Trotz verpasstem Aufstieg
Trainer-Legende Latour macht seinem FC Thun Mut

Obwohl die Berner Oberländer den Aufstieg in letzter Minute verpassen, blickt Mr. Thun, Hanspeter Latour (76), zuversichtlich in die Zukunft.
Publiziert: 02.06.2024 um 18:38 Uhr
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Aktualisiert: 02.06.2024 um 18:40 Uhr
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Hält mittlerweile Vorträge über Biodiversität: Ex-Thun- und GC-Coach Hanspeter Latour.
Foto: TOTO MARTI
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Stefan KreisReporter Fussball

Biodiversität statt Fussball! Hanspeter Latour (76) hält am Freitagabend in Bützberg BE einen Vortrag über seine Beobachtungen in Garten und Landschaft. Gleichzeitig kämpft sein FC Thun um den Aufstieg in die Super League. «Ein paar meiner Zuhörer haben mitbekommen, dass GC früh in Führung gegangen ist, aber niemand hat mir ein Zeichen gegeben. Sie wollten mich wohl nicht aus dem Konzept bringen», sagt Latour mit einem herzhaften Lachen. Klar wäre er gerne selbst in der Stockhorn-Arena gewesen, aber der Fussball mache bei ihm nicht mehr das Programm. «Früher hatte nichts anderes Platz», sagt Latour.

Früher, als der FC Thun sein Leben bestimmte. Schon als Junior kickt er auf dem Lachen, später ist er Ballbub, mit 17 debütiert er als Goalie in der ersten Mannschaft, führt seinen Herzensverein als Trainer nach 47-jähriger Abstinenz zurück in die höchste Schweizer Spielklasse.

«Das I-Tüpfli hat gefehlt»

Dieses Ziel hat der FCT in der Barrage gegen GC zwar verpasst, gleichwohl dürfe der Klub stolz auf die vergangene Saison sein, so Latour: «Die Richtung passt, das I-Tüpfli hat gefehlt. Die Leistung hat während der ganzen Saison gestimmt. Auch in den beiden Spielen gegen GC.»

Er hoffe, dass Thun nun die Energie aufbringe und sich in der nächsten Saison mit dem direkten Aufstieg belohne. Voraussetzung dafür sei, dass das Gerüst zusammenbleibe. Präsident Andres Gerber und Coach Mauro Lustrinelli haben unter Latour noch gespielt. Beide hätten schon damals gezeigt, dass sie dem Fussball auch nach der Aktivkarriere erhalten bleiben werden.

«Goodwill ist da»

Daran, dass der FCT finanziell in Schieflage geraten werde, weil man den Aufstieg verpasst hat, glaubt Latour nicht. «Der Goodwill in der Bevölkerung ist da», so die Thun-Ikone. 10’000 Fans machen am Freitag aus dem Barrage-Rückspiel einen Festakt, in der abgelaufenen Saison kamen im Schnitt knapp 4000 Menschen an die Challenge-League-Spiele. 

Trotz Top-Saison mit bloss einer Heimniederlage aber bleibt den Berner Oberländern der Aufstieg verwehrt. In Tränen bricht Latour deswegen aber nicht aus. Auch, weil er als ehemaliger GC-Trainer ein Herz für den Rekordmeister hat. «GC ist mir sympathisch. Mit allem drum und dran. Der Klub ist noch immer ein Brand. Ich hoffe, dass er irgendwann zur alten Stärke zurückfinden wird.»

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