten Gegentor.
Die Tore
4. Minute, Amir Saipi (Eigentor), 0:1. Viel Pech für den Lugano-Keeper. Pafos-Flügel Pepe schlenzt die Kugel an den Innenpfosten, von dort findet die Kugel via Saipis Rücken den Weg über die Linie.
7. Minute, Mohamed Belhadj Mahmoud, 1:1. Nach einer tollen Einzelaktion dringt Rechtsverteidiger Zanotti an die Grundlinie durch und findet mit der flachen Hereingabe Mahmoud auf Höhe Penaltypunkt, der unten links vollendet.
32. Minute, Mattia Bottani, 2:1. Wieder leistet Zanotti die Vorarbeit, mit tollem Laufeinsatz kann er einen Befreiungsschlag blockieren. Der Prellball landet bei Teamkollege Bottani, der souverän einschiebt.
94. Minute, David Goldar, 2:2. Kurz vor Schluss kostet ein Standard Lugano den Sieg. Ein Freistoss aus dem linken Halbfeld verlängert Innenverteidger Goldar mit Köpfchen ins rechte Seitennetz.
Der Beste
Mattia Zanotti. Der Aussenverteidiger mit viel Drang nach vorne lässt nach dem frühen Rückstand im Strafraum einen Gegenspieler stehen, stösst an der Grundlinie bis zum Tor vor und findet Belhadj Mahmoud. Und dann macht er beim 2:1 gleich nochmals einen solchen Lauf!
Der Schlechteste
Uran Bislimi. Hat im offensiven Mittelfeld diesmal einen schwierigen Stand. Der Basler, der ab und zu von Murat Yakin in die Nati aufgeboten wird, kann viel dominanter spielen.
Das gab zu reden
Bei einer Niederlage und allfälliger Playoff-Qualifikation für die K.o.-Phase hätte Lugano gedroht, schon Mitte Februar wieder ran zu müssen. Nun ist es erst anfangs März direkt in den Achtelfinals. Das gibt Luft. Denn dieses war Luganos 33. Spiel in 153 Tagen seit Saisonstart im Juli. Weniger als jeden fünften Tag ein Spiel – Nati-Pausen sogar einrechnet. Da kommen auch die zwei Wochen Weihnachtsferien sicher zur rechten Zeit.
Die Fans
An diesem Dezemberabend verlieren sich 1’795 Fans in die Thuner Stockhorn Arena, die fast 350 Autokilometer von Lugano entfernt steht. Rekord in den drei Heimspielen waren übrigens die 2’672 Zuschauer beim Sieg gegen Gent (2:0) – viele auch aus Belgien. Beeindruckend: Rund 30 zypriotische Fans sind mit Trommeln und Bannern in der Gästekurve – das Vielfache einiger Gästeteams des FC Thun in der Challenge League.
Die Schiris
Kommen aus Serbien. Schiedsrichter Nenad Minakovic (35) hat schon einige internationale Spiele gepfiffen, aber bis jetzt noch ohne Schweizer Beteiligung. Im Spiel sind auch mutige Entscheide: Zum Beispiel auf Schwalbe zu pfeifen, als Correia im Strafraum den sterbenden Schwan spielt – durchaus aber halt nach einer Berührung.
So gehts weiter
Erstmals gibts wohlverdiente Weihnachtsferien. Die Schweizer Super League ruht bis zum 19. Januar. Dann wird Lugano den FC Basel empfangen. Mit der direkten Achtelfinal-Qualifikation wird das Conference-League-Abenteuer der Tessiner am 6. und 13. März fortgesetzt.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | Chelsea FC | 6 | 21 | 18 | |
2 | Vitoria Guimaraes | 6 | 7 | 14 | |
3 | AC Florenz | 6 | 11 | 13 | |
4 | SK Rapid Wien | 6 | 6 | 13 | |
5 | Djurgardens IF | 6 | 4 | 13 | |
6 | FC Lugano | 6 | 4 | 13 | |
7 | Legia Warschau | 6 | 8 | 12 | |
8 | Cercle Brügge | 6 | 7 | 11 | |
9 | Jagiellonia Bialystok | 6 | 5 | 11 | |
10 | Shamrock Rovers | 6 | 3 | 11 | |
11 | Apoel Nicosia | 6 | 3 | 11 | |
12 | Pafos FC | 6 | 4 | 10 | |
13 | Panathinaikos Athen | 6 | 3 | 10 | |
14 | NK Olimpija Ljubljana | 6 | 1 | 10 | |
15 | Real Betis Balompie | 6 | 1 | 10 | |
16 | 1. FC Heidenheim 1846 | 6 | 0 | 10 | |
17 | KAA Gent | 6 | 0 | 9 | |
18 | FC Kopenhagen | 6 | -1 | 8 | |
19 | Vikingur Reykjavik | 6 | -1 | 8 | |
20 | FK Borac Banja Luka | 6 | -3 | 8 | |
21 | NK Celje | 6 | 0 | 7 | |
22 | AC Omonia Nicosia | 6 | 0 | 7 | |
23 | Molde FK | 6 | -1 | 7 | |
24 | FK Tsc Backa Topola | 6 | -3 | 7 | |
25 | Heart of Midlothian FC | 6 | -3 | 7 | |
26 | Istanbul Basaksehir FK | 6 | -3 | 6 | |
27 | FK Jungbunzlau | 6 | -3 | 6 | |
28 | FC Astana | 6 | -4 | 5 | |
29 | FC St. Gallen | 6 | -8 | 5 | |
30 | HJK Helsinki | 6 | -6 | 4 | |
31 | FC Noah | 6 | -10 | 4 | |
32 | The New Saints FC | 6 | -5 | 3 | |
33 | Dinamo Minsk | 6 | -9 | 3 | |
34 | Larne FC | 6 | -9 | 3 | |
35 | LASK Linz | 6 | -10 | 3 | |
36 | Petrocub Hincesti | 6 | -9 | 2 |