Die Null-Franken-Young-Boys
Berner Stars erleben ein Prämienfiasko

Die Heilsarmee muss man noch nicht einschalten. Aber das Konto für Punkteprämien der kickenden YB-Angestellten ist kein schöner Anblick. Der aktuelle Stand: null Franken.
Publiziert: 26.12.2024 um 13:12 Uhr
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Aktualisiert: 26.12.2024 um 18:01 Uhr
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Die YB-Enttäuschungen dieser Saison begannen, als man erstmals nach 28 Jahren wieder zu Hause gegen den FC Sion verlor.
Foto: Keystone

Auf einen Blick

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Alain KunzReporter Fussball

Wer bei den Berner Young Boys anheuert, weiss: Erfolg ist alles – und die dicke Kohle gibts deshalb erst, wenn man ganz vorne steht. Was im Umkehrschluss auch bedeutet: Im Fall von nachhaltigem Misserfolg gibt es über das Fixum hinaus nichts zu verdienen. Und wenn wir schreiben nichts, meinen wir nichts.

Denn bei YB gibt es Punkteprämien nur, wenn man in der Tabelle auf den Rängen eins oder zwei steht. Eine Position, welche YB in dieser Saison nie erreicht hat. Was auch bedeutet: Die Kicker gehen vollständig leer aus. Dabei gäbe es fett was zu verdienen.

Für einen Sieg gibts für Startelf-Spieler 10'000 Franken

Pro Punkt zahlen die Berner 3000 Franken. Bei einem Sieg also 9000 Franken. Plus 1000 Franken für diejenigen Spieler, die in der Startelf stehen. Gelingen also vier Siege in einem Monat, warten 40'000 Franken auf die Startelf-Spieler. Eine Riesensumme. Mit der selbst die Besserverdiener ihren Monatslohn verdoppeln können. Denn die Fixlöhne liegen bei den meisten Spielern um 30'000 Franken herum. Die Stars verdienen 40'000.

Vorbei also die Zeiten der Fix-Saläre von Cracks wie Guillaume Hoarau oder Miralem Sulejmani, die auf über eine Million Franken kamen. Auch die Schweizer Spieler mit grosser Historie wie Fabian Lustenberger oder Steve von Bergen verdienten in anderen Sphären. Heute gibts für die Topstars bloss noch rund die Hälfte dieser Löhne. Und weil es heuer nicht für Punkteprämien reichte, kommt auch kein einziger Franken dazu. Zumindest in der Meisterschaft.

Keine Geldmotivation zum Saisonstart

Eine Spezialregelung gibts für die Startphase der Saison. Weil es da noch keine aussagekräftige Tabelle gibt, werden Punkteprämien ausgeschüttet, ohne dass die Ranglisten-Position in Betracht gezogen wird. Das machen übrigens alle Klubs so. Dies hat für die ersten drei bis fünf Spiele Gültigkeit. Nur zu dumm für YB, dass man die drei ersten Spiele in den Sand gesetzt hat. Weshalb es auch da null Franken gab.

Immerhin: Ganz leer gehen die Spieler nicht aus. Die Champions-League-Qualifikation mit den beiden Siegen gegen Galatasaray Istanbul hat ihnen fette Prämien eingebracht. YB lässt seine Spieler am 40-Millionen-Geldregen grosszügig partizipieren. Recht so – auch wenn das Team danach jegliche Königsklassen-Tauglichkeit hat vermissen lassen. Und sich auch da bislang noch nicht mal ein einziges Pünktchen hat gutschreiben lassen können.

Schafft es Contini in die Geldzone?

Mal schauen, was Giorgio Contini hinbekommt. Vielleicht gelingt unter ihm der erste Champions-League-Sieg (wohl vorzugsweise zu Hause gegen Roter Stern Belgrad), und er bringt das YB-Schiffchen in der Super League wieder derart auf Kurs, dass YB irgendwann auf Platz zwei liegt.

Dort wären die gelbschwarzen Kicker wieder im Land von Milch und Honig. Und den Cup können sie ja auch noch gewinnen.

Credit Suisse Super League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC Lugano
FC Lugano
18
6
31
2
FC Basel
FC Basel
18
21
30
3
FC Lausanne-Sport
FC Lausanne-Sport
18
9
30
4
FC Luzern
FC Luzern
18
3
29
5
Servette FC
Servette FC
18
2
29
6
FC Zürich
FC Zürich
18
-1
27
7
FC Sion
FC Sion
18
4
26
8
FC St. Gallen
FC St. Gallen
18
6
25
9
BSC Young Boys
BSC Young Boys
18
-4
23
10
Yverdon Sport FC
Yverdon Sport FC
18
-12
17
11
Grasshopper Club Zürich
Grasshopper Club Zürich
18
-10
15
12
FC Winterthur
FC Winterthur
18
-24
13
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