Vega mit Doppelpack in seinem ersten Spiel mit Celtic
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Traumeinstand am 16.12.2000:Vega mit Doppelpack in seinem ersten Spiel mit Celtic

Ramon Vegas wilde Erinnerungen an Maskenmänner in Glasgow
«Celtic, das ist schottischer Wahnsinn pur»

Ramon Vega erlebte bei Celtic Glasgow die wildeste Zeit seines Lebens. Rückblickend hat er für die Fans der Grünweissen nur ein Attribut übrig: «Es sind die besten der Welt!»
Publiziert: 11:54 Uhr
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Aktualisiert: 12:01 Uhr
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Ramon Vega bejubelt zusammen mit dem legendären Henrik Larsson den Gewinn der Meisterschaft mit Celtic Glasgow.
Foto: Allsport

Auf einen Blick

  • Ramon Vega erlebte bei Celtic Glasgow sechs verrückte Monate voller Erfolge
  • Vega nennt die einzigartige Atmosphäre im Celtic Park unbeschreiblich
  • In nur einer halben Saison gewann Vega mit Celtic drei Titel
  • Den YB-Fans traut Vega nicht zu, jenen von Celtic Paroli zu bieten
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Alain KunzReporter Fussball

Es waren nur sechs Monate. Ein halbes Jahr, in dem Ramon Vega (53) immer spielte, alles gewann, die wildesten Sachen erlebte – und dann wieder ging. «Es war der pure schottische Wahnsinn», sagt er heute über diese Zeit, die mit seinem Einstand mit zwei Toren gegen Aberdeen begann.

Um diesen Wahnsinn zu veranschaulichen, befleissigt sich der Solothurner, der nach seiner Karriere in der Londoner Finanzwelt jonglierte, seit drei Jahren aber mehrheitlich in Budapest lebt, nicht etwa eines Beispiels der ersten Mannschaft. Sondern eines aus einem Legendenspiel vor ein paar Jahren. «Wir spielten zweimal gegen Liverpool. Zuerst an der Anfield Road. Es kamen 45'000 Fans, um die Alten zu sehen. Die Mehrheit waren Fans von Celtic. Und sie waren lauter als jene der Reds. Da kriegst du auch lange nach der Karriere noch Gänsehaut. Unglaublich!» Mittlerweile ist Vega nicht mehr in der Finanzwelt unterwegs, sondern als Berater von Klubs und Verbänden zurück im Fussball.

Eine Eruption vor Kickoff

Zur Aktivzeit war die Gänsehaut freilich noch stärker. «Von Sekunde eins an, wenn du in den Celtic Park einläufst, kriegst du ‹goosebumps›. Der Höhepunkt ist, wenn das Team kurz vor Kickoff einen Kreis bildet, sich die Spieler pushen und der Trainer die letzten Worte spricht. Es ist mucksmäuschenstill. Wenn sich der Kreis auflöst, kommt es zur Eruption. Die Fans werden ohrenbetäubend laut. Die ganze Energie dieses Stadions fliesst in diesem Moment förmlich in deinen Körper!»

Und Vega hatte in seiner Karriere doch das eine oder andere erlebt. «Ein EM-Eröffnungsspiel mit der Schweiz im Wembley. Viele London-Derbys mit Tottenham. Aber dieses Gefühl, dass du denkst, es seien 200'000 Fans anwesend – das ist einmalig.»

Gerade vor zwei Wochen habe er mit Alessandro del Piero (50) über alte Zeiten geredet. «Auch Ale schwärmte von der Atmosphäre im Celtic Park. Doch eigentlich tut das jeder, der das mal selber erlebt hat.» Del Piero verlor bei seinem einzigen Match in Glasgow Bridgeton/Parkhead in einem Wahnsinnsspiel 3:4. Juventus Turin war damals das Mass aller Dinge. «Aber dass sich ganz Grosse beeindrucken und dann Federn lassen – das ist üblich.»

Vegas Bedauern über den Abgang aus Glasgow

Vega blieb nur eine halbe Saison ein «Bhoy», wie die Celtic-Spieler genannt werden. Mit einem zusätzlichen «h», weil mit der Nachahmung der gälischen Schreibweise mit diesem «h» an die irischen Wurzeln erinnert wird. Zu Celtic hatte es ihn auch nur deshalb verschlagen, weil er sich mit Tottenham im Ligacup-Final 1999 im Wembley gegen Leicester den Fuss brach und vier Monate ausfiel.

«Aber eigentlich hätte ich länger bei Celtic bleiben sollen», sagt Vega heute. «Denn die Schotten hatten mich nach Ende meiner Verletzung unbedingt gewollt, und das war auch nach diesem halben Jahr so.» Doch dann erlag der Ex-Hopper dem Lockruf von Weltstar Elton John (77) und seinem alten Freund Gianluca Vialli (1964–2023). Die waren Präsident und Coach des ambitionierten Zweitligisten Watford.

Maskenmänner bedrohten den Protestanten Lennon

Von Celtic nahm er nicht nur das positive Sportliche mit Meistertitel, Cup- und Ligacup-Sieg mit. Sondern auch verrückte Erinnerungen. «Ich war zusammen mit Neil Lennon zu Fuss unterwegs, auf dem Weg ins Stadion. Das war drei Tage vor dem Old Firm. Plötzlich tauchten zwei Maskierte auf. Wie von Sinnen gingen sie auf Neil los. Sie schrien, sie würden zu ihm nach Hause kommen. Und bedrohten ihn mit dem Tod.»

Lennon ist Nordire. Also Protestant. Und er spielte für die Iren. Für Celtic. Ein Sakrileg in den Augen der Hardcore-Rangers-Fans. «Neil hatte solcherlei schon des Öfteren erlebt. Er sagte bloss: ‹Weitergehen. Die Typen nicht beachten. Einfach weitergehen. Immer weiter.› So kamen wir davon …»

Wenns nicht um Religion geht, seien die schottischen Fans ein Muster an Fairplay. Und Loyalität. Und jene von Celtic die besten Fans. Ob da für die Berner Fans was zu machen sei? Vega sagt lächelnd: «Die YB-Fans werden von den Grün-Weissen herzlich willkommen geheissen. Danach ist Feierabend. Wenn die Berner es wider Erwarten schaffen, lauter zu sein, dann dürfen sie den Anspruch haben, auch zu den Besten der Welt zu gehören! Ich bin gespannt …»

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Atalanta BC
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