Foto: Claudio de Capitani/freshfocus

YB-Neustart mit Contini
«Ich will Titel gewinnen»

Noch nie ist YB früher in die Rückrunde gestartet: Am Samstag trainierten die Spieler erstmals nach der Weihnachtspause und unter dem neuen Trainer Giorgio Contini.
Publiziert: 28.12.2024 um 17:40 Uhr
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Aktualisiert: 28.12.2024 um 21:29 Uhr
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Premiere im YB-Trainingsanzug: Giorgio Contini hat am Samstag seine erste Einheit im Wankdorf geleitet.
Foto: keystone-sda.ch

Auf einen Blick

  • Giorgio Contini startet als neuer YB-Trainer mit klaren Zielen und Ideen
  • Die Situation bei den Bernern vergleicht der 50-Jährige mit Manchester City
  • YB liegt auf Rang 9 mit acht Punkten Rückstand auf Tabellenführer Lugano
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Tobias WedermannFussballchef

Minustemperaturen und dicker Nebel herrschen, als YB an diesem 28. Dezember so früh wie nie zuvor in der Klubgeschichte die Vorbereitung auf die Rückrunde in Angriff nimmt. Um 11.08 Uhr zeigt sich ein neues Gesicht erstmals im Wankdorf. Der neue Trainer Giorgio Contini bereitet das erste Training vor und posiert für die Fotografen. Kurze Zeit später folgen die Spieler, dick eingepackt, auf den Kunstrasen. Nach ein paar Worten vom neuen Cheftrainer geht es los. Der 50-Jährige schaut sich die Einheit in aller Ruhe an, nach einer Stunde wird der bisherige Nati-Assistent erstmals richtig laut. Auf Französisch und Deutsch gibt er klare taktische Anweisungen. Wenige Minuten später ist das erste Training schon wieder zu Ende.

«Das kurzfristige Ziel ist es, zurück in die Top 6 zu kommen, dann schauen wir weiter», sagt der Winterthurer nach dem Training. Neben seinem früheren Arbeitgeber Lausanne trifft Contini in seinem ersten Monat als YB-Coach zweimal auf Schlusslicht Winterthur, GC, Yverdon und Sion. Eigentlich ideale Voraussetzungen für die Aufholjagd. «Wenn du von Ambitionen reden willst, musst du diese Spiele gewinnen», sagt Contini, der einen Vertrag bis Sommer 2026 unterschrieben hat.

«Situation vergleichbar mit Manchester City»

Mit Blick auf die Tabelle, Rang 9 mit acht Punkten Rückstand auf Leader Lugano, wäre es nicht richtig, aktuell vom Meistertitel zu sprechen. Aber: «Ich wollte zu einem Klub, mit dem man Erfolge feiern kann. Ich will Titel gewinnen.» Dabei soll auch sein Führungsstil helfen, eine Mischung aus Spass und Autorität. «Ich will Spass vermitteln, dass alle mit Freude zur Arbeit kommen, ich bin nahe an den Spielern, nahe am Puls – aber sie wissen auch genau, wo die Grenzen und Leitplanken sind.» Disziplin, Respekt und Vertrauen stehe über allem.

Zuerst muss die Mannschaft nach der durchzogenen Hinrunde und schlechten Champions-League-Kampagne jedoch stabilisiert werden und dafür sei er genau der Richtige. Es gehe insbesondere darum, den Kopf freizukriegen bei den Spielern. Nach all den siegreichen Jahren sei man in einer ungewohnten Situation, dass man Spiele verliere und Fehler mache, die man sich nicht erklären könne. «Das Selbstverständnis ist weg – es ist vergleichbar mit der Situation bei Manchester City aktuell», erklärt Contini. Es gehe nun darum, schnell das Selbstwertgefühl zu steigern, mit kleinen Erfolgserlebnissen im Training.

Für Erfolgserlebnisse sollen auch Verstärkungen im Kader sorgen. Was genau passiert, da will sich Contini aber nicht in die Karten schauen lassen. «Der Klub kam auf mich zu, ich musste keine Wünsche äussern – wir sind im Austausch und schauen, was möglich ist.»

Geburtstagsparty im Trainingslager?

Den Austausch mit seinen neuen Chefs Christoph Spycher und Steve von Bergen lobt der 50-Jährige. «Es kann schon ein Vorteil sein, wenn man Kompetenz hat im Gremium, man dir als Trainer nicht reinredet, dich aber unterstützt», sagt Contini. Einer von mehreren kleinen Seitenhieben an diesem Samstag in Richtung seines alten Arbeitgebers GC und der damaligen chinesischen Führung. Und trotzdem ist GC weiter bei YB omnipräsent. Auf Continis Trainingskleidung sind neben dem Logo der Berner auch stets seine Initialen, GC, zu sehen.

Bevor der Gegner dann in der Meisterschaft GC heisst, geht es für Contini und seine Mannschaft am 2. Januar in Richtung Belek, wo der Meister im Trainingslager ist. Und schon zu Beginn des Aufenthalts an der türkischen Mittelmeerküste wird es für den neuen Trainer einen Grund zum Feiern geben: Am 4. Januar wird Contini 51. Ob er seinen Geburtstag als Möglichkeit nutzt, sein neues Team besser kennenzulernen? «Vielleicht werde ich ja einen Bauchtanz aufführen.»

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Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC Lugano
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18
6
31
2
FC Basel
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18
21
30
3
FC Lausanne-Sport
FC Lausanne-Sport
18
9
30
4
FC Luzern
FC Luzern
18
3
29
5
Servette FC
Servette FC
18
2
29
6
FC Zürich
FC Zürich
18
-1
27
7
FC Sion
FC Sion
18
4
26
8
FC St. Gallen
FC St. Gallen
18
6
25
9
BSC Young Boys
BSC Young Boys
18
-4
23
10
Yverdon Sport FC
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18
-12
17
11
Grasshopper Club Zürich
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18
-10
15
12
FC Winterthur
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18
-24
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