«Sportliche Führung entscheidet nicht, wer spielt»
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Contini macht deutlich:«Sportliche Führung entscheidet nicht, wer spielt»

Goalie-Knall in der Hauptstadt
Keller ist die neue Nummer eins von YB

Der neue Coach Giorgio Contini setzt ein erstes grosses Ausrufezeichen und degradiert Klublegende David von Ballmoos zur Nummer zwei. In der Rückrunde steht Marvin Keller bei YB zwischen den Pfosten. Die Gründe.
Publiziert: 13:33 Uhr
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Aktualisiert: 16:12 Uhr
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Marvin Keller ist die neue Nummer 1 bei YB.
Foto: TOTO MARTI

Es war eine der Kader-Baustellen, die der neue YB-Trainer Giorgio Contini zu beheben hatte: die Goalie-Position. Mit David von Ballmoos (30) hatte man eine Identifikationsfigur im Tor, ja eine Klublegende. Mit Marvin Keller (22) eines der grössten Torhüter-Talente des Landes auf der Bank. Patrick Rahmen versuchte es mit einer Mix-Lösung, Joël Magnin gab Von Ballmoos das Vertrauen und setzte Keller sporadisch ein. So kam Keller zu Einsätzen in der Champions League, im Cup, aber auch in der Meisterschaft. Contini hingegen setzt nun voll auf den in London geborenen Zürcher.

Die Person, die Art fussballzuspielen und die Entwicklung

Contini führt aus, er habe sich die Zeit genommen, alle Positionen zu durchleuchten. «Ich habe dann mit den Goalies geredet und mich für Marvin Hitz entschieden, ääh Keller» beginnt der Winterthurer den Kernteil der Vor-Rückrunden-Medienkonferenz mit einem kleinen Stolperer. «Als Trainer setzt man verschiedene Parameter. Punkt eins ist die Person. Dann die Art und Weise, Fussball zu spielen. Und die Entwicklung. Da sprach ganz viel für Marvin.» Am Ende sei ein Gesamtpaket aller Parameter gestanden, das Basis war für den Entscheid.

Ein analytischer Entscheid

Ganz klar machte Contini, dass es sich erstens nicht um einen Bauchentscheid, sondern um einen überlegten, analytischen Entscheid gehandelt hatte. «Es war ein Entscheid von mir als Trainer, der in der Verantwortung steht, aber keine One-Man-Show, sondern der Staff wurde natürlich mit einbezogen.»

Sportliche Führung hatte nichts zu sagen

Zweitens betonte Contini, dass es keine Entscheidung der sportlichen Führung gewesen sei. «Die Führung entscheidet nicht, wer spielt und wer auf der Bank sitzt. Das war ein rein technischer Entscheid.» Immer wieder hatte man gemunkelt, dass die Sportchefs bei YB dreinreden würden und sich für Keller starkmachten, weil dessen Transferwert weit höher sei. «Das zu beurteilen, ist der Job des Sportchefs. Aber wie gesagt: Die Chefs haben nicht mitentscheiden.»

Von Ballmoos startete die Saison in Abwesenheit von Loris Benito als Captain. Schwache Leistungen zeigte er nicht – dennoch wird er nun degradiert. Für den 30-Jährigen, dessen Vertrag erst im September bis 2027 verlängert wurde, muss es ein Déjà-vu sein. Bereits in der letzten Saison wurde er zwischenzeitlich auf die Ersatzbank verbannt. Nach einer Knie-OP verlor er den Stammplatz zwischen den Pfosten an Anthony Racioppi (26). Bis sich dieser zu viele Patzer leistete, was schliesslich dazu führte, dass Von Ballmoos wieder im Tor stand.

Von Ballmoos sei enttäuscht, aber professionell

Der Emmentaler habe den Entscheid enttäuscht aufgenommen, aber professionell, sagt Contini. «Aber er wird seinen Job machen, indem er Marvin Konkurrenz macht, bereit ist, wenn es ihn braucht, sowie ihn unterstützt.» 

Der Keller-Knall. Das erste Zeichen von Contini ist schon mal stark!

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