Ein stiller Angriff Richtung Super League?
Bei den Transfers hat Vaduz die Nase vorn

Während die Transferphase erst so richtig ins Rollen kommt und die meisten Klubs der Super League und Challenge League bisher null, eins oder vielleicht zwei Neuzugänge präsentiert haben, ist der FC Vaduz seit Wochen gerüstet. Das steckt dahinter.
Publiziert: 06.06.2024 um 14:54 Uhr
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Vom Stammspieler bei Luzern zurück ins Vaduz-Trikot: Denis Simani, der von 2019 bis 2022 schon im Ländle spielte.
Foto: Andy Mueller/freshfocus
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Simon StrimerReporter & Redaktor Sport

Juni-Anbruch heisst im Schweizer Fussball schon fast wieder neue Saison. Mitte Monat steigen die Teams für die Vorbereitung in die Hosen. Erste Transfermeldungen tröpfeln an die Öffentlichkeit. Ganz anders beim FC Vaduz. In Liechtenstein gab es bereits eine ganze Welle von Neuzugängen – und dies bereits im Mai. Darunter starke für Challenge-League-Verhältnisse. Eine Transferoffensive? Blick hat nachgefragt.

Ein Budget von vier bis fünf Millionen Franken

Trainer Marc Schneider (43) konnte schon vor drei Wochen beim Ligaspiel in Thun (3:6) Auskunft geben. Denn zu diesem Zeitpunkt hatte Vaduz bereits die Verpflichtungen von Denis Simani (von Luzern), Dominik Schwizer (Lausanne), Danilo Del Toro (Xamax), Javi Navarro (Wil) und Schneiders Ex-Schützlingen Jenthe Mertens (aus Belgien) und Goalie Leon Schaffran (Fürth) bekannt gegeben, während praktisch alle anderen Teams noch gar nichts kommuniziert haben. «Wir sind froh, haben wir sie früh zusammen. So weiss jeder, wohin es gehen soll, was wir vorhaben. Das widerspiegeln auch die Spieler, die kommen.» Tönt vielversprechend.

Rüstet sich Vaduz im Stillen für den Angriff Richtung Super-League-Rückkehr nach den Abstechern 2008-09, 14-17 und 20-21? Von einer Transferoffensive will Sportchef Franz Burgmeier (42) nicht sprechen. Denn: «Vom Budget her sind wir immer noch im Liga-Mittelfeld einzuordnen. Es gibt drei, vier Mannschaften, die mehr Möglichkeiten haben, als wir.» Vier bis fünf Millionen Franken beträgt das Vaduz-Budget etwa.

Gewichtige Abgänge ersetzt

Zwei Talente sind inzwischen dazugekommen: Aus St. Gallen U21-Captain Mischa Beeli (20), ein Bündner. Und aus Biel Ex-YB-Junior Jonathan De Donno (22). Die vielen Zugänge sind in Vaduz auch nötig, um namhafte Abgänge zu kompensieren. Milan Gajic (37) beendet seine Karriere. Stammspieler wie Fabio Fehr (Thun) oder Dejan Djokic (Sion?) machen den nächsten Schritt. Viele weitere verlassen den Klub. Und wie stehts um den Trainer selber und die Blick-Gedankenspiele um die Zeidler-Nachfolge in St. Gallen? Bisher habe man kein Angebot für Marc Schneider erhalten, versichert Burgmeier.

Nach einer komplizierten Saison mit versöhnlichem Ende auf Rang 3 kann der Umbruch im Ländle eine Chance sein. Burgmeier: «Klar, sind wir ambitioniert.» Eine Anmerkung ist dem Ex-FCB-Profi wichtig: «Wir sind überzeugt von den Spielern, die wir verpflichtet haben, aber wir haben sie alle ablösefrei geholt.» Sicher kein Grosseinkauf also. Aber vom Zeitpunkt der Neuverpflichtungen her hat Vaduz gegenüber der Konkurrenz die Nase vorn.

Challenge League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC Thun
FC Thun
14
14
28
2
FC Etoile Carouge
FC Etoile Carouge
14
6
26
3
Neuchatel Xamax FCS
Neuchatel Xamax FCS
14
-3
22
4
FC Aarau
FC Aarau
14
5
21
5
FC Vaduz
FC Vaduz
14
-2
20
6
FC Wil
FC Wil
14
4
18
7
FC Stade-Lausanne-Ouchy
FC Stade-Lausanne-Ouchy
14
6
16
8
AC Bellinzona
AC Bellinzona
14
-7
16
9
FC Schaffhausen
FC Schaffhausen
14
-5
15
10
FC Stade Nyonnais
FC Stade Nyonnais
14
-18
10
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